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Handball-Bundesliga

TIsabelle Dölle nicht mehr im Amt: BSV hat eine neue Kapitänin

Isabelle Dölle will sich auf Beruf und Handball konzentrieren.

Isabelle Dölle will sich auf Beruf und Handball konzentrieren. Foto: Jan Iso Jürgens

Isabelle Dölle ist nach nur einem Jahr nicht länger BSV-Kapitänin. Im Trainingslager wurde Teresa von Prittwitz zu ihrer Nachfolgerin bestimmt. Das steckt dahinter.

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Von Tim Scholz
Montag, 04.08.2025, 16:00 Uhr

Buxtehude. Teresa von Prittwitz war 15 Jahre alt, als sie aus der bayerischen Oberpfalz in den Norden zog - ein Schritt, der ihr anfangs schwerfiel.

Sie sei ein Familienmensch, sagte sie im Frühjahr. Das erste Jahr sei schwierig gewesen, doch nach und nach fand sie sich immer besser ein. Heute, neun Jahre später, startet sie in ihre zehnte Saison beim BSV.

„Rückblickend würde ich alles wieder so machen“, sagte die 24-Jährige, die von allen nur „Terry“ genannt wird. Aus dem Jugendtalent wurde eine gestandene Bundesligaspielerin - und nun die neue Mannschaftskapitänin.

„Terry hat eine positive Wirkung auf ihr Umfeld“

Im Trainingslager im dänischen Ringkøbing ernannte Trainer Dirk Leun die Linksaußenspielerin zur Nachfolgerin von Isabelle Dölle. „Sie ist eine vorbildliche Kämpferin und hat sich in den letzten zwei, drei Jahren zur absoluten Stammkraft entwickelt“, sagt Leun. Ihre Ernennung sei die logische Konsequenz.

Seit 2020 hat von Prittwitz 92 Bundesligaspiele für den BSV bestritten. Der Verein sei ihr ans Herz gewachsen: „Hier bin ich Bundesligaspielerin geworden, habe viel Vertrauen bekommen und einen sehr wichtigen Stand in der Mannschaft.“ Schon in den vergangenen Jahren war sie Teil des Mannschaftsrats.

Neue und junge Spielerinnen wenden sich zum Beispiel an sie, wenn sie Wünsche haben, aber nicht direkt zum Trainer gehen wollen. „Ich bin ein Mensch, der darauf achtet, dass es allen gut geht“, sagt von Prittwitz.

Im Team wird sie nicht nur für ihre Leistung, sondern auch für ihre Ausstrahlung geschätzt. „Terry hat eine positive Wirkung auf ihr Umfeld“, sagt Leun.

BSV-Rückraumshooterin Isabelle Dölle.

BSV-Rückraumshooterin Isabelle Dölle. Foto: Jan Iso Jürgens

Zwei Testspiele - zwei Niederlagen

Isabelle Dölle wollte das Kapitänsamt nach einer Saison abgeben. „Sie hat keinen schlechten Job gemacht“, sagt Leun. Nach ihrem Berufseinstieg bei Hapag-Lloyd wolle sie sich künftig mehr auf Arbeit und Leistungssport konzentrieren.

„Das Amt kostet sicherlich Energie“, sagt Leun. „Ich finde es gut, dass sie das reflektiert hat.“ In den Mannschaftsrat gewählt wurden Levke Kretschmann, Maj Nielsen und Neuzugang Johanna Andresen.

Die neue BSV-Kapitänin Teresa von Prittwitz und ihre Vorgängerin Isabelle Dölle (links).

Die neue BSV-Kapitänin Teresa von Prittwitz und ihre Vorgängerin Isabelle Dölle (links). Foto: Jan Iso Jürgens

Daneben nutzte der BSV das Trainingslager für zwei Standortbestimmungen gegen dänische Erstligisten. Gegen Ringkøbing unterlag die Mannschaft mit 32:34 (18:16). Probleme bereitete vor allem das dänische Angriffsspiel im Sieben-gegen-Sechs.

„Das haben wir nicht gut gelöst“, räumt Leun ein. Im Sechs-gegen-Sechs zeigte sein Team dagegen Fortschritte. Beste Werferin war Teresa von Prittwitz mit sechs Toren.

Sonderlob für die Youngster

Im zweiten Test unterlag der BSV Silkeborg-Voel mit 25:30 (13:12). Lob gab es vor allem für die jungen Spielerinnen. „Unsere Youngster haben heute und auch in den Einheiten gezeigt, dass sie auf diesem Niveau sofort da sind, wenn sie gebraucht werden“, sagt Leun - und meinte damit Lina Steinecke, Lilli Frey, Aida Mittag, Enna Oberländer und Leni Stolle.

Erfolgreichste Torschützinnen waren Jolina Huhnstock, Maj Nielsen, Levke Kretschmann, Teresa von Prittwitz und Enna Oberländer mit jeweils drei Treffern.

„Dass wir beide Spiele verloren haben, ist nicht schlimm“, so Leun. „Diese Niederlagen regen alle Beteiligten dazu an, an den richtigen Stellen nachzubessern.“ Das Trainingslager sei intensiv gewesen, mit vielen Analysen und Gesprächen. „Im Sechs-gegen-Sechs sieht das defensiv schon ganz gut aus“, so Leun.

Modenschau und Hot-Dog-Essen

Neben dem Sport stand auch das Teambuilding im Fokus. Höhepunkt war ein Mannschaftsabend mit Modenschau als Aufnahmeritual für die Neuzugänge. „Ich fand‘s überragend.

Wir hatten sehr viel Spaß“, sagt Leun. Auf dem Rückweg stoppte das Team für eine Bootstour an der Flensburger Förde und ein Hot-Dog-Essen im Garten der Familie von Maj Nielsen. Diese gemeinsamen Erlebnisse hätten die Mannschaft noch enger zusammengeschweißt, sagt Leun.

In dieser Woche stehen die nächsten beiden Testspiele an - gegen den schwedischen Erstligisten H65 Höör. Am Freitag (18.30 Uhr) wird in Ashausen im Landkreis Harburg gespielt, am Sonntag (11 Uhr) in der alten Halle Nord in Buxtehude.

Tickets gibt es ausschließlich vor Ort an der Tageskasse für 10 Euro (ermäßigt 5 Euro). Das erste Pflichtspiel bestreitet der BSV am 22. August im DHB-Pokal beim TSV Nord Harrislee. (tim/bt)

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