Schokohasen: Milka und Lindt sind bei Inhaltsstoffen intransparent

Bei den Schokohasen kommt es laut der Verbraucherzentrale nicht auf die Verpackung an. Foto: Monika Skolimowska/dpa
Viel Zucker, wenig Kakao und ein bisschen Trickserei: Die Verbraucherzentrale hat Schokohasen getestet. Auch bei den Preisen sind die Entwicklungen alarmierend.
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Hübsch verpackt und prominent im Regal platziert – Schokohasen gehören zum Osterfest einfach dazu. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen hat die Zutatenlisten der bekannten Marken Kinder, Lindt, Merci, Milka und Riegelein genauer unter die Lupe genommen. Während die Verpackung oft glänze, werde bei den Zutaten aber häufig gespart.
„Je mehr Kakaobutter ein Hase enthält, desto hochwertiger ist die Schokolade“, erklärt Constanze Rubach, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Stehe Kakaobutter weit vorne auf der Zutatenliste, sei ihr Anteil entsprechend hoch. Doch manche Marken sparen hier: Merci und Milka greifen zu günstigerem Butterreinfett, um Eigenschaften der edlen Kakaobutter zu ersetzen.
Auch Emulgatoren helfen beim Tricksen
Auch Emulgatoren seien ein Hinweis darauf, dass bei der Herstellung gespart wurde. Zwar sorge Kakaobutter ganz natürlich für eine geschmeidige Konsistenz – doch kommt bei allen untersuchten Schokohasen E 322 (Sojalecithin) zum Einsatz, um die gewünschte Cremigkeit zu erreichen. Milka bessere zusätzlich mit E 476 (Polyglycerin-Polyricinoleat) nach, was unter anderem als Stabilisator verwendet wird.
Vanille oder nur künstliches Aroma?
Bei den Aromen lohne sich ebenfalls ein genauer Blick: Merci und Riegelein setzten echten (Bourbon) Vanilleextrakt ein – also Aroma direkt aus der Vanilleschote. Kinder, Lindt und Milka griffen hingegen zu günstigeren Alternativen: Kinder verwende Vanillin, das zwar aus natürlichen Quellen wie Zuckerrübenschnitzeln stammen kann, aber mit echter Vanille nicht viel zu tun habe.
Testergebnisse
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Noch intransparenter wird es bei der Bezeichnung „Aroma“, die bei Lindt und Milka auftauche. Hier könne nicht eindeutig zugeordnet werden, um welche Art von Aroma es sich handelt. In der Regel spreche diese Bezeichnung jedoch für eine künstlich hergestellte Variante.
Weniger ist mehr
Ein Schokohase aus Vollmilch besteht vor allem aus Zucker, Kakobutter, Milchpulver und etwas Kakao. „Je kürzer die Zutatenliste und je weniger unverständliche Zusatzstoffe, desto besser“, sagt Rubach. Wer Wert auf Qualität legt, solle nicht nur nach dem niedlichsten Hasen im Regal greifen – sondern genauer hinschauen, was drinsteckt.
Doch neben den Inhaltsstoffen lohnt auch ein Blick auf den Preis: SumUp hat die Preise der beliebten Schokohasen im Vergleich zum Vorjahr überprüft. Nur zwei Hasen kosten 2025 noch genauso viel wie 2024: Der „Yogurette Osterhase“ von Ferrero kostet bei einem Gewicht von 75 Gramm 2,79 Euro. Fünf Gramm schwerer ist der „Hello Vegan Osterhase“ von Lindt, der wie im Vorjahr 3,99 Euro kostet.
Schokohasen werden fast 50% teurer
Der teuerste getestete Osterhase: Der „Vollmilch Osterhase“ von Lindt kostet in diesem Jahr 4,29 Euro und ist somit 13,19 Prozent teurer als 2024. Von 2,79 Euro auf 3,19 Euro ist der Preis des „KitKat Osterhasen“ gestiegen, das entspricht einer Steigerung von 14,33 Prozent.
Die größten Preissprünge in diesem Jahr machen der „Milka Schmunzelhase“ von Mondelez und der „Harry Hase“ von Kinder. Bei 45 Gramm kostete der „Schmunzelhase“ im vergangenen Jahr noch 1,19 Euro - dieses Jahr sind es 1,69 Euro. Damit ist er 42 Prozent teurer geworden. Noch einen größeren Preisanstieg gab es beim „Harry Hase“ von Kinder: Von 2,49 Euro auf 3,59 Euro. (tom/pm)