Zähl Pixel
Fußball-Kreisliga

TGeballter Torinstinkt: Die besten Kreisliga-Torjäger der letzten zehn Jahre

Bei O/O-Torjäger Janosch Lüders, führender Torschütze in der Kreisliga, will es im Pokal bisher noch nicht so wirklich krachen.

Bei O/O-Torjäger Janosch Lüders, führender Torschütze in der Kreisliga, will es im Pokal bisher noch nicht so wirklich krachen. Foto: Struwe (nomo)

In der vergangenen Saison ballerte sich Janosch Lüders zum Torschützenkönig der Kreisliga Stade. Doch wer ist in den letzten zehn Jahren der erfolgreichste Goalgetter?

Von Thies Meyer und Dieter Albrecht Freitag, 15.08.2025, 18:25 Uhr

Landkreis Stade. Es ist das Gefühl für die richtigen Räume. Meine Mitspieler wissen, wo sie mich finden“, erklärt der Torjäger Janosch Lüders seinen Instinkt für das Stellungsspiel. 43 Tore steuerte er zur Kreisliga-Meisterschaft des FC Oste/Oldendorf bei und wurde damit auch Torschützenkönig. „Einen großen Anteil am Aufstieg habe ich schon, aber ohne die Mannschaft würde das alles nicht funktionieren.“

Ob rechts oder links oder mit dem Kopf: Lüders trifft mit dem gesamten Körper. „Wichtig war, dass ich in der Saison verletzungsfrei geblieben bin.“ Angebote von anderen Vereinen hat der 24-jährige Polizist natürlich bekommen. Kein Thema für ihn, weil er sich in der O/O-Gemeinschaft sehr wohlfühlt. Lüders war in der Winterpause 2022/23 vom Landesligisten D/A II zum FC gekommen.

Lüders zollt Scheffler Respekt

Er stammt aus dem Nachbarort Gräpel. „Großen Respekt habe ich vor Mario Scheffler“, sagt er über seinen ärgsten Konkurrenten um die Torjägerkrone. Der Stürmer von der SG Lühe lag mit 39 Toren nicht sehr weit hinter ihm. Der Torjäger ist sich darüber klar, die sehr hohe Trefferquote in der Bezirksliga nicht wiederholen zu können. „Mal sehen wie es läuft.“

Mario Scheffler

Mario Scheffler Foto: FuPa/Struwe

Und was wäre die SG Lühe ohne ihre Torfabrik Mario Scheffler? Die Bilanz des treffsicheren Stürmers in der vergangenen Saison ist nahezu unglaublich. 39 Treffer in 26 Spielen, dazu 30 Assists, die seine Qualitäten als Vorbereiter unterstreichen. Scheffler war an 69 der insgesamt 90 Tore beteiligt. Nebenbei spielt der 33-Jährige so oft wie möglich in der Ü32.

Scheffler: Je älter, desto besser

Angesprochen auf die enorme Zahl antwortet er: „Wenn ich von meinen Mitspielern den genauen Steckpass bekomme, kann ich beim Antritt meine enorme Schnelligkeit ausspielen.“ Sein einziger Nachteil: Mit nur 1,70 Metern Körperlänge hat er Defizite im Kopfballspiel, die aber durch seine beidseitige Schussstärke wettgemacht werden.

Scheffler ist ein Altländer Junge, der den gesamten Jugendbereich der SG Lühe durchlaufen hat. Bei den Herren wechselte er zwischenzeitlich für drei Jahre zu den Stader Vereinen Güldenstern und VfL. Nach der Stader Fusion kehrte er 2016 zurück. An den Erfolgen hatte der Torjäger sowohl im Aufstiegsjahr als auch in der vergangenen Saison maßgeblichen Anteil

„Ich will es aber noch besser machen“, hat er sich ohne Überheblichkeit vorgenommen. Für Mario Scheffler gilt offensichtlich das Sprichwort: Je älter, desto besser.

Das sind die besten Torjäger der Kreisliga in den letzten zehn Jahren:

Mit 68 Toren in 126 Kreisligaspielen seit 2015 hat es Luis Krone (37) in die Top 10 geschafft. Der vereinstreue Mittelfeldakteur spielte schon in allen Herrenmannschaft der VSV Hedendorf/Neukloster, auf Torejagd in der Kreisliga ging er aber für die VSV II. Seine erfolgreichste Spielzeit war 2016/17 (20 Tore). 2020 stieg Krone mit seinem Team in die Bezirksliga auf und 2023 wieder ab.

Sechsmal treffsicherer als Krone war Roman Rode. Er erzielte 75 Tore (134 Spiele) in der letzten Dekade, dabei zwei Saisons in Folge 17 Buden und alle für den SSV Hagen. Seit 2022 trainiert Rode seine Hagener in der Kreisliga, landete dort immer auf einem Mittelfeldplatz. Dreimal stellte der 36-Jährige sich letzte Saison noch selbst auf.

Jan Ehlers (28) folgt auf dem achten Rang mit 79 Treffern (181 Spiele). Anfang Juni kratzte der 20-Tore-Mann mit der FSV Bliedersdorf/Nottensdorf an der Bezirksliga, verlor aber die Relegation. Es wäre sein zweiter Aufstieg gewesen: 2018/19 spielte er mit dem SV Bliedersdorf ein Jahr auf Bezirksebene.

Er liefert keine Tore wie am Fließband, aber Christoph Löh (28) war in den letzten zehn Jahren ein zuverlässiger Torgarant (80 Treffer) für den MTV Himmelpforten - im Durchschnitt schoss er immer seine neun Saisontore. Mit 216 Spielen absolvierte in diesem Zeitraum keiner in den Top 10 mehr Partien als er. 2015/16 trug der Mittelfeldakteur noch das Trikot des Schwinger SC in der 1. Kreisklasse.

Der Konstanz eines Mittelfeldspielers konnte auch der SSV Hagen in der Vergangenheit vertrauen: Malte Schilling (35) glänzte fünfmal seit 2015/16 mit einer zweistelligen Torausbeute und 2016/17 mit 16 Buden als Bestmarke für den SSV, der seit FuPa-Datenerfassung die Ewige Tabelle mit 809 Punkten in 22 Jahren Kreisligazugehörigkeit anführt.

In 90-Tore-Mittelfeldspieler Enes Görüm (33) haben die Bützflether ihren besten Torschützen der vergangenen Dekade auch in der neuen Saison in ihren Reihen. Görüm netzte in jedem zweiten Spiel. Sein Rekord waren 20 Saisontreffer (2016/17). Zwischen 2019 und 2022 agierte er als spielender Co-Trainer für den TuSV.

Nur Janosch Lüders stand in der abgelaufenen Kreisligasaison vor ihm: Mario Scheffler (32) überwand den Schlussmann des Gegners in 26 Partien 39 Mal. Der Spielzeit setzte der Tabellendritte SG Lühe mit dem Kreispokalsieg die Krone auf. Scheffler ist einer von vier Knipsern, die die 100-Tore-Marke in dem Zeitraum geknackt haben. Von 2016 bis 2022 trainierte der SG-Stürmer auch das Frauenteam FSG 3 Meilen Altes Land (vorher SG Lühe).

Treppchenplatz drei verdient sich Henrique Fuchs Klein (31): Der Brasilianer hatte mit 29 Toren 2024 einen großen Anteil am Bezirksligaaufstieg des Deinster SV. 108 Mal in 119 Einsätzen fanden seine Schüsse den Weg ins Ziel. Vor Deinste kickte Fuchs Klein bis 2018 in der Landesliga beim TuS Harsefeld. Erst 2021 entwickelte sich sein Torriecher erst richtig, als er drei Jahre in Folge mindestens 20 Mal jubelte.

Nur zwei Torschützen schießen über ein Tor pro Kreisligaspiel im Schnitt. Der eine ist Tim Hinrichs (32). Zu Silber im Ranking schoss er sich mit Toren für den TSV Wiepenkathen (65), VfL Stade II (52) und Himmelpforten (10). 99 Spiele brauchte er für 127 Tore. Das macht eine Torquote von 1,28. Er spielte schon Landesliga für Stade und war zweistellig in der Bezirksliga für den TSV erfolgreich. Hinrichs war 2022 (34) und 2023 (40) Torschützenkönig.

57 Tore in einer Kreisligasaison und insgesamt 187 Tore seit 2015/16 blieben in der Vergangenheit unerreicht. Für eingefleischte Fußballfans aus dem Kreis keine Überraschung: Jan Fitschen ist der Kreisliga-Lewandowski. 28 (2016), 57 (2016), 41 (2017), 29 (2018) und 32 Tore (2020) bedeuten 187 Treffer in 120 Spielen. Und das in nur fünf Spielzeiten.

Vier Jahre lang kämpfte er mit Bargstedt in der Bezirksliga um Punkte und Tore. Im letzten Jahr stand er für den TuS nur zweimal in der Kreisliga auf dem Platz - aus beruflichen Gründen. Die Landesliga war 2013 bis 2015 für den 32-jährigen Vollblutstürmer nur beruflich ein Problem: 18 Tore erzielte er dort 2013/14 für A/O.

Die Top-10 in der Übersicht:

  • Platz 1: Jan Fitschen, 187 Tore (120 Spiele), 1,56 Tore/Spiel
  • Platz 2: Tim Hinrichs, 127 Tore (99 Spiele), 1,28 Tore/Spiel
  • Platz 3: Henrique Fuchs Klein, 108 Tore (119 Spiele), 0,91 Tore/Spiel
  • Platz 4: Mario Scheffler, 104 Tore (116 Spiele), 0,90 Tore/Spiel
  • Platz 5: Enes Görüm, 90 Tore (179 Spiele), 0,50 Tore/Spiel
  • Platz 6: Malte Schilling, 84 Tore (162 Spiele), 0,52 Tore/Spiel
  • Platz 7: Christoph Löh, 80 Tore (216 Spiele), 0,37 Tore/Spiel
  • Platz 8: Jan Ehlers, 79 Tore (181 Spiele), 0,44 Tore/Spiel
  • Platz 9: Roman Rode, 75 Tore (134 Spiele), 0,56 Tore/Spiel
  • Platz 10: Luis Krone, 68 Tore (126 Spiele), 0,54 Tore/Spiel

Das Ranking wurde auf Basis der FuPa-Datenbank zusammengestellt.

Weitere Artikel