TMarode Fahrbahn: Auf dieser Landesstraße in Stade gilt jetzt Tempo 10

Am Bahnübergang auf der Buxtehuder Straße in Stade gilt seit kurzem Tempo 10. Foto: Vonderbank
10 km/h auf einer Landesstraße: Das ist neu im Kreis Stade. Auch auf der A26 müssen Autofahrer vor einer Anschlussstelle auf die Bremse treten.
Stade. Risse, Schlaglöcher, abgesackte Ränder: Viele Kreis- und Landesstraßen im Kreis Stade sind in einem desolaten Zustand. Und die Verschlechterung schreitet voran, wie das aktuelle Beispiel der Buxtehuder Straße in Stade zeigt.
Auf einem Abschnitt der Landesstraße 111 dürfen Autofahrer seit dem 18. März nicht schneller als 10 km/h fahren. Zuvor waren hier immerhin noch 30 Kilometer pro Stunde erlaubt.
Auf keiner anderen Landes- oder Kreisstraße im Landkreis gilt Tempo 10
Das ist einmalig im Landkreis Stade. Nirgendwo sonst gilt auf einer Landes- oder Kreisstraße Tempo 10, wie Landkreissprecher Daniel Beneke und Friederike Wöbse von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr dem TAGEBLATT auf Nachfrage sagten.
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Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Buxtehuder Straße beginnt kurz vor dem Bahnübergang und endet kurz dahinter. Was ist der Grund? „Die Reduzierung der Geschwindigkeit auf 10 km/h sowie das Aufstellen des Hinweises auf Straßenschäden resultiert aus dem sehr schlechten Zustand des Bahnüberganges“, so Wöbse.
Ärgernis für Autofahrer
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Es habe sich ein Hohlraum unter dem Bahnübergang gebildet, wodurch es zu vertikalen Bewegungen des Bahnübergangs beim Überfahren kommen könne. „Dadurch kann der Asphalt in diesem Bereich nicht mehr halten“, erklärt Wöbse.
Marode Fahrbahn am Bahnübergang: Landesbehörde ist nicht zuständig
Die Landesbehörde ist für die Behebung des Schadens allerdings nicht zuständig. Laut Eisenbahnkreuzungsgesetz fällt der Bahnübergang (§14) und seine Erhaltung in die Zuständigkeit des Eisenbahnunternehmers, in dem Fall: der Deutschen Bahn.

Der Asphalt am Bahnübergang auf der Buxtehuder Straße ist in einem schlechten Zustand. Foto: Vonderbank
Diese sei bereits auf den Schaden hingewiesen worden, so Wöbse. Nach Angaben der Bahn ist die Reparatur auch bereits beauftragt.
Wann wird der Schaden behoben? Das sagt die Deutsche Bahn
Die Antwort auf die Frage, wie lange die Fahrbahnreparatur dauert - und damit einhergehend, wann die Geschwindigkeitsbegrenzung wieder aufgehoben wird - dürfte Verkehrsteilnehmer ernüchtern.
„Wir können heute noch keinen konkreten Termin für die Schadensbehebung benennen“, so eine Bahnsprecherin. Für Autofahrer bedeutet das: Auf unbestimmte Zeit bleibt es bei Höchsttempo 10.
Neues Tempolimit auch auf der A26 – „massive“ Asphaltschäden
Auch auf der Autobahn 26 ist seit kurzem eine neue Geschwindigkeitsbegrenzung in Kraft. Kurz vor der Autobahnabfahrt Stade-Ost gilt erst Tempo 100, dann 80. Und auch hier sind „massive“ Asphaltschäden die Ursache.

Auf einem Abschnitt vor der Abfahrt Stade-Ost auf der A26 gilt seit kurzem Tempo 80. Foto: Vonderbank
Diese habe die Autobahnmeisterei Anfang des Jahres entdeckt, berichtet Veronika Boge von der Autobahn GmbH des Bundes. Es handele sich um „normale Abnutzungserscheinungen“.
„Zur Gefahrenabwehr und um die Verkehrssicherheit im genannten Bereich zu gewährleisten, wurde die Geschwindigkeit in diesen Bereich reduziert und bleibt bis zur Behebung des Schadens“, heißt es.
In diesem Fall gibt es immerhin schon ein Zeitfenster für die Reparaturarbeiten. Die Fahrbahnsanierung ist für Mai 2025 angesetzt. „Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit“, so Boge. Der Einbau von sogenanntem offenporigen Asphalt, kurz: OPA, sei „extrem“ witterungsabhängig.
Über den genauen Zeitraum der Arbeiten will die Autobahn GmbH „zeitgerecht“ informieren. Reparaturarbeiten an anderer Stelle auf der A26 sind - Stand jetzt - nicht in Sicht.