Schnee und Eis: Wo es überall gekracht hat

Glatte Straßen führen in Niedersachsen zu mehreren Unfällen. (Symbolfoto) Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Das Winterwetter sorgt im Norden weiter für Behinderungen auf den Straßen. Auch auf den Autobahnen kommt es zu Unfällen.
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Hannover/Braunschweig. Schnee und Glätte haben in der Nacht und am Morgen zu Unfällen auf Autobahnen und anderen Straßen in Niedersachsen geführt. Ein Mensch wurde dabei nach Polizeiinformationen leicht verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Teilweise waren Beamte im Dauereinsatz.
Zu fünf Unfällen kam es im Landkreis Oldenburg. Unter anderem kam ein 41-Jähriger mit seinem Fahrzeug von der Straße ab, fuhr durch einen Graben und gegen eine Mauer. Der Mann, der zudem keinen Führerschein hatte, wurde leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht. In den weiteren Fällen blieben die Menschen unverletzt.
In der Stadt Oldenburg und dem Landkreis Ammerland war die Polizei wegen Glätteunfällen teilweise im Dauereinsatz, wie sie mitteilte. Mehr als 30 Unfälle wurden dort bis zum Morgen registriert. In Oldenburg kam es unter anderem zu Auffahrunfällen, im Landkreis Ammerland fuhr unter anderem ein Auto in einen Graben. Verletzte gab es demnach nicht.
Unfälle auf Autobahnen
Auf der Autobahn 2 Hannover-Berlin rutschte nahe dem Rasthof Zweidorfer Holz ein Auto in die Leitplanke, ebenso auf der Autobahn 39 Wolfsburg-Braunschweig bei Scheppau, wie die Polizei Braunschweig auf Anfrage bestätigte. Zuvor hatte die „Braunschweiger Zeitung“ berichtet. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand.
Insgesamt sei das Unfallgeschehen in der Region aber übersichtlich, sagte der Polizeisprecher. Die meisten Autofahrer hätten ihre Fahrweise der Witterung angepasst.
In Delmenhorst gab es während des Berufsverkehrs laut Polizei zwölf Glätteunfälle mit Blechschäden. Die Beamten schätzten den Schaden auf ungefähr 25.000 Euro. Schon am Mittwochabend hatte ein Autofahrer bei verschneiter Fahrbahn die Kontrolle über sein Auto verloren und war gegen ein parkendes Auto gefahren. Laut Polizei wurden beide Fahrzeuge abgeschleppt. Es entstand ein Schaden in Höhe von 13.000 Euro. Zwei Unfälle wurden zudem im Landkreis Wesermarsch registriert.
Zu einem Unfall kam es laut „Braunschweiger Zeitung“ auch auf der Bundesstraße 1 im Kreis Helmstedt, im Kreis Peine kollidierten in der Nacht ein Lkw und ein Traktor. In Sögel (Landkreis Emsland) kam ein Auto aufgrund von Glätte ins Schleudern und prallte gegen einen Baum, wie die Polizei Osnabrück mitteilte. Der Fahrer sei leicht verletzt worden.
Schulbus verunglückt
Im Norden ist es auch in der Region Ostholstein zu mehreren Autounfällen gekommen. Betroffen war auch ein Schulbus, der von der Straße abkam und gegen einen Baum prallte, wie die Polizei mitteilte. Dabei erlitten zwei Kinder leichte Verletzungen. Es sei am Morgen in Ostholstein zu vier Verletzten bei 15 Unfällen gekommen.
Der Schulbus sei in einer engen Kurve von der Straße am Ortsausgang des Dorfes Schwochel abgekommen, obwohl er gebremst habe. Daraufhin sei er zunächst gegen einen Zaun und schließlich gegen einen Baum geprallt. Den Angaben nach wurde die Vorderseite des Busses beschädigt.
In Hamburg lag eine puderzuckerige Schneedecke, die allerdings wenig Einfluss auf den Verkehr hatte. „Wir haben nicht mehr Verkehr als sonst. Die fahren vorsichtig offensichtlich“, sagte eine Sprecherin der Verkehrsleitzentrale in Hamburg. In der Stadt waren - trotz des Warnstreiks im öffentlichen Dienst - die Winterdienstfahrzeuge der Hamburger Stadtreinigung mit rund 150 Personen im Einsatz.
Amtliche Glätte-Warnung für den Landkreis Stade
Der Deutsche Wetterdienst warnt bis Freitagvormittag vor Straßenglätte in Niedersachsen. Für den Landkreis Stade gilt Warnstufe 1 von 4. Bis zum Donnerstagvormittag gebe es verbreitet leichten Frost bei minus 3 bis minus 6 Grad beziehungsweise auf den Inseln bis minus 1 Grad. Bis zum Freitagmorgen sei zudem gebietsweise mit etwas Neuschnee zu rechnen. Schwerpunkt seien die östlichen Landesteile. Dazu sei vor allem nachts mit Glätte zu rechnen.
Die Polizei wies zudem darauf hin, dass das Wetter vorhergesagt gewesen sei und die Straßen auch sichtbar mit Schnee bedeckt gewesen seien. In diesen Fällen gelte „Fuß vom Gas!“ sowie darüber hinaus Winterreifenpflicht.
Das Wetter in Deutschland wird in den kommenden Tagen noch kälter aber trockener. „Mit dem Zustrom kalter Luft aus Norden geht die Temperatur vor allem in den Nächten deutlich zurück“, sagte Meteorologin Jacqueline Kernn vom DWD in Offenbach. Vor allem im Osten und Südosten sowie in den Mittelgebirgslagen drohe in der Nacht strenger Frost unter minus 10 Grad. Tagsüber könne es in den Regionen Dauerfrost geben, nach Westen und Südwesten würden dagegen Tageshöchstwerte um plus 5 Grad oder mehr erreicht
„Der Hochdruckeinfluss hält voraussichtlich bis weit in die kommende Woche an. Durch den Zustrom trockener Luft kann sich die Sonne ab Sonntag besser durchsetzen“, sagte Kernn.