TGrünen-Zukunft im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II: Wer tritt in Wenzels Fußstapfen?

Christopher Jesse und Britta Sanders stellten sich am Donnerstag in Cadenberge zur Wahl: Die Grünen nominierten einen neuen Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Cuxhaven/Stade II. Foto: Larschow
Um die Bundestagskandidatur für die Grünen im Wahlkreis 29 haben sich Britta Sanders aus dem Kreis Stade und Christopher Jesse aus Cuxhaven beworben. Das Ergebnis war eindeutig.
Landkreis. Die 49-jährige Britta Sanders, Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen-Kreistagsfraktion im Kreistag Stade, wollte mit dem Leitsatz „Anders mit Sanders“ als Direktkandidatin der Grünen zur Bundestagswahl 2025 antreten und zeigte sich am Donnerstagnachmittag im Marc 5 in Cadenberge optimistisch. Ihr Gegenkandidat, der 21-jährige Christopher Jesse, zog im November 2021 mit gerade einmal 18 Jahren als damals jüngstes Mitglied in den Kreistag Cuxhaven ein.
Beide beabsichtigen, die Nachfolge von Stefan Wenzel anzutreten, der am 26. September 2021 über die Landesliste von Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis 29 Cuxhaven-Stade II in den Bundestag gewählt wurde. Doch in diesem Jahr wollte Wenzel nicht mehr antreten. Er konnte auch nicht persönlich an der Veranstaltung teilnehmen, schickte aber eine Videobotschaft.
Gesundheit, Hochwasserschutz und Landwirtschaft
Es folgte die jeweils zehnminütige Vorstellung der beiden Kandidaten. Anschließend konnten die rund 52 anwesenden Stimmberechtigten Fragen an die Kandidaten stellen - hier konnte vor allem Christopher Jesse punkten. Themen waren unter anderem Gesundheit, Hochwasserschutz und Landwirtschaft.
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Jesse zeigte sich kämpferisch und sprach sich klar gegen die Vertiefung von Elbe und Weser aus. Er wolle die „Grüne Transformation“ sozialverträglich vorantreiben. Cuxhaven sei dafür mit der Entwicklung im Bereich Offshore ein Musterbeispiel.
„Für eine Zukunft mit Chancen kämpfen“
Als Verwaltungsfachwirt interessiert sich Christopher Jesse besonders für die Finanzausstattung der Kommunen. „Die kommunalen Haushalte sehen nicht rosig aus. Wir haben im Landkreis Kommunen, die vor einer dramatischen Lage stehen“, sagte Jesse und sprach die „freiwilligen Aufgaben“ an, von denen einige Gefahr laufen, gestrichen zu werden, wenn das Geld noch knapper wird. Schwimmbäder, Kulturstätten und Sportförderung könnten gegebenenfalls wegfallen, weil es den Kommunen schlicht an Geldern fehle.
Als weiteren Schwerpunkt nannte der Cuxhavener daher den Wunsch nach einer Reform der Schuldenbremse, um kommunale Investitionen zu erleichtern. „Ich will für eine Zukunft mit Chancen kämpfen“, sagte er. Mit Blick auf sein noch junges Alter sagte Jesse: „Es gibt zu wenig junge Menschen im Bundestag, die sich für die Zukunft einsetzen.“
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Nach ihren beiden Vorstellungsreden vor den Parteimitgliedern kam es zur Abstimmung und einem mehr als deutlichen Ergebnis: Jesse setzte sich mit 49 von insgesamt 52 Stimmen durch.
Der Bundestagskandidat der Grünen blickt trotz der aktuell schwierigen Situation zuversichtlich auf die kommenden Monate. „Ich freue mich auf eine spannende und aufregende Zeit. Wir haben viel Arbeit und viele Krisen vor uns.“