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TUngewöhnlich viele Autobrände und kräftige Investitionen für die Feuerwehr Horneburg

Fordernder Einsatz für die Feuerwehr an Pfingsten 2023: Eine 18-Jährige war mit ihrem Kleinwagen in Grundoldendorf gegen einen Baum geprallt.

Fordernder Einsatz für die Feuerwehr an Pfingsten 2023: Eine 18-Jährige war mit ihrem Kleinwagen in Grundoldendorf gegen einen Baum geprallt. Foto: Vasel

Die Feuerwehr Horneburg musste im vergangenen Jahr seltener ausrücken. Vor allem ein Einsatz dürfte den Rettern in Erinnerung geblieben sein. Bei der Samtgemeindewehrversammlung sprach Gemeindebrandmeister Torben Schulze außerdem ein großes Lob aus.

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Von Björn Vasel
Dienstag, 23.01.2024, 13:50 Uhr

Horneburg. Gemeindebrandmeister Torben Schulze begrüßte bei der Samtgemeindewehrversammlung der fünf Ortsfeuerwehren im Gerätehaus in Horneburg, dass Politik und Verwaltung hinter der Feuerwehr stehen. Ein Grund: Es wird trotz Finanznot kräfig investiert.

Schulze verwies beispielhaft auf den geplanten Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Dollern an der B73 neben Krümet. 4,1 Millionen Euro sind für 2024 bis 2026 im Haushalt und im Finanzplan der Samtgemeinde Horneburg für das Projekt eingeplant - trotz knapper Kassen.

Die Mehrheit des Samtgemeinderates - lediglich FDP-Ratsherr Mate Sieber hatte sich gegen den Neubau ausgesprochen, um die naturwissenschaftlichen Räume an der Oberschule zu finanzieren - und Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel (parteilos) hätten mit ihrer Entscheidung deutlich gemacht, dass ihnen die Gesundheit und die Sicherheit der 50 freiwilligen Feuerwehrleute am Herzen liege.

70 Jahre in der Feuerwehr: Ernst Erich Meyer, Johann Gerkens und Heinrich Hartmann - eingerahm von Torben Schulze und Nils Bründel (von links).

70 Jahre in der Feuerwehr: Ernst Erich Meyer, Johann Gerkens und Heinrich Hartmann - eingerahm von Torben Schulze und Nils Bründel (von links). Foto: Dehmlow/Feuerwehr

Entspricht nicht mehr der Norm: Feuerwehrhaus muss neu gebaut werden

Bekanntlich entspricht das heutige Gerätehaus nicht mehr der Norm. Die Feuerwehr-Unfallkasse listet Mängel auf. Bislang gibt es in Dollern keine getrennten Schwarz-Weiß-Bereiche. Nach einem Feuer oder einem Unfall könnte kontaminierte Einsatzkleidung die Privatkleidung verunreinigen - eine Gefahr für die Gesundheit. Im Neubau werde es endlich auch Umkleide- und Sanitärräume nach Geschlechtern getrennt geben, so Schulze. Geplant wird ein Neubau mit vier Stellplätzen für die Stützpunktwehr.

Bis Ostern dieses Jahres sollen die Ortsfeuerwehren Horneburg und Dollern ihre neuen Einsatzleitwagen (ELW) erhalten. Im Jahr 2025 werde die Ortsfeuerwehr Dollern mit einem zwischen 350.000 und 400.000 Euro teuren Mittleren Löschfahrzeug (MLF) ausgestattet. Der Ausrüstungsstand sei „relativ gut“, Fahrzeuge würden regelmäßig ersetzt.

So oft rückte die Feuerwehr Horneburg 2023 aus

232 Aktive zählen die fünf Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde, rechnete der stellvertretende Gemeindebrandmeister und Ortsbrandmeister Nils Bründel aus Horneburg vor. Das sind vier weniger als im Vorjahr, die Nachwuchsarbeit über die Jugendfeuerwehr trage weiterhin Früchte. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen stieg – von 63 auf 77. Unter ihnen sind aktuell 14 Mädchen.

Die Zahl der Einsätze war 2023 mit 198 rückläufig (2022: 276). Es gab 22 Brände, die Hilfeleistungen (138) - etwa bei Unfällen - bildeten 2023 den Schwerpunkt des Einsatzgeschehens. Ungewöhnlich sei die Zahl der Kfz-Brände (7) gewesen.

Schwerer Unfall in Grundoldendorf: 18-Jährige wird von Feuerwehrleuten aus Auto befreit

Bründel ging bei seinem Rückblick auch auf den Einsatz zu Pfingsten in Grundoldendorf ein, die in ihrem Pkw eingeklemmte junge Frau (18) habe dank des Einsatzes der Retter überlebt: „Alle Einsatzkräfte haben einen hervorragenden Job gemacht.“

Es sei besonders erfreulich, dass die lebensgefährlich verletzte Frau mittlerweile ihr Abi abgeschlossen habe und wieder gehen könne. Schulze und Bründel, aber auch Willenbockel lobten den Einsatz bei den Hochwassern um Weihnachten - in Horneburg und an der Aller. „Wir hätten vier Mal so viele Freiwillige nach Hodenhagen entsenden können“, so der Gemeindebrandmeister.

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