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Hamburg-Pendler

Elbtunnel und A7 nach Warnstreik wieder frei – Nächste Sperrung auf A1

Am Morgen staute es sich noch auf der A7.

Am Morgen staute es sich noch auf der A7. Foto: Marcus Golejewski/dpa

Mit leichter Verzögerung wurde der Tunnelbetrieb am Morgen nach mehr als neun Stunden Sperrung wieder aufgenommen. Autofahrer brauchten dennoch Geduld - auch am Wochenende.

Von Redaktion Freitag, 14.03.2025, 08:50 Uhr

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Hamburg. Nach der mehrstündigen Sperrung wegen des Warnstreiks ist der Elbtunnel nun wieder befahrbar. „Der Elbtunnel ist wieder offen“, sagte eine Sprecherin der Verkehrsleitzentrale in Hamburg am Morgen. Die Strecke sei von Waltershof an nach Norden wieder befahrbar und auch in Richtung Süden könne der Tunnel wieder befahren werden. Kurz vor 7 Uhr waren dann auch alle Auffahrten wieder frei, nachdem auch dort die Absperrungen abgebaut worden waren.

Geduld auf A7 nötig - Verkehr muss sich nun auflösen

Allerdings bräuchten Auto- und Lastwagenfahrer nun ein bisschen Geduld auf der Strecke. „Es ist stockender Verkehr, das muss sich jetzt alles wieder auflösen“ In Richtung Süden stockte der Verkehr auf rund vier Kilometern. In Richtung Norden sei das Aufkommen bereits wieder vergleichbar mit dem im normalen morgendlichen Berufsverkehr.

Am Morgen staute es sich noch auf der A7.

Am Morgen staute es sich noch auf der A7. Foto: Marcus Golejewski/dpa

In der Nacht habe die Sperrung keine Auswirkungen auf den Verkehrsfluss rund um die Sperrung gehabt. „Heute Nacht war gar nichts“, sagte die Sprecherin. Am Morgen kurz vor Ende der Warnstreik-Sperrung habe sich der Verkehr auf der Autobahn bis zum Dreieck Nordwest auf etwa drei Kilometer gestaut.

Der Elbtunnel darf nur außerhalb des Berufsverkehrs durch einen Warnstreik lahmgelegt werden.

Der Elbtunnel darf nur außerhalb des Berufsverkehrs durch einen Warnstreik lahmgelegt werden. Foto: Jonas Walzberg/dpa

Einigung vor Gericht verhinderte Verkehrschaos

Wegen des Warnstreiks in der Tunnelbetriebszentrale waren alle vier Röhren des Elbtunnels am Donnerstag um 21 Uhr komplett gesperrt worden. Ursprünglich wollte die Gewerkschaft Verdi den Elbtunnel und weitere Tunnel und Überdeckelungen von Donnerstag, 18 Uhr, bis Freitag, 10 Uhr, unpassierbar machen. Das hätte im Feierabend- und Berufsverkehr jedoch zu einem Stau-Chaos geführt. Vor Gericht einigten sich die Autobahn GmbH und die Gewerkschaft Verdi auf einen Vergleich.

Fahrzeuge fahren am Südportal aus und in die Röhren des Elbtunnels.

Fahrzeuge fahren am Südportal aus und in die Röhren des Elbtunnels. Foto: Christian Charisius/dpa

Am Freitag beginnt in Potsdam die dritte Tarifrunde für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen. Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen unter anderem eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber wiesen diese Forderungen als nicht finanzierbar zurück..

A1: Staus erwartet

Unabhängig vom Tarifkonflikt wird die A1 im Bereich der Hamburger Norderelbbrücke an diesem Wochenende voll gesperrt. Die Sperrung beginnt am Freitag um 22 Uhr und geht bis Montag 5 Uhr, wie die Autobahn GmbH Nord mitteilte.

Während der Sperrung soll eine neue Verkehrsführung eingerichtet werden. Die Fahrstreifen werden zur Schonung des maroden Bauwerks mehr in die Mitte verlegt. So fahren die Lastwagen auf dem eigentlichen Tragwerk und nicht am Rand, der ursprünglich nur als Standstreifen gedacht war. Bei der letzten Hauptprüfung hatte die Brücke die Note „ungenügend“ bekommen.

Umleitungen über Neue Elbbrücken und durch Elbtunnel

Die Autobahn wird zwischen dem Dreieck Norderelbe und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt gesperrt. Im Sperrbereich liegt das Dreieck Hamburg-Südost, das die A1 mit der A25 aus Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) verknüpft. Autofahrer von der A25 dürfen aber weiter in Richtung Lübeck auf die A1 auffahren. In Richtung Bremen müssen sie ab Billstedt wie alle anderen Nutzer der A1 der Umleitung über die B5 durch das Stadtgebiet zu den Neuen Elbbrücken folgen.

Als überregionale Ausweichroute empfiehlt die Autobahn GmbH die A7 (Hannover-Flensburg) und den Elbtunnel, der nach dem Warnstreik in der Nacht zum Freitag wieder zur Verfügung steht. Autofahrer in Richtung Ostsee sollten ab Neumünster-Süd die B205 und weiter die A20 zum Kreuz Lübeck nutzen.

Warnstreik auch bei Hadag

Daneben läuft in Hamburg der Warnstreik der Hadag-Beschäftigten weiter. Sie hatten bereits am Donnerstag den Fährverkehr auf der Elbe lahmgelegt. In dem unabhängig vom öffentlichen Dienst laufenden Tarifkonflikt fordert Verdi bei einer Laufzeit von zwölf Monaten ein Lohnplus von 18 Prozent, mindestens aber 625 Euro. Die Arbeitgeberseite habe bislang bei einer Laufzeit von 24 Monaten ein Lohnplus von 5,0 bis 6,65 Prozent angeboten.

Kundgebung vor der Elbphilharmonie

Zahlreiche Beschäftigte wollen sich am Freitagmorgen (9 Uhr) vor der Elbphilharmonie zu einer Kundgebung versammeln: Die Mitarbeiter der Hadag ebenso wie jene der Stadtreinigung, der Hamburg Port Authority (HPA), der Autobahn GmbH sowie der Hamburger Bühnen und Konzerthäuser. (dpa)

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