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Kriminalität

TEinbrecher machen keine Ferien: Das rät die Polizei zur Urlaubszeit

Ungesicherte oder schlecht gesicherte Fenster machen es Einbrechern leicht – auch in der Ferienzeit.

Ungesicherte oder schlecht gesicherte Fenster machen es Einbrechern leicht – auch in der Ferienzeit. Foto: dpa

Die Polizei weiß, wie man sich gegen Wohnungseinbrüche schützt. Sie informiert über aktuelle Zahlen, gibt Tipps und zeigt, wie sie sich auf die Ferienzeit vorbereitet hat.

Von Daniela Briceno Freitag, 25.07.2025, 05:50 Uhr

Rotenburg. Die Urlaubszeit gilt für viele als Höhepunkt des Jahres. Sie bringt jedoch gewisse Risiken mit sich. Wenn Wohnräume über mehrere Tage oder Wochen hinweg unbewohnt bleiben, kann dies unter Umständen potenzielle Einbrecher anziehen.

Die längere Abwesenheit der Bewohner könnte sich dabei als Gelegenheit für Täter erweisen, insbesondere in weniger belebten Wohngegenden. Laut Kriminalstatistik hat sich die Sicherheitslage im Landkreis Rotenburg jedoch positiv entwickelt.

Weniger Wohnungseinbrüche als 2024

Wie aus dem Bericht der Polizei hervorgeht, sind im Jahr 2024 insgesamt 195 Wohnungseinbrüche registriert worden. Dies entspricht einem Rückgang von 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon sind 73 Fälle beim Versuch geblieben.

Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich hat sich demnach auf 21,03 Prozent erhöht – ein Anstieg von über fünf Prozentpunkten.

Marvin Teschke, Pressesprecher der Polizeiinspektion Rotenburg, erklärt in einer Mitteilung: „Anhand unserer Fallzahlen können wir in den Sommermonaten und in der Ferienzeit keinen pauschalen Anstieg von Einbrüchen feststellen.“

Täter nutzen lange Abwesenheiten aus

Dies liege unter anderem daran, dass die Menschen bei mildem bis warmem Wetter häufiger und länger draußen seien, was die Täter bei der Tatplanung und -ausführung stören könnte. Gleichzeitig betont er: „Trotzdem nutzen Täter immer wieder gezielt längere Abwesenheiten in der Sommerurlaubszeit aus, was wir in unseren Präventionskampagnen beachten.“

Ein spezifisches Vorgehen der Täter sei in der Region nicht bekannt, so Teschke weiter: „Im Allgemeinen probieren Einbrecher oft, über ungesicherte Fenster oder Türen einzudringen.“ Die Täter warten häufig auf kurze Abwesenheiten, um Wohnungen schnell und unauffällig zu durchsuchen.

„Sie schlagen immer dann und dort zu, wenn sie in dem Objekt eine lohnenswerte Beute, ein unproblematisches Eindringen sowie eine zügige, unkomplizierte und unentdeckte Flucht vermuten.“

Wie Sie Ihr Haus vor Einbrechern schützen

Die Polizeiinspektion Rotenburg gibt daher die Sicherheitstipps, die im Programm „Polizeiliche Kriminalprävention“ enthalten sind. Dazu gehört unter anderem, Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit zu verschließen, gekippte Fenster zu vermeiden, verlorene Schlüssel sofort zu ersetzen und Türen stets doppelt abzuschließen.

Ebenso wird empfohlen, keine Schlüssel im Außenbereich zu verstecken, Rollläden ausschließlich nachts zu schließen und keine Urlaubspläne oder Abwesenheitsbilder in sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. „Täter nutzen öffentliche Profile potenzieller Opfer, um Informationen zur Tatausführung zu erlangen“, warnt Teschke.

Polizei ruft zur aktiven Nachbarschaft auf

Ein weiterer Schwerpunkt liege auf der Nachbarschaftshilfe. „Pflegen Sie den Kontakt zu Ihren Nachbarn – für mehr Lebensqualität und Sicherheit. Denn in einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance“, gibt Teschke an. Die Polizei empfehle, auf verdächtige Situationen zu achten, Hauseingänge auch tagsüber geschlossen zu halten, Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück anzusprechen und bei Gefahr oder Verdacht sofort den Notruf 110 zu wählen.

Darüber hinaus betont die Polizei die Bedeutung konkreter Hinweise aus der Bevölkerung. Verdächtige Beobachtungen sollten dokumentiert und zeitnah gemeldet werden. Besonders hilfreich seien Angaben zum äußeren Erscheinungsbild wie Größe, Statur, Haarfarbe oder Kleidung, zum Verhalten wie wiederholtes Beobachten von Häusern oder zielloses Umhergehen sowie zu Fahrzeugen, etwa Kennzeichen, Farbe, Marke oder auffällige Merkmale. Auch eine ungewöhnliche oder undeutliche Aussprache könne zur Wiedererkennung beitragen.

Mehr Polizeistreifen in der Sommerzeit

Auf die Frage nach besonderen Strategien in den Sommermonaten erklärt Teschke: „Um Einbrüchen im Landkreis Rotenburg entgegenzuwirken, erhöhen wir gezielt die Streifenpräsenz und setzen auf verstärkte Aufklärung und Prävention.“

Da Einbruchsdiebstahl die Polizei ganzjährig beschäftige, würden diese Maßnahmen auch außerhalb der Ferienzeit intensiviert.

Konkrete Stadtteile oder Wohngebiete nannte die Rotenburger Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Teschke erklärt jedoch: „Da Täter in der Regel eine zügige und unerkannte Flucht anstreben, stehen Gebiete rund um die Bundesautobahn 1 und Bundesstraßen im Fokus von Einbrechern.“ (rk)

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