T„Herber Verlust“: BSV mit Verletzungssorgen vor dem Nordderby

Kreisläuferin Jolina Huhnstock wird dem BSV in den nächsten Wochen fehlen. Foto: Jan Iso Jürgens
Nach der Niederlage in Bensheim will der Buxtehuder SV den nächsten Angriff auf ein Top-8-Team starten. Doch ausgerechnet jetzt plagen den Tabellenneunten Verletzungssorgen.
Buxtehude. In der 20. Minute versammelte Dirk Leun seine Spielerinnen zu einer Auszeit. Der BSV-Trainer forderte „maximales Tempo“ im Umschaltspiel. Damit wäre Bensheim vielleicht angreifbar gewesen, denn man sah, dass der Gegner Probleme hatte hinterherzukommen.
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Doch der Buxtehuder SV kam nicht so wie erhofft ins Tempospiel, so dass Leun seine Mannschaft kurz nach der Pause noch einmal daran erinnerte, dass die Bensheimer Handballerinnen nur über das Feld trabten. Doch auch diese Ansage verpuffte. „Unser Umschaltspiel war viel zu langsam. Wir waren richtig träge“, sagte Leun nach dem Spiel.
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Wäre der BSV „volle Lotte“ (Leun) ins Tempospiel gegangen, wer weiß, vielleicht wäre in der ausverkauften Weststadthalle mehr drin gewesen. So aber ärgerte sich der BSV über die verpasste Chance, bereits am Samstagabend den ersehnten Überraschungserfolg zu feiern.
Neckarsulm heizt den Kampf um Platz acht an
Schließlich will der BSV nach dem Pflichtsieg gegen den Tabellenvorletzten aus Neckarsulm nun auch eine Mannschaft aus den Top 8 schlagen. Denn damit dürften die Chancen steigen, am Ende der Hauptrunde mindestens Achter zu werden und die Play-offs zu erreichen. Angeheizt wurde der Kampf um Platz acht noch einmal durch den Heimsieg von Neckarsulm gegen den Thüringer HC.

Lotta Heider ärgerte sich über die Niederlage gegen ihren Ex-Verein. Foto: Jan Iso Jürgens
Der BSV muss dagegen weiter auf die Big Points warten. Bei der HSG Bensheim/Auerbach setzte es eine 28:32 (13:15)-Niederlage. Damit bleibt der BSV auf Play-down-Platz neun, punktgleich mit dem Tabellenachten Göppingen.
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„Die Niederlage tut ziemlich weh, weil einiges drin war“, sagte die ehemalige Bensheimerin Lotta Heider: „Wir waren heute in der Abwehr und im Angriff leider nicht bei 100 Prozent.“
Zu viele Fehler und vergebene Chancen
Bensheim bot dem BSV zwar immer wieder Möglichkeiten, das Spiel mindestens unentschieden zu gestalten. Doch die Gäste nutzten es nicht.
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Kurz nach der Pause stand es noch 14:15 aus Sicht des BSV, fünf Minuten später bereits 14:19. „Wir sprechen eben in der Kabine von Überzeugung und geben dann vier Angriffe in Folge den Ball aus der Hand“, sagte Leun.
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Der Trainer ärgerte sich über eine zu hohe Fehlerquote und zu viele Fehlwürfe. Zu oft gewannen die HSG-Torfrauen das Duell gegen die freistehenden Buxtehuder Werferinnen.
Trainer wünscht sich mehr Cleverness
Leun hätte sich auch gewünscht, dass seine Spielerinnen mit „maximaler Power“ in die Zweikämpfe gegangen wären, um Zeitstrafen und Siebenmeter zu provozieren. „Da müssen wir cleverer sein“, sagte Leun. Bensheim kassierte keine einzige Zeitstrafe.

BSV-Trainer Dirk Leun muss im Nordderby auf einige Leistungsträgerinnen verzichten. Foto: Felix Schlikis
Zudem fehlten nach dem kurzfristigen Abgang von Mie Elen Rakstad und ohne Jolina Huhnstock (Reizung der Achillessehne), Laura Kuske (Knieprobleme), Teresa von Prittwitz (kurzfristig erkrankt) und Maja Schönefeld (Sehnenentzündung) einige Wechselmöglichkeiten.
Nationalspielerin fällt mehrere Wochen aus
Das Fehlen von Huhnstock machte sich vor allem in der Deckung bemerkbar, weshalb Bensheim den BSV immer wieder über die Mitte attackierte. „Das ist ein herber Verlust“, so Leun. Die Nationalspielerin wird vier bis sechs Wochen ausfallen.
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T Buxtehuder SV fertigt Neckarsulm ab – Torhüterin verletzt
Gerade jetzt werden die Aufgaben nicht leichter. Leun geht davon aus, dass auch Torhüterin Kuske am Samstag im Nordderby gegen den Tabellenfünften VfL Oldenburg fehlen wird. „Wir sind in diesem Spiel Außenseiter“, sagt er. Seine Mannschaft müsse abgezockter und konsequenter werden, sonst müsse der BSV weiter auf die Big Points warten.
Die Statistik zum Spiel
Spielverlauf aus BSV-Sicht: 4:6 (8.), 7:10 (17.), 9:11 (23.), 13:15 (Halbzeit), 14:18 (36.), 18:22 (44.), 22:28 (55.), 28:32 (Endstand)
Buxtehuder SV: Tants (0 Paraden), Fasold (10 Paraden); Kroepel, Nielsen 3/2, Heider 2, Hampel 6/1, Dölle 5, Kähr, Reiche 2, Kretschmann 4, Hartstock 3, Ternede 3, Lück
HSG Bensheim/Auerbach: Fehr (11 Paraden), van Beurden (2 Paraden); Berger 1, Hurst 2, Engel 12/3, Ehlert, Agwundedu, Friedberger 4, Irion 4, Nukovic 2, Kretzschmar 1, Ziercke 5, Goldmann 1
Siebenmeter: BSV 3/3 (Nielsen 2/2, Hampel 1/1) - HSG 3/3 (Engel 3/3)
Zeitstrafen: BSV 3 (Heider, Ternede, Lück) - HSG 0
Zuschauer: 2000
Schiedsrichter: Philipp Dinges und Fabian Baumgart
Nächstes Spiel: BSV - VfL Oldenburg (Samstag, 8. Februar, 19.30 Uhr)