TBeinbruch: Nächster Verletzungsschock beim BSV
BSV-Handballerin Levke Kretschmann. Foto: Jan Iso Jürgens
Am Sonntag rettete sie dem BSV noch einen Punkt gegen Göppingen - jetzt hat sich Levke Kretschmann schwer verletzt. Für den Verein ist es die nächste Hiobsbotschaft.
Buxtehude. Dirk Leun analysiert am Mittwochnachmittag per Video das Oldenburger Spiel in Göppingen. Doch der Blick auf den Gegner wird schnell zur Nebensache. „Bei uns hat sich was getan - was sehr Unschönes“, sagt der BSV-Trainer: Rückraumspielerin Levke Kretschmann hat sich im Training schwer verletzt.
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Für den Buxtehuder SV ist es ein großer Schock. Kretschmann, erst im Sommer zur BSV-Spielerin der Saison gekürt, hat sich am Dienstag bei einer unglücklichen Aktion im Training das linke Wadenbein gebrochen und wird kommende Woche im BG Klinikum Boberg operiert. „Das ist ein heftiger Schlag für uns“, sagt Leun.
Starke Entwicklung in erster Bundesliga-Saison
Kretschmann war im Sommer 2024 aus der zweiten Liga nach Buxtehude gewechselt und entwickelte sich in ihrer ersten Bundesliga-Saison gleich zur Schlüsselspielerin. Sie warf selten aus der Distanz, haute lieber alles in den Zweikampf und übernahm immer mehr Verantwortung.

Levke Kretschmann ist auch in der Abwehr ein wichtiger Faktor. Foto: Jan Iso Jürgens
Aktuell ist die 25-Jährige nach vier Spieltagen die beste Torschützin des BSV. Erst am Sonntag hatte sie im Heimspiel gegen Göppingen mit ihrem neunten Treffer in der Schlusssekunde das 34:34 erzielt und der Mannschaft einen Punkt gesichert. Von der Liga wurde sie zur „Spielerin der Woche“ gewählt. „Sie ist eine große Stütze des Teams und hat ihre Qualitäten in allen bisherigen Spielen konstant auf die Platte gebracht“, sagt Leun. Nun wird sie Monate fehlen.
Kretschmann blickt bereits nach vorn: „Mein Ziel ist es, nach einer erfolgreichen Reha-Phase so schnell wie möglich wieder auf dem Platz zu stehen und das Team aktiv zu unterstützen. Bis dahin werde ich von außen alles geben, um die Mannschaft bestmöglich zu pushen und hart an meinem Comeback zu arbeiten.“
Nächste Hiobsbotschaft für den BSV
Kretschmanns Ausfall ist der nächste Rückschlag für den ohnehin personell gebeutelten BSV. Schon vorher fehlten vier Spielerinnen langfristig wegen Kreuzbandverletzungen: Torhüterin Sophie Fasold (am Dienstag operiert), die Kreisläuferinnen Larissa Kroepel und Carina Senel sowie Spielmacherin Isa Ternede.
Zudem ist Kapitänin Teresa von Prittwitz an Grippe erkrankt, ihr Einsatz am Sonntag im Nordderby in Oldenburg ist noch offen. „Ich hoffe, dass es bis zum Abschlusstraining am Samstag besser wird“, sagt Leun.
Nachwuchstalent rückt in den Bundesliga-Kader
Der Trainer wirkt dennoch gefasst: „Es wird unter diesen Umständen nicht leichter, aber wir wollen nicht jammern.“ Perspektivspielerin Enna Oberländer (Rückraum Mitte) rückt jetzt fest in den Bundesliga-Kader und wird auch in Oldenburg dabei sein. „Es gibt Spielerinnen, die jetzt die Chance haben, sich mehr zu zeigen.“

Am Sonntag gegen Göppingen erzielte Kretschmann Sekunden vor Schluss den umjubelten Ausgleich. Foto: Jan Iso Jürgens
Das Unentschieden gegen Göppingen hat die Mannschaft bereits aufgearbeitet. „Im Angriff haben wir vieles gut gemacht, aber in der Abwehr haben wir in allen Bereichen schlecht verteidigt“, sagt Leun. Zu wenig Körpersprache, zu große Lücken, zu einfache Gegentore. „Da haben wir den Hebel angesetzt, das war diese Woche ein Schwerpunkt.“
Das erwartet den BSV am Sonntag
Am Sonntag (16.30 Uhr, live auf Dyn und Sporteurope.TV) erwartet den BSV ein traditionell schwieriges Auswärtsspiel - den letzten Sieg in Oldenburg gab es vor zehn Jahren. Dass Oldenburg am Mittwoch 30:34 in Göppingen verlor, zeigt Leun, wie eng die Liga geworden sei. „Das hat viel mit Tagesform zu tun.“
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Seine Mannschaft müsse sich vor allem auf einen taktisch sehr variablen Gegner einstellen. „Oldenburg hat viele Varianten, gerade wenn sie mit sieben Feldspielerinnen angreifen“, erklärt Leun. „Das müssen wir aktiv verteidigen.“
Für den BSV ist es das 64. Nordderby, aber angesichts der personellen Lage ein besonders schwieriges. Und doch will Leun keine Ausreden gelten lassen. „Es ist ein Derby, da wollen wir etwas reißen.“