TFeuerwehr-Jahr 2024: Femizid in Buxtehude und die Suche nach Arian

An diesen Einsatz in Buxtehude werden sich die Feuerwehrleute lang erinnern: Mit der Drehleiter wurde die lebensgefährlich verletzte Frau über den Balkon aus der Wohnung geholt. Im Krankenhaus erlag sie ihren Verletzungen. Foto: Vasel
Der neue Kreisbrandmeister Henning Klensang hat die Einsatzbilanz der 92 freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Stade vorgestellt - und es sind beeindruckende Zahlen.
Landkreis. „Personell ist es um die Feuerwehr im Landkreis Stade gut bestellt“, sagt Kreisbrandmeister Henning Klensang. Knapp 4100 Aktive engagieren sich in den 92 Ortsfeuerwehren. Die Nachwuchsarbeit trage Früchte. Etwa 1000 Mädchen und Jungen gehören den Kinder- und Jugendfeuerwehren an. Die Feuerwehren würden nicht nur Leben retten, sondern - insbesondere auf dem Land - einen wichtigen Beitrag zur Dorfgemeinschaft leisten.
Das sind die Zahlen: 439 Brandeinsätze zählt die Statistik 2024. Diese teilen sich auf 195 Kleinfeuer, 218 Mittelbrände und zwölf Großfeuer auf. Doch das Gros der Alarmierungen geht weiter auf Technische Hilfeleistungen zurück. Diese tauchen 1821 Mal in der Statistik auf. Dabei kann es sich um vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume oder nach einem Verkehrsunfall eingeklemmte Fahrzeuginsassen handeln, die es zu befreien gilt.
Deichverteidigungsübung
T Katastrophenschützer proben Ernstfall an der Elbe
Die Umwelteinheiten der Kreisfeuerwehr rückten 46 Mal aus. 32 Einsätze spielten sich auf der Elbe oder den Nebenflüssen ab. 382 Mal wurden die AED-Notfallgruppen zur Unterstützung des Rettungsdienstes alarmiert - vornehmlich zur Reanimation.
Es gab 105 Einsatzübungen. 315 Mal wurden die ehrenamtlichen Einsatzkräfte zu Brandmeldeanlagen gerufen. Das heißt: Freiwillige Feuerwehren im Landkreis Stade sind im vergangenen Jahr 3140 Mal alarmiert worden. Das sind 200 Einsätze mehr als 2023.
Landkreis Stade: Diese Einsätze bleiben Feuerwehren in Erinnerung
Zu den herausragenden Einsätzen zählte das Hochwasser zum Jahresbeginn. Auch die Suche nach dem vermissten Arian aus Elm bei Bremervörde, die sich über Tage auf Stader Kreisgebiet abspielte, wird vielen Einsatzkräften in Erinnerung bleiben. Bei einem Vorfall mit Reizgas im Stader Berufsschulzentrum waren Dutzende Schülerinnen und Schüler betroffen.
Aufwendig gestalteten sich die Löscharbeiten bei einem Wohnhausbrand in Stade. Klensang: „Dort erschwerten Dämmstoffe und eine Photovoltaikanlage den Einsatz.“ Schreckliche Bilder boten sich den Feuerwehrleuten in Buxtehude: Dort zündete ein Mann seine Frau und sich selbst an, beide erlagen ihren Verletzungen. Gemeinsam mit den Hilfsorganisationen, der Technischen Einsatzleitung und dem Katastrophenschutzstab der Kreisverwaltung wurde im Rahmen einer Übung in Jork die Deichverteidigung geprobt.
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Fünfköpfiges Führungsteam an der Spitze der 92 Ortsfeuerwehren
Ein Höhepunkt im vergangenen Jahr war auch die Verabschiedung des langjährigen Kreisbrandmeisters Peter Winter, der zum Ehrenkreisbrandmeister ernannt wurde. Hunderte waren auf den Beinen, um sich bei dem scheidenden Chef der Kreisfeuerwehr zu bedanken.
Mit dem Jahreswechsel gingen auch organisatorische Veränderungen einher. So wurde der Landkreis Stade in zwei Brandabschnitte - Nord und Süd - eingeteilt, was die Ernennung von Abschnittsleitern und stellvertretenden Abschnittsleitern ermöglichte. Die umfangreichen Aufgaben der ehrenamtlichen Führungskräfte der Kreisfeuerwehr werden damit auf mehr Schultern verteilt.
Neuer Kreisbrandmeister wurde der bisherige stellvertretende Kreisbrandmeister Henning Klensang. Vize-Kreisbrandmeister Thorsten Hellwege macht weiter. Er fungiert zusätzlich als Abschnittsleiter Nord. Ebenfalls als stellvertretender Kreisbrandmeister agiert jetzt der stellvertretende Ortsbrandmeister der Feuerwehr Harsefeld, Marcus Hinrichs. Er ist auch Abschnittsleiter Süd. Zum stellvertretenden Abschnittsleiter Nord wurde der Ortsbrandmeister der Feuerwehr Kutenholz, Danny Waltersdorf, bestimmt. Stellvertretender Abschnittsleiter Süd wurde der Ortsbrandmeister der Feuerwehr Buxtehude, Sebastian Hinsen.

An diesen Einsatz in Buxtehude werden sich die Feuerwehrleute lang erinnern: Mit der Drehleiter wurde die lebensgefährlich verletzte Frau über den Balkon aus der Wohnung geholt. Im Krankenhaus erlag sie ihren Verletzungen. Foto: Vasel