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Infrastruktur

TRekordzeit beim Stader Energiehafen: So soll es jetzt überall laufen

Moderatorin Alexandra Antwi-Boasiako im Gespräch mit den Landräten Thorsten Krüger und Kai Seefried (rechts).

Moderatorin Alexandra Antwi-Boasiako im Gespräch mit den Landräten Thorsten Krüger und Kai Seefried (rechts). Foto: Beneke

„Elbe trifft Leine“: Unter diesem Motto haben acht Landkreise der südlichen Metropolregion Hamburg eingeladen. Der Energiehafen, Autobahnen und Bahnstrecken waren Thema.

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Von Karsten Wisser
Freitag, 30.08.2024, 15:55 Uhr

Landkreis. Zum vierten Mal hatte die Süderelbe AG die Veranstaltung organisiert. Rund 360 Gäste kamen zum Austausch von Wirtschaft, Politik und Behörden. Neben Abgeordneten aus Landtag, Bundestag und Europäischem Parlament waren Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Behörden unter den Gästen.

Es ist erschreckend, dass es erst einen Krieg braucht, damit diese Geschwindigkeit eintritt.

Stades Landrat Kai Seefried

Stades Landrat Kai Seefried (CDU) und sein Cuxhavener Amtskollege Thorsten Krüger (SPD) warfen in ihrer Begrüßung ein Schlaglicht auf die Leistungsfähigkeit der Süderelbe-Region. „Wir ermöglichen Unmögliches“, sagte Seefried mit Blick auf den in Rekordzeit gebauten Energiehafen in Stade. In zehn Monaten wurden 300 Millionen Euro verbaut. Bund, Land und Kommunen hätten das Projekt eng und zielorientiert auf den Weg gebracht.

„Es ist erschreckend, dass es erst einen Krieg braucht, damit diese Geschwindigkeit eintritt“, sagte Seefried. Dieses Tempo dürfe kein Ausnahmefall bleiben, sondern müsse zur Regel werden.

Autobahnen und Bahnstrecken schneller ausbauen

Ob Energiewende oder Verkehrsinfrastruktur - „wir nutzen heute Abend die Gelegenheit, die Themen, die uns und unsere Unternehmerschaft bewegen, nach Hannover zu transportieren“, sagte Seefried. Beispielhaft nannte er die Autobahnprojekte A20, A26 und A39 sowie die Bahnstrecken nach Hamburg und ins Hinterland.

Cuxhavens Landrat Krüger betonte, dass der ländliche Raum für den urbanen Raum eine wichtige Rolle spiele. Doch es müsse mehr Wertschöpfung vor Ort bleiben - etwa bei der Realisierung der Energiewende.

Die Vizepräsidentin des Landtages, Meta Janssen-Kucz (Grüne), rief zu einer engeren Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern Hamburg und Niedersachsen auf: „Die Landesgrenzen spielen für die Menschen im Alltag keine Rolle.“

Niedersachsen und Hamburg: Gemeinsame Ziele

Im Talk mit Moderatorin Alexandra Antwi-Boasiako sprachen Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies und Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks über die Vernetzung der beiden Bundesländer. „Wir haben viele gemeinsame Ziele“, bekannte Lies. „Niedersachsen profitiert von Hamburg - und umgekehrt ist es genauso.“ Das hohe Pendleraufkommen auf Straße und Schiene zu koordinieren, sei eine gemeinsame Herausforderung.

Gemeinsamer Wirtschaftsraum und Auslastung der Häfen

Verbesserungen etwa im Nahverkehr ließen sich nur mit gemeinsamen Investitionen realisieren. Der Minister mahnte eine „hoffentlich wieder zunehmende Verlässlichkeit der Anbieter“ an.

Eine Fahrt mit der S-Bahn durch Hamburg dauere mitunter länger als eine Fahrt mit dem ICE von Hamburg nach Hannover, sagte Senator Tjarks. Norddeutschland insgesamt müsse sich stärker als ein gemeinsamer Wirtschaftsraum verstehen: „Wir stehen in Konkurrenz mit anderen Regionen in der Welt.“

Bei der Auslastung der Häfen stelle sich die Frage: Geht die Ladung nach Holland oder Deutschland? In Hamburg müssten 13 neue Elbbrücken bis 2042 gebaut werden, das schränke auch die Verbindungen nach Skandinavien ein.

EVB-Chef warnt vor Verzögerungen bei Reaktivierung

Der Geschäftsführer der Eisenbahnen- und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (EVB), Christoph Grimm, warb mit Nachdruck für die vom Land Niedersachsen zugesagte Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Stade und Bremervörde.

„Die Region möchte auf ihren Gleisen wieder Personenverkehr haben“, sagte Grimm. „Unbürokratischer und schneller als mit ihrer eigenen Eisenbahn bekommen Sie das nicht umgesetzt“, sagte Grimm in Richtung Verkehrsminister Lies. Es dürfe keine Verzögerungen aufgrund von Zuständigkeitsfragen geben.

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