TNach Andresen-Aus: BSV holt US-Nationalspielerin
Sophie Fasold war erst vor wenigen Wochen mit dem VfL Oldenburg in der Halle Nord zu Gast. Foto: Felix Schlikis/Lobeca.de
Kapitänin Marie Andresen geht von Bord. Nun steht fest, wer in der kommenden Saison das Tor des Handball-Bundesligisten hüten wird. Die Neue wurde bereits in ihrer Kindheit von einer BSV-Legende trainiert.
Buxtehude. Der BSV hat eine neue Torhüterin gefunden. Wie der Verein am Donnerstag mitteilte, kommt die US-Nationalspielerin Sophie Fasold (30) zur neuen Saison vom VfL Oldenburg und hat für zwei Jahre unterschrieben. Erst am Dienstag hatte der BSV das Karriereende von Torhüterin Marie Andresen zum Saisonende bekannt gegeben.
Fasold stehe beim VfL „ein bisschen im Schatten von Madita Kohorst“, sagt BSV-Manager Peter Prior. „Sie spielt dort nicht viel, aber wenn sie eingesetzt wird, liefert sie starke Leistungen ab.“ Erst vor wenigen Wochen war Fasold mit dem VfL in der Halle Nord zu Gast. Beim 24:25 hielt sie sechs Bälle in den letzten zehn Minuten.
Auch Trainer Dirk Leun ist von ihren Fähigkeiten überzeugt: „Mit Sophie begrüßen wir eine erfahrene, ehrgeizige Torhüterin, die sich sportlich durch ihre hohe Reaktionsschnelligkeit auszeichnet, aber auch als Persönlichkeit ein Gewinn für unser Team sein kann.“
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Fasold bewundert den BSV
Für die Deutsch-Amerikanerin ist es „eine Ehre“, künftig für den BSV zu spielen. Fasold kenne und bewundere den Verein schon seit der Kindheit „Es war mein Traum, weiter in der Bundesliga spielen zu können. Umso schöner, dass ich meiner Wahlheimat im Norden nah bleiben und mich einem so traditionsreichen Verein anschließen darf“, sagt sie.
Mit sieben Jahren begann Fasold beim TSV Ismaning vor den Toren Münchens mit dem Handball. „Meine Mama als Amerikanerin wusste gar nicht, was das ist. Aber da mein Papa Handball gespielt hat, hat sie mich dort kurzerhand hingeschickt“, sagt Fasold. Ihre erste Trainerin war Isabell Klein, die 2007 zum BSV wechselte und lange Jahre DHB-Kapitänin war.
Nachdem Fasold zwischendurch in den USA gelebt hatte, kehrte sie als Teenagerin nach Europa zurück. Denn: In Dänemark wollte sie sich auf die Panamerikanischen Spiele 2011 vorbereiten. „2009 wurde in den USA begonnen, den Frauenhandball aufzubauen. Dafür wurden einige Halb-Amerikanerinnen ins Team geholt, die schon länger Handball spielen“, sagt sie.
Mit den USA das Verlieren gelernt
Mit gerade 16 stand Fasold zum ersten Mal im US-Tor und ist seitdem fester Bestandteil. „Es ist schon anstrengend und auch kostenintensiv“, sagt sie. Doch seitdem hat sie an mehreren Panamerikanischen und Nordamerikanisch-Karibischen Meisterschaften teilgenommen und wurde zuletzt auch ins Allstar-Team gewählt.
„Es ist eine große Ehre und macht unheimlich viel Spaß, für die USA aufzulaufen“, sagt sie. „Mit der Nationalmannschaft habe ich gelernt, zu verlieren und wie man das verarbeitet. Aber wir haben uns in den vergangenen Jahren gesteigert.“ Ihr Traum sind die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles. Die USA sind als Gastgeber qualifiziert.
Dass Fasold nach ihrer Jugendzeit überhaupt nach Deutschland zurückgekehrt ist, hat sie einem Handball-Weltmeister zu verdanken. Fasold hatte ihr letztes A-Jugend-Jahr im Dänemark gespielt und war dann zum Drittligisten Owschlag (Schleswig-Holstein) gewechselt. Der Kontakt kam über Dominik Klein zustande, den Ehemann ihrer ersten Trainerin.