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Kommunalwahlen

TEinstimmig: Die ganze FWG will Kai Seefried als nächsten Landrat

Martin Schimmöller, Susanne de Bruijn und Uwe Arndt stehen in Vertretung für die Mitglieder der Freien Wählergemeinschaft im Landkreis Stade, die einstimmig den amtierenden Landrat Kai Seefried bei seiner Kandidatur unterstützen wollen.

Martin Schimmöller, Susanne de Bruijn und Uwe Arndt stehen in Vertretung für die Mitglieder der Freien Wählergemeinschaft im Landkreis Stade, die einstimmig den amtierenden Landrat Kai Seefried bei seiner Kandidatur unterstützen wollen. Foto: Fehlbus

13 Wählergemeinschaften aus dem Stader Kreisgebiet unterstützen Amtsinhaber Kai Seefried bei der Landratswahl im September 2026.

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Von Miriam Fehlbus
Montag, 08.12.2025, 04:50 Uhr

Landkreis. Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) im Landkreis Stade hat in einer Mitgliederversammlung entschieden: Sie wird den amtierenden Landrat Kai Seefried (47) bei seiner erneuten Kandidatur für das Amt unterstützen.

„Es war eine lange Diskussion, aber auch ein einstimmiges Ergebnis“, sagte der 1. Vorsitzende Martin Schimmöller bei einem Termin im Harsefelder Kino-Hotel Meyer.

Der Vorstand der FWG, zu der 13 Wählergemeinschaften aus dem Kreisgebiet gehören, kommt zum größten Teil aus der Samtgemeinde Harsefeld.

Seefried ist stolz auf das einstimmige Ergebnis

„Ja, wir unterstützen Kai Seefried“, gab Schimmöller das Ergebnis weiter, während der Landrat mit CDU-Parteibuch mit am Tisch saß.

Dem Dank für das in ihn gesetzte Vertrauen setzte Kai Seefried eine persönliche Einordnung hinzu: „Ich weiß, wie vielfältig die Positionen in der FWG und im Kreis Stade sind“, sagte er. Gerade dass es ein Beschluss ohne Gegenstimme ist, sei ein Ergebnis, das er nicht erwartet habe.

„Das ist ein starkes Signal, und ich bin auch ein Stück weit stolz darauf, eine große Mehrheit, sogar Einstimmigkeit, zu bekommen in solchen Krisenzeiten“, so Seefried.

Die FWG im Landkreis Stade will die nächsten acht Jahre gemeinsam mit dem Landrat gehen. Viele Prozesse seien gestartet, die in fünf Jahren nicht abschließend abgearbeitet werden konnten, sagte der 1. stellvertretende Vorsitzende und Ahlerstedter Bürgermeister, Uwe Arndt.

Die Vernetzung des ehemaligen Landtagsabgeordneten in der großen Politik, sein Fachwissen und der Pragmatismus, den Seefried etwa bei der Umsetzung des Katastrophenschutzzentrums gezeigt habe, sind für die FWG die richtige Basis. Das gemeinsame Ziel müsse sein, den Landkreis weiterzuentwickeln.

Kaputt: Endlich werden die Kreisstraßen saniert

Der Neuanfang im Straßenbauamt sei von Anfang an gut gelaufen und umgesetzt worden. Überall wird gebaut. Für das nächste Jahr stünden fast 40 Kilometer Streckensanierung an. „Was wir jetzt auf der Agenda haben, haben wir in den letzten zehn Jahren nicht hinbekommen“, sagte Uwe Arndt.

Der öffentliche Personen-Nahverkehr werde weiter eine Herausforderung sein. Ebenso wie die Weiterentwicklung der kommunalen Elbe Kliniken. „Dazu gehört auch die Kooperation Riga und Stade, wir hoffen, dass wir einen Großteil der Ärzte im Bereich halten können“, sagte Arndt.

Das offizielle Foto der Freigabe der sanierten Kreisstraße in Dammhausen: Martin Bormann, Jens Stehmeier (beide Firma Winkler), Landrat Kai Seefried, Ortsvorsteher Heinrich Bröhan, Erster Stadtrat Ralf Dessel und Kreisbaurätin Madeleine Pönitz.

Das offizielle Foto der Freigabe der sanierten Kreisstraße in Dammhausen: Martin Bormann, Jens Stehmeier (beide Firma Winkler), Landrat Kai Seefried, Ortsvorsteher Heinrich Bröhan, Erster Stadtrat Ralf Dessel und Kreisbaurätin Madeleine Pönitz. Foto: Wisser

Zu erwarten sei, dass es keine ausgeglichenen Haushalte mehr gebe und damit weniger freiwillige Ausgaben. Die Wählergemeinschaft blickt hier auf Harsefeld als Vorbild: „Wir müssen das zukunftssicher machen, was wir haben“, zitiert Uwe Arndt den langjährigen Verwaltungschef Rainer Schlichtmann.

Themen Bürokratieabbau und Digitalisierung

Die Verwaltungen stehen auch im Fokus, wenn es um Finanzen geht. Bürokratieabbau und Digitalisierung sind die Schlagworte, bei denen sich der amtierende Landrat und die FWG auf einem ähnlichen Kurs befinden.

Es gebe Abläufe, die in allen Rathäusern und Landkreisen ähnlich seien. „Beispiel Einbürgerung, hier verschwenden wir Ressourcen“, sagte Kai Seefried. Eine Lösung könnte sein, Plattformen übergreifend anzugehen. „Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir auf kommunaler, Landkreis- und Landesebene zusammenarbeiten“, so Seefried, „wir müssen alle Möglichkeiten der Digitalisierung weiterdenken.“

Kampf gegen die schlechte Unterrichtsversorgung

Die Verlässlichkeit für die Eltern in den Kitas und die schlechte Unterrichtsversorgung an den Schulen sind als Themen längst identifiziert.

Die Kritik an zu hohen Standards bei der personellen Besetzung in Zeiten des Fachkräftemangels im Erzieherberuf wurde maßgeblich auch von Eltern, Politik und Verwaltung aus dem Landkreis Stade in den landesweiten Fokus gerückt. Die Kooperation zwischen Kultusministerium und den Landkreisen Stade und Cuxhaven ist ein Ergebnis aus diesem Jahr. „Wir haben zum Glück engagierte Eltern im Landkreis Stade“, sagte Kai Seefried.

Ein noch weniger bearbeitetes Problem im ländlichen Raum sind Bauvorschriften. „Ich wäre gerne Modelllandkreis für Bauen im Außenbereich“, sagte Kai Seefried während des Gesprächs mit der FWG. Es sei sicher sinnvoll, die Innenverdichtung zu fördern und Standorte weiterzuentwickeln.

Kai Seefried hat bisher einen Gegenkandidaten

„Aber wenn wir wollen, dass es die Dörfer noch gibt“, so Seefried, der selbst aus Kehdingen stammt, dann müsse es für die Hofstellen auch Lösungen geben, die jungen Menschen hier eine Zukunft ermögliche.

Mit der FWG haben jetzt drei der im Kreistag vertretenen Fraktionen Kai Seefried ihre Unterstützung für eine zweite Amtszeit zugesagt. Die CDU hatte Seefried im November einstimmig nominiert, auch die Kreis-FDP hat dem Landrat aus Assel ihre Unterstützung zugesagt.

Einziger Gegenkandidat für die Wahl am 13. September 2026 ist Dean Höft (26) von der Partei Die Linke aus Balje. Die SPD hat auf einen eigenen Kandidaten verzichtet. Die Grünen wollen beide Bewerber einladen und dann entscheiden, ob sie einen von beiden unterstützen wollen. Die AfD ist auf der Suche nach einem Kandidaten.

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