TNach Heimsieg gegen Halle: Torjägerin Isabelle Dölle ist BSV-Spielerin der Saison

Isabelle Dölle erzielte neun Tore gegen Halle-Neustadt. Foto: Jan Iso Jürgens
Das Ergebnis war eindeutig: Fans und Jury wählten Isabelle Dölle zur Spielerin der Saison 2023/24 beim Buxtehuder SV. Nach dem Heimsieg am Samstag gegen Halle-Neustadt nahm sie die Auszeichnung entgegen.
Buxtehude. Das 12:16 kurz nach Wiederbeginn war ein besonderes Tor für Isabelle Dölle. Die Fans reckten in der ganzen Halle Zettel mit der Aufschrift 500 in die Höhe. Die BSV-Torjägerin hatte beim 29:27 (10:14) im Heimspiel gegen den SV Union Halle-Neustadt ihren 500. Treffer für den BSV erzielt und am Ende auch die meisten Tore erzielt.
Und damit nicht genug: Die Fans und eine Jury wählten Dölle zur Spielerin der Saison 2023/24 beim BSV. Nach dem Spiel überreichte TAGEBLATT-Redakteur Tim Scholz der 25-jährigen Rückraumspielerin den Pokal.
Fans und Jury entscheiden sich für Dölle
Dölle gewann die Wahl mit deutlichem Vorsprung. 29,8 Prozent aller Stimmen von Fans und Jury entfielen auf die aktuell beste Buxtehuder Torschützin. 133 Treffer hat die wurfstarke Linkshänderin in 25 Saisonspielen bereits erzielt. Damit liegt sie auf Platz fünf der Torschützenliste.
Dölle spielt bereits seit 2018 in Buxtehude und ist damit die dienstälteste Spielerin im Kader. Sie hat sich von Saison zu Saison gesteigert und bis heute in 144 Bundesligaspielen 503 Tore markiert. Ihr Vertrag beim BSV läuft noch mindestens zwei Jahre.
Gleich in der ersten Saison auf Platz zwei
Platz zwei bei der Wahl zur Spielerin der Saison belegte Torhüterin Laura Kuske. 16 Prozent der Stimmen von Fans und Jury entfielen auf die aktuelle Nummer 1 des BSV, die erst vor der Saison vom Thüringer HC gekommen war und sich nach der WM-Pause im Dezember gesteigert hat.

Die Spielerinnen der Saison (von links): Laura Kuske, Isabelle Dölle und Marie Andresen. Foto: Jan Iso Jürgens
Auf Platz drei landete Vorjahressiegerin Marie Andresen. Die Torhüterin und Kapitänin bekam 13,3 Prozent der Stimmen. Andresen wird ihre Karriere nach der Saison beenden und verabschiedete sich am Samstag mit einer starken Leistung vom Buxtehuder Publikum.
Über 500 Fans haben abgestimmt
Bereits zum 25. Mal haben der BSV und seine Partner, das TAGEBLATT und die Sparkasse Harburg-Buxtehude, zur Abstimmung aufgerufen. Über 500 Fans haben ihre Stimme abgegeben. Das Ergebnis setzt sich zu je 50 Prozent aus den Stimmen der Fans und dem Votum einer Jury zusammen.
Im letzten Heimspiel der Saison setzte sich der BSV vor 832 Zuschauern trotz eines schlechten Starts mit 29:27 gegen Halle durch. „Wegen solcher Spiele liebe ich meinen Job“, sagte BSV-Trainer Dirk Leun. „Die Mädels haben das am Ende überragend gemacht. Vor allem Marie Andresen hat uns richtig Rückhalt gegeben.“ Andresen verbuchte zwölf Paraden. Dölle war mit neun Toren die erfolgreichste Buxtehuder Werferin.
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Zwar ging es gegen den Tabellenelften, doch in Buxtehude erwartete man keinen Selbstläufer. Denn Halle schwebt noch in akuter Abstiegsgefahr und hat nach dem Trainerwechsel vor etwas mehr als einer Woche gleich dem Dritten aus Dortmund einen Punkt abgetrotzt.
Bus im Stau - Spiel beginnt später
„Der Trainer-Wechsel hat schon einiges bewirkt“, sagte Leun. Manager Peter Prior: „Wir sind gewarnt: Die Wildcats sind heute sehr bissig!“ Allerdings hatte Halle-Neustadt eine erschwerte Anreise: Weil der Bus der Gäste im Stau stand, fing das Spiel zehn Minuten später an.
Dagegen ging es für den BSV im sicheren Mittelfeld der Tabelle praktisch um nichts mehr. Doch der Trainer wollte, dass sein Team im letzten Heimspiel „noch mal ein gutes und erfolgreiches Spiel“ zeigt. Leun: „Wir wissen: Der letzte Eindruck zählt.“
BSV erwischt schwachen Start
Verzichten musste der BSV dabei weiterhin auf Charlotte Kähr (Schulter). Magda Kasparkova und Nyala Krullaars gingen angeschlagen in ihr letztes Heimspiel für Buxtehude. Kreisläuferin Cara Hartstock war nach Knieproblemen wieder dabei.
Der BSV erwischte einen Start zum Vergessen. Technische Fehler, schwache Würfe aus besten Positionen und eine passive Abwehr: In der 13. Minute lag Buxtehude mit 1:8 zurück. Trainer Leun nahm seine zweite Auszeit.
Mühlner bleibt mit Platzwunde liegen
Bis dahin hatte der BSV bereits zwei Schrecksekunden zu überstehen. In der dritten Minute musste Teresa von Prittwitz nach einem Zusammenprall vom Spielfeld getragen werden, saß wenig später aber wieder auf der Reservebank. Keine drei Minuten später blieb Maxi Mühlner nach einer Abwehraktion mit einer Platzwunde am Kopf liegen, die im Krankenhaus genäht werden musste.

Maxi Mühlners letztes Heimspiel für den BSV war wegen einer Platzwunde am Kopf frühzeitig beendet. Foto: Jan Iso Jürgens
Bis zur Pause steigerte sich der BSV und kam bis auf 10:11 (25.) heran. Halle traf nun auf mehr Gegenwehr im Angriff und scheiterte aus aussichtsreichen Lagen an BSV-Kapitänin Marie Andresen, die in der ersten Halbzeit sieben Bälle hielt. Die Gäste führten zur Pause mit 14:10 und schöpften Hoffnung im Abstiegskampf.
BSV liegt kurz vor Schluss erstmals vorne
Im zweiten Durchgang lag der BSV zunächst mit vier Toren hinten, kam aber durch einen 4:0-Lauf erstmals zum Ausgleich, 20:20 (47.). Nach einem von Andresen parierten Siebenmeter lag Buxtehude zum ersten Mal in Führung: Nyala Krullaars traf mit einem Kracher aus dem Rückraum zum 23:22 (50.). Doch Halle kämpfte und kam zum Ausgleich.
Beflügelt von einer lautstarken Kulisse erhöhte Krullaars auf 29:25 (57.). Torhüterin Andresen verbuchte kurz vor Schluss ihre zwölfte Parade und traf wenig später sogar selbst ins leere Gäste-Tor.
Schnelles Wiedersehen mit Dortmund
Nach dem Spiel wurden Marie Andresen, Maxi Mühlner, Magda Kasparkova, Nyala Krullaars, Mia Lakenmacher und Sinah Hagen verabschiedet. Mühlner war zu diesem Zeitpunkt bereits mit der genähten Platzwunde aus dem Krankenhaus zurückgekehrt.
Am letzten Spieltag tritt der BSV bei Borussia Dortmund an (25. Mai, 19 Uhr). Am ersten Spieltag der kommenden Saison treffen die beiden Mannschaften erneut in Dortmund aufeinander (7./8. September).
Die Statistik
Spielverlauf aus BSV-Sicht: 1:7 (11.), 8:10 (21.), 10:14 (Halbzeit), 15:19 (40.), 23:23 (50.), 29:27 (Endstand)
BSV: Kuske, Andresen 1; Nielsen 2/1, Heider, Kroepel 2, Kasparkova 1, Mühlner, Dölle 9, Reiche 2, Hartstock 2, Krullaars 4, Hagen 6, Rakstad, von Prittwitz
Halle: Suba, Lepschi; Nukovic 2, Woller 7, Hertha 2, Mikkelsen 3, Röpcke 6, Reuthal 1/1, Lundström 2, Rösner, Niewiadomska 3, Kieffer, Wilke, Strauchmann 1
Zeitstrafen: BSV 3 (Kasparkova, Dölle, Rakstad) – SV 2 (Mikkelsen, Strauchmann)
Siebenmeter: BSV 1/1 (Nielse 1/1) – SV 1/2 (Reuthal 1/1, Lundström 0/1)
Schiedsrichter: Julian Fedtke und Niels Wienrich
Zuschauer: 832
Nächstes Spiel: Dortmund – BSV (Sa., 25. Mai, 19 Uhr)