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Sanierung

TMehr Geld: So klappt der Generationswechsel in der Steinfeldsiedlung

Die Kreuzung Gierenberg, Wiesenweg, Ostlandstraße und Quellenweg wird bald gepflastert.

Die Kreuzung Gierenberg, Wiesenweg, Ostlandstraße und Quellenweg wird bald gepflastert. Foto: Pauline Meyer

Auf und unter den Straßen der Steinfeldsiedlung tut sich einiges. Auch private Hausbesitzer sanieren. Für die schnelle Umsetzung erhält Harsefeld mehr Fördergelder.

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Von Pauline Meyer
Mittwoch, 22.10.2025, 11:50 Uhr

Bei einem Spaziergang durch die Siedlung fällt es sofort auf: Neue Dächer glänzen in der Sonne, auf einigen Häusern sind Photovoltaikanlagen zu sehen und an vielen Ecken werkeln Bauarbeiter. In der Steinfeldsiedlung tut sich einiges - wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Ein 130 Hektar großes Quartier im Wandel

Seit 2020 läuft hier die Sanierungsmaßnahme „Steinfeldsiedlung mit Klosterteichen“ als Teil des niedersächsischen Städtebauförderprogramms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung - Lebenswerte Quartiere gestalten“. Zwischen 2004 und 2020 war der Harsefelder Ortskern über dasselbe Programm als Sanierungsgebiet ausgewiesen und umgestaltet worden.

Ziel ist es, die rund 130 Hektar große Steinfeldsiedlung mit ihren 735 Haushalten innerhalb von zehn Jahren zukunftsfähig zu machen und aufzuwerten. Zum Quartier gehören auch Rathaus, Eissporthalle, Freibad, Kita, Schule und Friedhof.

Generationswechsel im Steinfeld-Quartier

„Wir wollen, dass die Menschen mindestens die nächsten 30 Jahre Spaß in der Steinfeldsiedlung haben“, so Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück. Derzeit finde ein Generationswechsel im Quartier statt, erklärt sie. Viele junge Familien ziehen in die Steinfeldsiedlung, ältere Anwohner geben ihre Häuser weiter. Die Offiziellen legen deshalb Wert darauf, dass sich die Siedlung den Bedürfnissen der Anwohner anpasst.

Der Spielplatz an der Pommerstraße ist fertiggestellt.

Der Spielplatz an der Pommerstraße ist fertiggestellt. Foto: Pauline Meyer

Kinder stehen im Fokus: Drei Spielplätze, an der Berliner Straße, der Pommernstraße und An der Eiskuhle, wurden fertiggestellt. Moderne Spielgeräte, Sitzgelegenheiten und Grünflächen laden zum Verweilen ein. Auch das Thema Mobilität sei wichtig, so Ute Kück. Neue Straßen mit besseren Fußwegen und Barrierefreiheit gehören dazu. Um leichter mit Kinderwagen, Rollatoren und Rollstühlen unterwegs sein zu können, wurden abgesenkte Bordsteine und taktile Leitsysteme für Sehbehinderte verbaut.

An der Kreuzung Gierenberg, Wiesenweg, Ostlandstraße und Quellenweg liegt die Straße derzeit noch offen. Sie wird bald gepflastert. So muss der Autoverkehr auf dem Weg zum Freibad oder in die Steinfeldsiedlung hinein abbremsen. Pkw verlieren ihre Vorrangstellung.

Unterirdische Leitungen vorsichtshalber verlegt

Aber nicht nur auf den Straßen tut sich etwas - auch darunter passiert viel. Als Erschließungsmaßnahmen wurden etwa neue Abwasserrohre, Stromkabel und Trinkwasserleitungen verlegt. Die Arbeiten im Quellenweg - einer der ältesten Straßen im Quartier - werden voraussichtlich Ende Oktober abgeschlossen.

Der Spielplatz An der Eiskuhle bietet nicht nur Spiel- sondern auch Sitzmöglichkeiten.

Der Spielplatz An der Eiskuhle bietet nicht nur Spiel- sondern auch Sitzmöglichkeiten. Foto: Pauline Meyer

Es wurden hier Rohre für ein mögliches kaltes Nahwärmenetz verlegt. Und das, obwohl noch nicht feststeht, ob man diese Möglichkeit dort auch nutzen wird. „Das ist sinnvoller und effizienter, als wenn wir die Straße in ein paar Jahren noch mal aufreißen müssen“, erklärt Karl-Heinz Löhn von der Koordinierungsstelle Fördermittel. Derzeit läuft eine Machbarkeitsstudie, die sich damit beschäftigt, ob ein kaltes Nahwärmenetz sinnvoll für die Steinfeldsiedlung wäre.

Erdarbeiten gehen ins Geld: fast eineinhalb Millionen

Als Nächstes folgt die Ostlandstraße im Frühjahr. Der Verwaltungsausschuss hat die Kanalbauarbeiten in der Ostlandstraße kürzlich an den günstigsten Bieter mit einer Auftragssumme von rund 922.000 Euro vergeben. Auch die Straßenbauarbeiten wurden mit einer Summe von etwa 456.000 Euro vergeben. Danach folgen weitere Straßen, wie Danziger Straße und Wiesenweg.

Hauseigentümer investieren gerne dank der Förderung

Auch Privatleute freuen sich über die Förderungen in ihrem Quartier. „Das Programm hat sehr viele Anwohner mobilisiert, etwas Positives für ihr Haus zu tun“, sagt Karl-Heinz Löhn. Viele der in den 1950er und 60er Jahren erbauten Gebäude haben ein neues Dach, eine Photovoltaikanlage oder eine neue Heizung bekommen.

Abgesenkte Bordsteinkanten helfen dabei, leichter mit Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl unterwegs zu sein.

Abgesenkte Bordsteinkanten helfen dabei, leichter mit Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl unterwegs zu sein. Foto: Pauline Meyer

220 Modernisierungs- und Instandsetzungsverträge habe die Gemeinde mit Hauseigentümern in der Steinfeldsiedlung abgeschlossen, so Löhn. Steuerliche Vorteile machten die Teilnahme zusätzlich attraktiv. „Wir haben wirklich positive Rückmeldungen bekommen“, freut sich Karl-Heinz Löhn.

Fleiß zahlt sich aus: Es gibt mehr Geld

Besonders erfreulich: Es gibt mehr Geld - und das, weil man fleißig war. Harsefeld erhält weitere Fördermittel in Höhe von 699.000 Euro von Bund und Land. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Flecken einen Eigenanteil von 349.000 Euro leistet. Die werden durch Mehreinzahlungen bei der Gewerbesteuer bereitgestellt.

„In anderen Kommunen konnte man das Geld nicht rechtzeitig ausgeben oder sich den Eigenanteil nicht leisten“, erklärt Ute Kück. Deshalb, und weil Harsefeld sich schon in der Vergangenheit durch schnelles Handeln hervorgetan habe, gingen die Gelder hierher.

Mehr zu Projekten, die derzeit in der Steinfeldsiedlung umgesetzt werden, lesen Sie in den kommenden Tagen im TAGEBLATT oder auf tageblatt.de.

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