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Modernisierung

TStader Architekten planen neuen Cadenberger Bahnhof

Der Bahnhof Cadenberge steht noch leer, bis auf den Teil, den die Bahn für ihre Stellwerker angemietet hat.

Der Bahnhof Cadenberge steht noch leer, bis auf den Teil, den die Bahn für ihre Stellwerker angemietet hat. Foto: Kramp

Das Bahnhofsgebäude Cadenberge ist ein Sanierungsfall. Jetzt soll dem historischen Ensemble wieder Leben eingehaucht werden. Ein Stader Planungsbüro macht sich an die Arbeit.

Von Wiebke Kamp Freitag, 18.10.2024, 05:50 Uhr

Cadenberge/Stade. Der Backsteinkomplex aus der Kaiserzeit ist Cadenberges Eingangsportal. Seit Sommer 2022 gehört das Bahnhofsgebäude der Gemeinde, die es aus einer Insolvenz gekauft hatte. Die Grundstücksfläche beträgt 2075 Quadratmeter.

Das um 1895 errichtete Ensemble liegt in einem Fördergebiet mehrerer Programme. Daher kann die Gemeinde Cadenberge für die Herrichtung mit erheblicher öffentlicher Unterstützung, vor allem aus der Städtebauförderung, rechnen. Die wird auch dringend benötigt, denn das gesamte Bahnhofsgebäude ist ein Sanierungsfall.

Bahnhof Cadenberge: Optik soll erhalten bleiben

Der in Richtung Hamburg befindliche Flügel mehr als der Rest, sodass auch schon Überlegungen im Raum standen, dort den Abrissbagger anrollen zu lassen. Aber dies scheint nach erstem Augenschein des beauftragten Planungsbüros vom Tisch zu sein. Bürgermeister Wolfgang Heß erläuterte auf Cadenberges Umweltausschusssitzung, dass der Gebäudekörper aus Sicht der Architekten aus optischen Gründen erhalten bleiben müsse, also dieser hintere Teil saniert beziehungsweise wiederaufgebaut werde.

Das habe ihn auch persönlich beruhigt, machte Heß keinen Hehl aus seiner Meinung. Wichtig aus seiner Sicht sei, dass auch die Bahn AG rechtzeitig angesprochen wird, die in dem Gebäude noch das Stellwerk betreibt. Wie die Pläne der Bahn dementsprechend aussehen - also Beibehaltung des Status oder Wegzug - sei schließlich für die Planung nicht unerheblich.

Der Planungsauftrag für die Modernisierungsvoruntersuchung ging jetzt an das Architektenbüro Schüch und Cassau aus Stade. Im Zuge dessen fand auch eine Begehung statt. Das Portfolio der Architekten ist breit gefächert.

Von der energetischen Sanierung eines Einfamilienhauses oder einer Wohnanlage über die Planung einer Umnutzung von Gebäudeteilen bis hin zur Ertüchtigung denkmalgeschützter Bauwerke reicht die Expertise.

Von zahlreichen Referenzobjekten - von einer Kirchturmertüchtigung für die Turmbesteigung von St. Cosmae in Stade bis zum Umbau eines Poolraums zur Ferienwohnung, der ausgewählt wurde zum Tag der Architektur 2015 - ist auf der Homepage der Planer zu lesen.

Stader Architekten stellen drei Varianten vor

Das Büro Schüch und Cassau werde der Gemeinde Cadenberge drei Varianten vorstellen, in die auch die Vorstellungen der Einwohnerschaft einfließen sollen, die während eines Tages des offenen Bahnhofs im vorigen Jahr gesammelt wurden. Die letztliche Entscheidung trifft die Gemeindepolitik.

Cadenberges Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“ ist wichtige Grundlage des Sanierungsgroßvorhabens. Insgesamt erhält Cadenberge 5,4 Millionen Euro aus dem Topf, von denen 500.000 Euro bereits ausgeben seien.

Besonders durch die finanzielle Unterstützung von Bund und Land zu je einem Drittel könnten Maßnahmen ergriffen werden. Das verbleibende Drittel muss die Gemeinde allerdings selbst tragen. Mit den Arbeiten begonnen werde aus buchhalterischen Gründen noch in 2025, weil die Finanzierung bis zu bestimmten Fristen festgeschrieben ist, erläuterte Gemeindedirektor Frank Thielebeule.

Er brachte während der Sitzung seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das Vorhaben zügig vorankommt. Aber der Gemeindedirektor weiß jedoch, dass man in einem historischen Bauwerk manche Überraschungen erleben kann.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erscheint in Kooperation mit den Cuxhavener Nachrichten.

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