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Millionen-Segen

TElbe Kliniken werden zur medizinischen Zentrale der Region

Vor dem Bettenhaus wurde der symbolische Scheck übergeben.

Vor dem Bettenhaus wurde der symbolische Scheck übergeben. Foto: Wisser

Das Elbe Klinikum Stade wird zum modernsten Krankenhaus in der Region ausgebaut. Das wird teuer. Die Pläne für die Klinik - und wie sie finanziert werden.

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Von Karsten Wisser
Mittwoch, 15.01.2025, 19:28 Uhr

Landkreis. Es ist eine Zwischenstation auf dem Weg zum medizinischen Versorgungszentrum der Zukunft im Elbe-Weser-Dreieck. Andreas Philippi (SPD), niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, überreichte am Mittwoch im Elbe Klinikum Stade zwei Förderbescheide an den Stader Landrat Kai Seefried (CDU).

Seefried, Aufsichtsratsvorsitzender der Elbe Kliniken, nahm die Förderbescheide stellvertretend für den erkrankten Geschäftsführer der Elbe Kliniken Stade-Buxtehude, Siegfried Ristau, entgegen.

Neues Bettenhaus wird knapp 100 Millionen Euro kosten

Das Land fördert den laufenden Neubau des Bettenhauses mit weiteren 20 Millionen Euro. Dieses Geld ist notwendig, um die Kostensteigerungen in der Bauwirtschaft der vergangenen Monate und Jahre aufzufangen.

Die Gesamtkosten für das Bettenhaus werden bei nahezu 100 Millionen Euro liegen. Der zweite Förderbescheid in Höhe von 2,5 Millionen Euro dient dem Start des Ausbaus der Krankenpflegeschule am Standort Stade. Insgesamt soll das Projekt 5,6 Millionen Euro kosten.

Meilenstein für die Krankenhaus-Modernisierung

„Die Fördermittel sind für die Modernisierung und Erweiterung des Elbe Klinikums Stade ein wichtiger Meilenstein“, wird Ristau in einer Pressemitteilung zitiert.

Gesundheitsminister Andreas Philippi: „Mit den Neubaumaßnahmen trägt das Elbe Klinikum entscheidend dazu bei, die Versorgung im Landkreis und über seine Grenzen hinaus zu stärken.“ Investitionen in die Pflege seien Investitionen in die Zukunft. In den kommenden zehn Jahren werde sich die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Niedersachsen voraussichtlich um mehr als 100.000 Menschen erhöhen, so der Minister.

Neue Patientenzimmer für 400 kranke Menschen

Das neue Bettenhaus mit einer Nutzfläche von 7800 Quadratmetern auf sechs Etagen entsteht auf dem Gelände des Elbe Klinikums Stade und ist bereits jetzt prominent zu sehen.

Künftig werden hier Zimmer für die Versorgung von 400 Patienten zur Verfügung stehen, mit direkter Anbindung an das Haupthaus an der Bremervörder Straße mittels einer viergeschossigen Verbindungsbrücke. Derzeit läuft der Innenausbau, die Inbetriebnahme ist für Ende 2026 geplant. Das alte Bettenhaus wird bis 2028 abgerissen werden.

„Wir freuen uns über dieses klare Bekenntnis zum Standort im Landkreis Stade und sind dankbar für die Unterstützung durch das Land Niedersachsen“, sagt Seefried. „Das neue moderne Bettenhaus wird die Versorgung der Patientinnen und Patienten in unserer Region weiter verbessern.“

Elbe Kliniken größter Ausbildungsbetrieb in der Region

Auch die Förderung des Ausbaus der Krankenpflegeschule sei eine Investition in die Zukunft des Landkreises Stade und der Elbe-Weser Region. In Zeiten des Fachkräftemangels habe die Ausbildung von qualifiziertem Nachwuchs Priorität.

Um den großen Bedarf an Fachkräften ansatzweise decken zu können, müssen räumliche Kapazitäten für mehr Auszubildende geschaffen werden. Mit 400 Auszubildenden in zwölf Berufen sind die Elbe Kliniken größter Ausbildungsbetrieb in der Region.

Der Ausbau der Krankenpflegeschule am Stader Elbe Klinikum beginnt in diesem Jahr. Die Kapazitäten sollen um 81 Plätze auf 243 Ausbildungsplätze für Pflegefachkräfte ausgeweitet werden.

Ein Bildungscampus für die Medizinstudenten

Langfristig soll der Neubau der Krankenpflegeschule zu einem medizinischen Bildungscampus erweitert werden, der neben der Pflegeausbildung auch moderne Medizinlehre ermöglicht und eine Campus-Atmosphäre schafft. Erst im Herbst 2024 hat die Riga Stradins University ihre Zweigstelle im Standort Stade eingeweiht, um Medizinstudenten in Stade praktisch auszubilden.

Darüber hinaus sind die Elbe Kliniken akademisches Lehrkrankenhaus des Universitätsklinikums Eppendorf. Ein Gebäude dafür in zweigeschossiger Bauweise mit Hörsaal, Aula und Arbeitsräumen ist bereits geplant.

300 Millionen für die medizinische Versorgung in Stade

So geht es weiter in Stade: Einschließlich der Kosten für das Bettenhaus werden bis 2032 insgesamt 300 Millionen Euro investiert. So sind ein achtgeschossiges Versorgungsgebäude für Apotheke, Konferenzräume, Küche und Kantine, Labor und Pathologie geplant.

Mehr Informationen zur Krankenhaus-Finanzierung

Außerdem entsteht ein siebengeschossiger Funktionstrakt mit medizinischen Kernfunktionen wie Zentral-OP, Notaufnahme, Intensivstationen, Radiologie sowie Technikzentrale und Umkleiden. „Wenn wir ehrlich sind, sprechen wir hier über einen Neubau der Klinik“, sagt Landrat Seefried. Der Minister gab ihm recht und versprach, in den kommenden Monaten die Weichen dafür im Ministerium zu stellen. „Wir sprechen hier von einem Finanzvolumen von 250 bis 400 Millionen Euro“, so Philippi.

Kreis zahlt 60 Millionen Euro für Krankenhaus-Sanierung

Die Kosten trägt das Land zu 80 Prozent, 20 Prozent und damit 60 Millionen Euro zahlt der Landkreis Stade als Träger der Elbe Kliniken. Etwa 90 Millionen Euro hat das Land mit den neuen Bescheiden bereits zur Verfügung gestellt. Niedersachsens Gesundheitsminister werden also wohl noch öfter in Stade Schecks vorbeibringen.

Das neue Bettenhaus am Elbe Klinikum Stade kostet knapp 100 Millionen Euro.

Das neue Bettenhaus am Elbe Klinikum Stade kostet knapp 100 Millionen Euro. Foto: Wisser

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