TVorweihnachtszeit ist Spendenzeit: So schützen Sie sich vor Abzocke

Viele Menschen wollen zur Weihnachtszeit etwas Gutes tun und spenden. Foto: dpa/Kalaene
Das DZI-Spendensiegel soll für Seriosität und Transparenz bei Spenden sorgen. Doch immer mehr Spenden werden über Onlineplattformen abgewickelt. Was es für Spender zu beachten gibt.
Unsere Redaktion erreichen immer wieder Links zu privat organisierten Spendenaufrufen. Meist geht es um sehr persönliche Schicksale von Menschen, die gänzlich unverschuldet durch Krankheit, Unfall oder Unglück in eine persönliche Notlage geraten sind und sich schnelle und unbürokratische Hilfe erhoffen. Auffällig ist: Mitarbeitende der Spendenplattform selbst geben uns Hinweise auf derartige informelle Spendenaufrufe in unserem Verbreitungsgebiet. Die Rede ist von der sicherlich bekanntesten dieser Plattformen: GoFundMe.
Aufmerksamkeit und Reichweite werden von der Plattform besonders erfolgreich erzeugt
Die Plattform ist nicht die Einzige, die privates Crowdfunding ermöglicht, aber durch das gezielte Streuen der Kampagnen, unter anderem an die Presse, sicherlich eine der bekanntesten, wenn es um die Hilfe bei Einzelschicksalen geht. Grund genug für uns, zu beleuchten, wie das Spendenwesen über diese Plattform funktioniert.
Was ist GoFundMe und wer steckt dahinter?
GoFundMe ist ein US-amerikanisches, gewinnorientiert arbeitendes Unternehmen mit Sitz in Kalifornien. Die Plattform dient als Vermittler zwischen Aufrufenden und Spendenwilligen. Wofür die Spenden gesammelt werden, dazu gibt es kaum Einschränkungen. Auf dem Portal finden sich Spendenaufrufe großer gemeinnütziger Organisationen, aber auch private Aufrufe zur Finanzierung von Traumurlaub, Autoreparatur, Weiterbildung oder für das Haustier. Über das Portal wird der Aufruf kostenlos veröffentlicht, es können dort Updates geschrieben werden und Spender und Empfänger können über die Plattform miteinander kommunizieren.
Wie spende ich und wohin geht das Geld?
Spender aus Deutschland spenden über Apple Pay, Google Pay, PayPal, Giropay oder Klarna. Innerhalb von zwei bis fünf Tagen überweist GoFundMe das Geld auf das vom Aufrufenden hinterlegte Konto.
Die Plattform zieht pro Spende automatisch eine standardmäßige Transaktionsgebühr in Höhe von 2,9 Prozent plus 25 Cent ab. Außerdem ist im Transaktionsfenster ein sogenanntes Trinkgeld an GoFundeMe von 18 Prozent voreingestellt, das vom Spender auf einen Wert zwischen null und 25 Prozent aktiv an- oder abgewählt werden muss. GoFundMe stellt keine Quittungen aus, die Abbuchung erscheint auf dem Kontoauszug und der gewählte Zahlungsanbieter stellt seinen Zahlungsbeleg aus.
Wie kommt die angestrebte Zielsumme zustande?
Der Aufrufende gibt beim Einreichen seines Spendenaufrufs ein Spendenziel vor, kann dies aber jederzeit nachträglich nach unten oder nach oben korrigieren. Spender können ausschließlich auf die vom Aufrufenden gemachten Angaben vertrauen.
Wird die Verwendung der Spenden kontrolliert?
Seit 2010 gibt es bei der Plattform die sogenannte Spendengarantie. Bis zu einem Jahr nach der getätigten Spende prüft das Unternehmen auf Antrag den Vorgang bei einem Verdacht der missbräuchlichen Verwendung und erstattet geleistete Spenden zurück. GoFundMe verlangt ohne derartige Hinweise von keinem Begünstigten Nachweise über die Verwendung der Gelder. Der Nachweis über einen Missbrauchsverdacht muss also durch den Spender erfolgen.