T„Knoten geplatzt“: Warum Laura Kuske im BSV-Tor immer öfter überzeugt

BSV-Torhüterin Laura Kuske hat in dieser Saison bereits 101 Paraden verbucht. Foto: Jan Iso Jürgens
Seit Dezember zeigt die Formkurve von Laura Kuske nach oben. Der Neuzugang des Buxtehuder SV überzeugt mit konstanten Leistungen zwischen den Pfosten. Am Wochenende will sie ihren Ex-Verein ärgern.
Buxtehude. Am Tag nach Weihnachten trat Laura Kuske aus dem Schatten von Marie Andresen. Es war der 27. Dezember 2023, der BSV spielte gegen Neckarsulm. Und Kuske schrie ihre Freude mit geballten Fäusten heraus. Mehr als 40 Prozent der Würfe hatte sie gehalten und damit entscheidenden Anteil am Heimsieg. „Da ist der Knoten geplatzt“, erinnert sich Trainer Dirk Leun.
Kuske war im Sommer vom Thüringer HC zum BSV gewechselt und hatte verletzungsbedingt einen schweren Start. Doch seit dem Weihnachtsspiel kommt sie vermehrt zum Einsatz und überzeugt mit konstanten Leistungen. Mit 101 Paraden hat sie sich im Liga-Ranking auf Platz 16 vorgearbeitet. „Es ist gut, dass Laura sich freigeschwommen hat und wir mit ihr und Marie ein starkes Duo haben“, sagt Leun.
Torwarttrainerin nimmt ihr den Druck
Kuske teilt diesen Eindruck. „Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen kann“, sagt die 22-Jährige und erklärt ihre Entwicklung so: „Ich habe inzwischen meine Vorderleute in der Abwehr besser kennengelernt und fühle mich in der Mannschaft und in der Stadt pudelwohl.“ Kuske ist in Ostbayern aufgewachsen und 2017 ins Internat des THC gewechselt.
Für Buxtehude sprach aus ihrer Sicht vor allem das Torwarttraining von Debbie Klijn. „In ihrem Training geht es nicht nur um das Torwartspiel, sondern auch um Gedankengänge“, sagt Kuske, die als sehr selbstkritisch gilt. „Debbie hat mir klargemacht, dass man nicht alles halten kann und mir damit ein bisschen den Druck genommen“, sagt sie.
Kuske vertraut auf Heimstärke
Am Sonntag trifft Kuske in der Halle Nord auf ihren Ex-Verein, zu dem sie immer noch ein gutes Verhältnis hat. Mit THC-Trainer Herbert Müller tausche sie sich ab und zu aus, in Annika Lott habe sie ihre beste Freundin. Aber das zählt ab 15 Uhr nicht mehr. „Ich weiß, dass wir zu Hause gute Gegner schlagen können“, sagt Kuske. 14 seiner 19 Punkte hat der BSV bisher in eigener Halle geholt. Zuletzt wurde dort Pokalsieger Metzingen bezwungen.
Dass Kuske auf ihren Ex-Club trifft und für die THC-Shooterinnen vielleicht berechenbarer sei als Marie Andresen, misst Leun kaum Bedeutung bei. Wer am Sonntag im Tor steht, macht der BSV-Trainer von der Trainingswoche und seinem Bauchgefühl abhängig.
BSV findet keinen Rhythmus
Wichtiger sei es, das Tempospiel des Gegners durch schnelles Zurücklaufen zu unterbinden und den Thüringer Rückraum in den Griff zu bekommen, sagt Leun. Ob die Ex-Buxtehuderin Annika Lott am Sonntag spielen kann, ist fraglich. Die deutsche Nationalspielerin hatte bereits die Olympia-Qualifikation in Neu-Ulm verletzungsbedingt verpasst.
Auch der BSV kämpfte während der dreiwöchigen Länderspielpause mit personellen Problemen und konnte die Zeit nicht optimal nutzen. „Ich habe selbst noch kein eindeutiges Gefühl, was wir auf die Platte bringen können“, sagt Leun. Da die Bundesliga-Saison zuletzt immer wieder unterbrochen wurde, habe die Mannschaft keinen Rhythmus gefunden.
Immerhin: Die zuletzt angeschlagenen BSV-Spielerinnen Charlotte Kähr und Cara Hartstock werden am Sonntag wohl im Kader stehen. Linksaußen Cara Reiche dagegen ist zwar nach ihrem Bänderiss wieder im Training, soll aber nach Möglichkeit noch geschont werden.
Es gibt noch Tickets für den Klassiker
Der BSV rechnet mit einer gut besuchten Halle Nord - es gibt aber noch ausreichend Karten im BSV-Shop an der Viverstraße 2, online auf tickets.bsv-live.de und auch an der Tageskasse am Sonntag ab 13.30 Uhr.