TFünfter Heimsieg in Folge: BSV gewinnt souverän gegen Zwickau

Sinah Hagen und der BSV feierten einen souveränen Heimsieg am Sonntagnachmittag. Foto: Jan Iso Jürgens
Die Bundesliga-Handballerinnen des Buxtehuder SV sind mit einem Sieg ins neue Jahr gestartet. Am Sonntag setzte sich der BSV sehr deutlich gegen den BSV Sachsen Zwickau durch. Ein Sieg in dieser Höhe war nicht unbedingt zu erwarten.
Buxtehude. Auf die Frage, was Trainer Dirk Leun am Auftritt seiner Mannschaft zu kritisieren habe, antwortet er kurz und trocken: „Gar nichts!“ Er habe viel Positives gesehen. Gute spielerische Lösungen, Torgefahr von allen Positionen, schnelle Angriffe. „Heute lief alles so, wie ich mir das gewünscht habe“, sagt Leun.
Mit 35:20 (18:11) gewann der BSV gegen Sachsen Zwickau und setzte sich damit weiter vom Tabellenende ab. „Wir können mit unserer bisherigen Punkteausbeute zufrieden sein. Das sind die Spiele, die wir gewinnen wollten und mussten“, sagt Leun. Der BSV festigte Platz acht, holte seine Punkte aber allesamt zu Hause.
Handball-Bundesliga
T „Riesenaufwand“: Feld in Halle Nord jeden Spieltag neu verlegt - Dach wieder undicht
Handball-Bundesliga
T Niederlage in ungleichem Kampf gegen Meister: BSV verschafft sich Respekt
Gegen den BSV Sachsen Zwickau gelang den Buxtehuderinnen der fünfte Heimsieg in Folge. Und das in einer nicht unbedingt erwarteten Deutlichkeit. „Ich war überrascht, wie passiv Zwickau gedeckt hat“, sagt Leun. Der BSV-Coach hatte im Vorfeld vor einem stärkeren Gegner gewarnt.
Zwickaus Trainer Norman Rentsch kritisierte insbesondere das Auftreten seiner Hintermannschaft. Die neun Paraden der Brasilianerin Caroline Aparecida Nogueira Martins im Tor der Zwickauerinnen sind damit quasi verpufft. Auch Ema Hrvatin, die derzeit beste Torschützin der Bundesliga, hatte der BSV weitgehend im Griff.
Starkes Gespann im Tor
Überhaupt hatte Buxtehude vor 936 Zuschauern in der Halle Nord wenig zu befürchten. Das lag vor allem auch an einem starken Torhüterinnengespann. Laura Kuske begann im Tor und glänzte mit starken Reflexen und acht Paraden, darunter zwei Siebenmeter.
In der zweiten Halbzeit übernahm Marie Andresen im Tor und steuerte sechs Paraden bei. „Es ist schön, dass wir zwei Top-Torhüterinnen im Kader haben“, sagt Leun. Kuske hatte verletzungsbedingt fast die komplette Vorbereitung verpasst und einen holprigen Saisonstart hingelegt. Seit kurzem ist die 22-Jährige in Topform.

Laura Kuske parierte acht Bälle gegen Zwickau. Foto: Jan Iso Jürgens/IsoluxX Fotografie
Am Sonntag spielten aber noch andere Faktoren eine Rolle für den klaren Sieg. Der BSV konnte in Bestbesetzung spielen, da Charlotte Kähr nach überstandenem Infekt wieder im Kader stand. Die Schweizer Nationalspielerin trug genau wie Isabelle Dölle mit ihren Distanztreffern maßgeblich zum Erfolg bei.
Auch die Abwehr stand gut. Wach, beweglich, aggressiv störte der BSV die Zwickauer Angreiferinnen immer wieder empfindlich, zwang sie ins Zeitspiel. Kam doch einmal eine Sächsin durch, waren Kuske oder Andresen zur Stelle.
Kurze Pausenansprache
Nachdem Magda Kasparkova den letzten Treffer vor der Pause erzielt hatte (18:11), riss Leun die Jubelfaust in die Höhe. Er hatte wenig zu meckern, kam schon nach wenigen Minuten mit der Taktiktafel unter dem Arm aus der Kabine. Wenn überhaupt, dann war die Chancenverwertung zu Spielbeginn zu bemängeln.
In der zweiten Halbzeit stürmte der BSV mit viel Tempo und Energie dem Heimsieg entgegen. Maxi Mühlner setzte sich energisch am Kreis durch, 21:13. Maj Nielsen traf sicher von der Siebenmeterlinie, 25:14. Magda Kasparkova entwischte kurz darauf ihrer Gegenspielerin, 26:14. Da waren 42 Minuten gespielt.
BSV gewinnt gegen Zwickau
Was dem BSV-Trainer besonders gefiel: „Dass wir ein anderes Verständnis für das Umschaltspiel entwickeln, dass wir mehr Tempo machen, egal wie es steht.“ Leun fühlte sich dabei an alte Zeiten erinnert, „wo wir richtig erfolgreich um die ersten Tabellenplätze mitgespielt haben“.
BSV-Talent empfiehlt sich für Bundesliga-Team
Neun Minuten vor dem Ende führte der BSV zum ersten Mal mit 15 Toren (15:30). Zwickau wirkte überfordert. Trainer Rentsch sprach von einer „derben Klatsche“ für den Tabellenelften.
Larissa Kroepel, Kreisläuferin aus der zweiten Mannschaft, bekam in der Schlussphase noch etwas Spielpraxis. Die 19-Jährige hatte sich durch gute Trainingsleistungen empfohlen. In der kommenden Saison soll Kroepel zum Perspektivkader der Bundesligamannschaft gehören. Sie war die einzige Buxtehuder Feldspielerin, die sich nicht in die Torschützenliste eintragen konnte.

Larissa Kroepel vom BSV II empfahl sich durch ihre Trainingsleistung. Foto: Jan Iso Jürgens/IsoluxX Fotografie
Wenige Sekunden vor Schluss stand Laura Kuske noch einmal im Mittelpunkt. Die BSV-Torhüterin lief zum Siebenmeterpunkt, stellte sich mit ausgebreiteten Armen der Zwickauer Werferin, hatte aber keine Chance. Egal. Kuske wurde trotzdem zur Spielerin des Tages gewählt.
Die Statistik zum Spiel
Spielverlauf aus BSV-Sicht: 4:2 (6.), 9:4 (13.), 12:7 (18.), 16:10 (24.), 18:11 (Halbzeit), 20:13 (35.), 24:14 (41.), 28:15 (46.), 32:17 (55.), 35:20 (Endstand)
Buxtehuder SV: Kuske, Andresen; Nielsen 6/4, Heider 2, Kroepel, Kasparkova 4, Mühlner 5, Dölle 5/1, Kähr 5, Reiche 1, Hartstock 1, Hagen 1, Rakstad 3, von Prittwitz 2
BSV Sachsen Zwickau: Martins, Kadovic; Corovic, Szabó 6/4, Jakobsson van Stam 2, Magnusdottir 3, Lakatos, Hrvatin 4, Gierga, Montag 1, Stojkovska 1, Peter 1/1, Nagy, Ihlefeldt 2
Zeitstrafen: BSV 4 (Hartstock 2, Dölle 2) – Zwickau 5 (Stojkovska 2, Montag, Nagy, Jakobsson van Stam)
Siebenmeter: BSV 5/6 (Nielsen 4/5, Dölle 1/1) – Zwickau 5/7 (Szabó 4/5, Peter 1/1, Hrvatin 0/1)
Schiedsrichter: Christopher Hillebrand und Stefan Umbescheidt
Zuschauer: 936
Nächstes Spiel: SV Union Halle-Neustadt – Buxtehuder SV (So., 21. Januar, 16 Uhr)