Zähl Pixel
Jugendliteraturpreis

TBuxtehuder Bulle: Verleihung ohne Gewinnerin Jennifer Lynn Barnes

Jennifer Lynn Barnes war per Videobotschaft in die Preisverleihung eingebunden und gab anhand von vorab gestellten Fragen Einblick in ihre Arbeit an dem Buch.

Jennifer Lynn Barnes war per Videobotschaft in die Preisverleihung eingebunden und gab anhand von vorab gestellten Fragen Einblick in ihre Arbeit an dem Buch. Foto: Jan-Iso Jürgens

Gewinnerin Jennifer Lynn Barnes konnte ihren Buxtehuder Bullen zwar nicht persönlich entgegennehmen, bei der Preisverleihung war die Autorin dennoch eingebunden. Die Feier auf der Halepaghen-Bühne ging mit einer Überraschung zuende.

author
Von Fenna Weselmann
Donnerstag, 09.11.2023, 23:30 Uhr

Buxtehude. Die Woche rund um die offizielle Verleihung des mit 5.000 Euro und einer Stahlplastik dotierten Buxtehuder Jugendliteraturpreises ist immer ein Spektakel für Bücherfreunde in der Stadt genauso wie für die Gewinner. Normalerweise reisen die Autoren persönlich an und sind für die Bullen-Fans hautnah zu erleben.

Dieses Mal musste die große Sause zum deutschlandweit renommierten Buxtehuder Bullen allerdings ohne Schullesungen, Autogramme und Gespräche mit der Preisträgerin über die Bühne gehen. Die US-amerikanische Autorin Jennifer Lynn Barnes konnte aus beruflichen und familiären Gründen zum jetzigen Zeitpunkt nicht persönlich nach Deutschland zur Verleihung kommen.

Gebührende Feier mit kurzweiligem Programm

Aber auch ohne den Besuch der Preisträgerin hat das Bullen-Team um Melanie Hainke die Gewinnerin und ihren im cbj Verlag erschienenen Jugendroman „The Inheritance Games“ im Rahmen der „Bullen-KULTurtage“ gebührend gefeiert.

Im Mittelpunkt der traditionellen Bullenwoche stand am Donnerstagabend wieder die Preisverleihung auf der Halepaghen-Bühne. In Sachen Programm ging es hier genauso festlich zu wie in den Jahren zuvor.

Lesen Sie auch:

Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Buxtehuder Musiker Hannes Koch, der bereits 2022 beim Preisentscheid das Publikum begeistert hatte und unter anderem seinen Song „Lifetime“ präsentierte. Für ausgelassene Stimmung sorgte Manuel Muerte, der die Zuschauer im gut zur Hälfte gefüllten Saal mit Zauberkunst überraschte.

Moderatorin Anne Sauer hatte die Hörbuchsprecherin Leonie Landa an ihrer Seite. Die gab Kostproben aus dem Buch und hielt auch die Laudatio.

Moderatorin Anne Sauer hatte die Hörbuchsprecherin Leonie Landa an ihrer Seite. Die gab Kostproben aus dem Buch und hielt auch die Laudatio. Foto: IsoluxX Fotografie

Fest mit dem Bullen verbunden ist mittlerweile auch die Hamburger Buchhändlerin und Podcasterin Anne Sauer, die wie im vergangenen Jahr den Preisentscheid und die Preisverleihung mitgestaltete und den Abend mit Witz und Anekdoten moderierte. „Das Buch öffnet ein Portal und lädt ein mitzuspielen“, lobte sie den reizvollen Plot von Barnes Geschichte.

Hörbuchsprecherin hält die Laudatio

Mit von der Partie war Schauspielerin Leonie Landa. Sie hat Jennifer Lynn Barnes Romanserie rund um die überraschende und rätselhafte Milliarden-Erbschaft der 17-jährigen Avery Grambs eingelesen. Damit stand erstmals die Hörbuchsprecherin eines Siegertitels bei der Preisverleihung im Rampenlicht. Sie gab Kostproben aus dem Buch und hielt auch die Laudatio. „Jennifer Lynn Barnes hat eine Welt geschaffen, die das Unmögliche möglich macht und ihre Figuren leben über die Bücher hinaus und bewegen Leser rund um den Globus“, sagte sie.

Die Laudatio auf die Gewinnerindes Buxtehuder Bullen Jennifer Lynn Barnes hielt Schauspielerin und Hörbuchsprecherin Leonie Landa.

Die Laudatio auf die Gewinnerindes Buxtehuder Bullen Jennifer Lynn Barnes hielt Schauspielerin und Hörbuchsprecherin Leonie Landa. Foto: IsoluxX Fotografie

Auch wenn die Autorin nicht live dabei sein konnte, kam sie doch zu Wort. Per Aufzeichnung gab sie Antworten auf die Fragen von Moderatorin Anne Sauer. Barnes erzählte, dass sie von Kindesbeinen an fasziniert von Geheimgängen gewesen sei und ihr Vater beim Bau seines Traumhauses tatsächlich einen solchen für sie geschaffen habe. In jedem Raum sei ihr Vater spürbar und das habe sie inspiriert, eine Geschichte mit einem Haus voller Geheimnisse zu schreiben. Einen besonderen Dank richtete sie an die Jury: „Vielen Dank, nicht nur für diese unglaubliche Ehre, sondern dafür, dass ihr Jahr für Jahr eine Kultur der Leidenschaft für Lesen und Literatur bei jungen Menschen und uns allen weckt.“

Enthüllung der BULLEvard-Plakette für Jennifer Lynn Barnes Siegertitel "The Inheritance Games" vor dem Buxtehuder Stadtarchiv mit Fachgruppenleiter Torsten Lange, Schülerinnen der IGS Buxtehude, Lehrein Franziska Sopha, Melanie Hainke vom Bullenteam und Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt.

Enthüllung der BULLEvard-Plakette für Jennifer Lynn Barnes Siegertitel "The Inheritance Games" vor dem Buxtehuder Stadtarchiv mit Fachgruppenleiter Torsten Lange, Schülerinnen der IGS Buxtehude, Lehrein Franziska Sopha, Melanie Hainke vom Bullenteam und Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt. Foto: Weselmann

Stahlplastik verschwindet auf magische Weise

Am Ende landete Zauberer Manuel Muerte noch einen heiteren Clou. Vor den Augen des Publikum ließ er die Bullen-Stahlplastik aus dem für die Autorin gepackten Paket auf magische Weise verschwinden. Das passt zum eisernen Prinzip: „Einen Bullen muss man sich abholen, der wird einem nicht geschickt“, sagte Bürgermeisterin Katja Oldenburg Schmidt mit der Hoffnung auf einen späteren Besuch der Autorin.

Lesen Sie auch:

Zentrales Ziel des Buxtehuder Bullen ist es, Jugendliche für das Lesen zu begeistern. Deshalb hat der 1971 vom einstigen Buxtehuder Buchhändler Winfried Ziemann initiierte Jugendliteraturpreis seit jeher eine paritätische Jury, bei der erwachsene und jugendliche Leser das Jugendbuch des Jahres wählen. Und die Bullenwoche bindet mit ihren Aktionen immer wieder gezielt junge Leser ein.

Abiturientin Amelie Gabriel und Lehrerin Franziska Sopha erklären Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt (Mitte) details zu den gestalteten Buchcovern im Rahmen des Themas Illustration.

Abiturientin Amelie Gabriel und Lehrerin Franziska Sopha erklären Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt (Mitte) details zu den gestalteten Buchcovern im Rahmen des Themas Illustration. Foto: Weselmann

Bereits am Dienstagabend hatte Katja Oldenburg-Schmidt eine Pop-Up-Ausstellung im Buxtehude Museum eröffnet. Die zeigt Neuinterpretationen zum Cover von Barnes Siegertitel, gestaltet von den 16 Abiturientinnen des Kunst-Leistungskurses unter Lehrerin Franziska Sopha an der IGS Buxtehude.

Vernissage der Pop-Up-Ausstellung im Buxtehude Museum: Schülerinnen des Kunst-LK der Klasse 13 an der IGS Buxtehude präsentieren ihre alternativ gestalteten Buchcover zum aktuellen Bullen-Siegertitel.

Vernissage der Pop-Up-Ausstellung im Buxtehude Museum: Schülerinnen des Kunst-LK der Klasse 13 an der IGS Buxtehude präsentieren ihre alternativ gestalteten Buchcover zum aktuellen Bullen-Siegertitel. Foto: Weselmann

Im Anschluss an die Vernissage ging es dann noch zur Enthüllung der nächsten Siegerplakette für den BULLEvard, mit dem die Bullen-Gewinnerin - in Anlehnung an den Walk of Fame - ein bleibendes Andenken vor dem Stadtarchiv am Stavenort hat.

Die neue BULLEvard-Plakette für den Siegertitel des Buxtehuder Bullen wurde vor dem Buxtehuder Stadtarchiv asm Stavenort enthüllt

Die neue BULLEvard-Plakette für den Siegertitel des Buxtehuder Bullen wurde vor dem Buxtehuder Stadtarchiv asm Stavenort enthüllt Foto: Weselmann

„The Inheritance Games“

Zum Inhalt des Buches: Zu ihrer Überraschung bekommt die junge Avery Grambs das gesamte Vermögen des ihr unbekannten Multimilliardärs Tobias Hawthorne vererbt. Um ihr Erbe anzutreten, muss Avery in das gigantische Hawthorne House einziehen, wo jeder Raum von der Liebe des alten Mannes zu Rätseln und Geheimnissen zeugt. Das beherbergt aber auch die frisch enterbte Familie. Allen voran die vier Hawthorne-Enkelsöhne: faszinierend, attraktiv und gefährlich. Gefangen in einer schillernden Welt aus Reichtum und Privilegien, muss Avery sich auf ein Spiel aus Intrige und Kalkül einlassen, wenn sie überleben will.

Weitere Artikel