TStader Gericht stoppt Wolfsabschuss: Das sagen Tierhalter und Jäger
Der Wolf ist derzeit im Landkreis Cuxhaven ein bedeutendes Thema. Tierhalter und Jäger nehmen Stellung zum gerichtlich verfügten Abschuss-Stopp. Foto: Philipp Schulze
Das Verwaltungsgericht Stade hat den Wolfsabschuss im Landkreis Cuxhaven vorerst gestoppt. Das sagen Jäger und Landwirte zu der Entscheidung.
Cuxhaven. Das Verwaltungsgericht Stade hat den Abschuss eines Wolfes im Landkreis Cuxhaven vorerst gestoppt. Der Beschluss hat bei Landwirten und Jägern im Kreis Cuxhaven für Gesprächsstoff gesorgt.
Eike Lindau, Kreisjägermeister der Jägerschaft Wesermünde-Bremerhaven, erklärt: „Wir sehen das sehr sachlich. Der Hängebeschluss kam nicht überraschend.“ Der Hängebeschluss besagt, dass von der Abschussgenehmigung erst einmal bis zu einem Urteil kein Gebrauch gemacht werden darf.
Gleichzeitig bekräftigt Lindau seine Position, dass aus seiner Sicht die Jagd auf den Wolf zusätzlich zu weiteren Maßnahmen angesichts des aktuellen Rissgeschehens im Landkreis Cuxhaven notwendig sei.
Horst Meyer: Vertrauen der Tierhalter in die Behörden sinkt durch solche Wendungen
Horst Meyer, Landwirt in der Gemeinde Beverstedt, berichtet von vielen Anrufen von anderen Landwirten und Tierhaltern, die er erhalten habe. Meyer hat sich intensiv mit dem Thema Wolf befasst. Demnach sind viele Betroffene enttäuscht von dem gerichtlich beschlossenen Stopp.
Das Vertrauen in die Funktionsfähigkeit des Staates sinke durch solche juristischen Wendungen, so Meyer. „Der Landesbetrieb NLWKN hat ausführlich auf 30 Seiten begründet, warum er eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss erteilt“, sagt Meyer. Das müsse jetzt auch einfach mal umgesetzt werden.
Kreis Cuxhaven
T Verwaltungsgericht Stade stoppt Wolfsabschuss
Landwirte und Jäger berichten überdies, dass sie immer häufiger Wolfsaktivisten auch in abgelegenen Arealen begegneten, diese dort zum Teil campten. Die Nummernschilder verrieten, dass diese auch aus anderen Bundesländern in den Landkreis Cuxhaven gereist seien.
„Wir nehmen wahr, dass auf einmal in den Jagdrevieren Bewegung herrscht oder Drohnen fliegen“, so der Kreisjägermeister Eike Lindau. Das sei sehr unglücklich, weil etwa die Wildtierbestände dadurch gestört würden. Landwirt Meyer berichtet von Begegnungen mit Aktivisten beim Güllefahren.
Im Landkreis haben zwei Hochsitze gebrannt
Zwei Hochsitze seien zuletzt abgebrannt. Ob es einen Zusammenhang mit den Vorkommnissen rund um die Wolf-Entnahme gebe, ist ungeklärt. Die Polizei in Cuxhaven berichtet auf Anfrage, dass bislang keine Anzeigen erstattet wurden, in denen Aktionen oder mögliche Delikte von Wolfsbefürwortern oder Wolfsgegnern der Hintergrund seien.