Ausbau der A26-Ost: Tschentscher spricht Machtwort

Hamburgs Bürgermeister Tschentscher will die A26-Ost fertigstellen. Foto: Marcus Brandt/dpa
Beim Bau der geplanten „Hafenpassage“ gibt es Probleme. Hamburgs Erster Bürgermeister kündigt an, sich für die Fertigstellung einzusetzen.
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Hamburg. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) spricht sich deutlich für die Fertigstellung der Autobahn A26-Ost aus. „Ich sage klipp und klar, die A26-Ost wird zu Ende geplant und gebaut“, sagte Tschentscher im Hamburger Hotel „Atlantic“ beim Neujahrsempfang der Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein (UV Nord).
Die für die Hafenwirtschaft wichtige Passage soll die von Niedersachsen kommende A26-West verlängern und die A7 mit der A1 verbinden. Für den ersten von drei Abschnitten gibt es einen Planfeststellungsbeschluss, gegen den am Bundesverwaltungsgericht geklagt wird.
UV Nord-Präsident fordert schnelle Wirtschaftsmaßnahmen
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach sich auf der Veranstaltung für ein Bündnis zwischen Staat und Gesellschaft auf. Es gehe darum, sich gegenseitig mehr Vertrauen entgegenzubringen.
Der Präsident des UV Nord, Philipp Murmann, hatte zuvor gefordert, Deutschland müsse sich als Nation, Gesellschaft und Volkswirtschaft neu erfinden. Die Politik rief er auf, Sofortabschreibungen, Investitionsprämien und Deregulierung auf den Weg zu bringen.
A26-Ausbau verzögert sich um zwei weitere Jahre
Der vierte Bauabschnitt der Autobahn A 26 zwischen der Autobahnanschlussstelle Neu Wulmstorf und dem neuen Autobahnkreuz Hamburg-Hafen soll erst 2028 fertig werden. Damit dauert der Bau dieses Abschnitts zwei Jahre länger als bisher kommuniziert. Eigentlich sollte die Autobahn nach Hamburg Ende 2026 geöffnet werden.
Das Fertigstellungsdatum der Autobahn verschob sich zum wiederholten Male. Der erste genannte Termin war 2024, dann kamen 2025 und 2026. Mit 2028 kommt die Deges in den Bereich, den Experten schon seit vielen Jahren vermuten. Der ehemalige Stader Landrat Michael Roesberg hatte schon vor Jahren 2027 als realistisches Datum für die Autobahnöffnung nach Hamburg genannt.
680 Millionen Euro investiert der Bund in den 8,7 Kilometer langen Autobahnabschnitt mit 17 Brücken. Seit Mai 2020 wird am vierten Abschnitt gebaut.
Anwohner im Landkreis Stade warten weiter auf Entlastung
Die Gründe für die Verzögerung beim Autobahnbau waren erwartbar. Die größten Probleme gibt es laut Deges-Pressesprecher Ulf Evert am 200 Meter langen Hafenbahntunnel kurz vor dem neuen Autobahnkreuz. „Hier müssen immer wieder Spundwände nachgesetzt werden“, sagte Ulf Evert im September 2024 gegenüber dem TAGEBLATT. Tatsächlich gibt es diese Befürchtungen schon länger. Intern wurden die Probleme am Tunnelbau des öfteren benannt.
„Das ist eine ganz schlechte Nachricht für die gesamte Region“, sagte Stades Landrat Kai Seefried im September 2024 in einer ersten Stellungnahme zur Verzögerung des Autobahn-Ausbaus. „Für alle Pendlerinnen und Pendler, aber auch für die Unternehmen, ist das eine große Enttäuschung.“ Die Anwohnerinnen und Anwohner in vielen Ortschaften des Landkreises würden seit Jahrzehnten zurecht eine Entlastung vom Durchgangsverkehr einfordern.