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Erneuerbare Energien

TGesetz für mehr Windenergie: Das sind die Chancen für Harsefeld

Freiflächen-Photovoltaikanlagen sollen besonders an Windkraftanlagen, Bahnstrecken oder Autobahnen entstehen. Das Potenzial der Samtgemeinde Harsefeld ist hier begrenzt.

Freiflächen-Photovoltaikanlagen sollen besonders an Windkraftanlagen, Bahnstrecken oder Autobahnen entstehen. Das Potenzial der Samtgemeinde Harsefeld ist hier begrenzt. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Mehr Windräder, mehr Flächen mit Photovoltaikelementen und mehr Geld: Kommunen sollen stärker vom Ausbau der erneuerbaren Energien profitieren. In Harsefeld wurden Potenziale und Chancen überprüft. Es geht auch um die Akzeptanz der Anlagen.

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Von Miriam Fehlbus
Mittwoch, 31.01.2024, 07:50 Uhr

Harsefeld. Im ländlichen Raum Norddeutschlands sind Windräder oft weit sichtbar. Die Gefühlslage der Menschen entspricht einer Art Sättigung im nahen Umfeld. Um ohne Gegenwehr noch eine Steigerung erreichen zu können, sollen Bürger mehr von den Anlagen profitieren können.

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Windenergiebeschleunigungsgesetz ist das Stichwort für Niedersachsen. So sollen Anlagenbetreiber die Gemeinden, die von der Errichtung ihrer Anlagen betroffen sind, finanziell beteiligen. 0,2 Cent pro Kilowattstunde für die tatsächlich eingespeiste Strommenge können vergütet werden.

30.000 Euro für den Flecken Harsefeld

Der Flecken Harsefeld könnte in einem Bereich bei Ruschwedel Zuwendungen entgegennehmen. Der Rat stimmte einstimmig für einen entsprechenden Mustervertrag. Für die Akzeptanzumlage für den Windpark bei Apensen mit insgesamt 21 Anlagen hatte der Flecken eine Beispielrechnung vorgenommen. Grundsätzlich ließen sich 2500 Volllaststunden für die Berechnung annehmen.

Der gesamte Park könne eine Leistung von 35 Megawatt aufweisen. Bei einer Vergütung von 2 Euro pro Megawatt-Stunde ergibt sich laut Kämmerei ein Betrag von 175.000 Euro. Rechnerisch würde für den Flecken Harsefeld ein Ausschüttungsanteil von etwa 30.000 Euro bleiben.

Als betroffen gelten Gemeinden, deren Gemeindegebiet sich zumindest teilweise innerhalb eines um die Windenergieanlage gelegenen Umkreises von 2.500 Meter um die Turmmitte der Anlage befindet. Im Fall des Windparks, für den bereits ein Beteiligungsvertrag vorliegt, sind neben dem Flecken Harsefeld die Gemeinde Apensen, die Gemeinde Bliedersdorf, die Gemeinde Nottensdorf und die Hansestadt Buxtehude betroffen. Die Windräder drehen sich zwischen Grundoldendorf, Neukloster, Apensen und Ruschwedel.

Bebauungsplan: Kommune plant bei Windenergie mit

Im Bereich Ruschwedel gibt es dabei auch eine aktuell noch unbebaute neue Vorranggebietsfläche für Windenergie. Diese liegt südlich der Kreisstraße 49. Was laut aktuellem Regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises Stade rechtlich möglich ist, könnte aber von der Gemeinde bauleitplanerisch begleitet werden, hatte Harsefelds Bauamtsleiter Peter Walthart der Politik mit auf den Weg gegeben.

Danach wurde der Grundsatzbeschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes befürwortet, insbesondere auch unter Berücksichtigung des anstehenden Repowerings der bereits bestehenden Windenergieanlagen. Konkret heißt das: Die Kommune plant mit.

Wer die Belastung hat, soll auch finanziell von der Windenergie profitieren. Für einen Windpark bei Apensen liegt bereits ein Angebot des Betreibers vor.

Wer die Belastung hat, soll auch finanziell von der Windenergie profitieren. Für einen Windpark bei Apensen liegt bereits ein Angebot des Betreibers vor. Foto: Marcus Brandt/dpa

Auch beim Thema Freiflächen-Photovoltaikanlagen gibt es Ziele des Landes. Bis 2035 sollen 65 Gigawatt Leistung durch Photovoltaik, davon 50 Gigawatt auf und an Gebäuden, beziehungsweise baulichen Anlagen, und 15 Gigawatt durch Freiflächen-Anlagen möglich werden. Übertragen auf das Gebiet der Samtgemeinde Harsefeld würde sich ein Ausbauziel von etwa 71 Hektar für solche Freiflächenanlagen ergeben.

Besonders geeignete Flächen für Freiflächen-Anlagen

In Vorbehaltsgebieten, die landwirtschaftlich genutzt werden und nicht bebaut sind, sowie im Außenbereich, sind großflächige Photovoltaikanlagen allerdings unzulässig. Besonders geeignet sind dagegen jeweils 500 Meter breite Korridore entlang von Schienen, um Windenergieanlagen, entlang Hochspannungsfreileitungen und Hauptverkehrsstraßen sowie in Gewerbegebieten.

Ein Blick auf die Karte, die entsprechende Vorranggebiete nach Abwägung mit anderen Kriterien, die eine Eignung ausschließen, zeigen, ist das Potenzial in der Samtgemeinde Harsefeld begrenzt. Die besten Möglichkeiten für Freiflächen-Photovoltaikanlagen befinden sich im Bereich zwischen Bargstedt, Brest, Reith, Wohlerst und Kakerbeck sowie bei Wangersen. Südöstlich von Harsefeld gibt es zwei einzelne Flächen.

In der Nachbar-Samtgemeinde Fredenbeck stehen konkrete Anträge für Freiflächen-Photovoltaikanlagen wie berichtet seit längerem auf den Tagesordnungen der Gemeinde-Räte. Besonders entlang der Bahnstrecken gibt es Potenzial. Und auch in Buxtehude wurden bereits große Flächen im Bereich der Autobahn vorgestellt.

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