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Groß-Razzia in Buxtehude: Polizei findet Drogen und erschießt einen Hund

Mehrere Polizeiwagen standen auf dem Parkplatz des Getränkemarkts an der Harburger Straße in Buxtehude. Das vermutlich durchsuchte Haus ist links im Hintergrund zu sehen.

Mehrere Polizeiwagen standen auf dem Parkplatz des Getränkemarkts an der Harburger Straße in Buxtehude. Das vermutlich durchsuchte Haus ist links im Hintergrund zu sehen. Foto: Richter

Schwerer Schlag gegen die Drogenkriminalität in Buxtehude: Einsatzkräfte der Polizei beschlagnahmen zwei Kilo Kokain und zwölf Kilo Marihuana. Außerdem waren Schüsse zu hören.

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Von Karsten Wisser
Freitag, 25.07.2025, 14:46 Uhr

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Buxtehude. Es ist seit Donnerstagnachmittag das Thema in Buxtehude. Die Polizei ist mit vielen Beamten gegen einen Drogenring vorgegangen. Die vielen Polizeifahrzeuge, besonders im Bereich der Harburger Straße und in der Altländer Straße, waren vielen Menschen aufgefallen und haben für zahlreiche Spekulationen gesorgt.

Zehn Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht

Jetzt gibt es gesicherte Informationen. Die Ermittlungen des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Stade wegen gewerbsmäßigen Drogenhandels laufen seit März. Am Donnerstag haben Beamte aus den Fachkommissariaten in Stade und dem Kriminal- und Ermittlungsdienst des Polizeikommissariats Buxtehude insgesamt zehn Wohnungen und Geschäftsräume in Buxtehude durchsucht.

Die Ermittlungen richten sich gegen acht Männer im Alter von 24 bis 58 Jahren. Der Verkauf von Betäubungsmitteln erfolgte durch die Beschuldigten insbesondere aus einem türkischen Kulturverein und einer Shisha-Bar in Buxtehude heraus sowie im weiteren Stadtgebiet, so die Polizei.

Gebäude eines Kulturvereins als Drogen-Hotspot

Die Staatsanwaltschaft Stade hatte die entsprechenden Durchsuchungsbeschlüsse beantragt und diese wurden anschließend von dem zuständigen Richter beim Amtsgericht Stade erlassen. Der durchsuchte Kulturverein liegt in der Ludwigstraße direkt gegenüber von einem Getränkemarkt. Den Verein namens Merkez 46 gibt es laut Vereinsregister seit Mai 2022.

Auf dem Parkplatz des Getränkemarkts hatten sich acht Polizeifahrzeuge und Dutzende Beamte versammelt. Unterstützung hatten die Ermittler bei der Durchsuchungsaktion von einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit der Bereitschaftspolizei aus Oldenburg, der Bereitschaftspolizei und dem Mobilen Einsatzkommando aus Lüneburg sowie von einer Technischen Einheit der Polizei aus Hannover und der Verfügungseinheit der Polizei Stade. Insgesamt seien über 100 Beamte an dem Einsatz beteiligt gewesen, so die Polizei nach TAGEBLATT-Anfrage.

Polizisten erschießen beim Eindringen einen Hund

Beim schlagartigen Eindringen kam es zu einem Schusswaffeneinsatz gegen einen am Objekt befindlichen Hund, bei dem das Tier getötet wurde. Personen wurden bei dem Einsatz nicht verletzt. Nach TAGEBLATT-Informationen waren im Bereich Harburger Straße / Bollweg drei Schüsse zu hören.

Drogenfunde: Marihuana und Kokain wurden bei der Durchsuchung gefunden.

Drogenfunde: Marihuana und Kokain wurden bei der Durchsuchung gefunden. Foto: Polizei

Die Polizei wurde im großen Stil fündig: Bei den Durchsuchungen konnten diverse Beweismittel sowie insgesamt rund zwei Kilogramm Kokain, zwölf Kilogramm Marihuana, eine geringe Menge Ecstasy und weitere derzeit noch unbekannte Substanzen aufgefunden werden.

Drogenfunde: Straßenverkaufswert von fast 300.000 Euro

Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Drogen wird auf fast 300.000 Euro geschätzt. Daneben wurden gefährliche Gegenstände und Messer sowie rund 10.000 Euro Bargeld sichergestellt.

Die Polizei stellte auch Bargeld und eine Schreckschusswaffe sicher.

Die Polizei stellte auch Bargeld und eine Schreckschusswaffe sicher. Foto: Polizei

Fünf Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen und zunächst in den Polizeigewahrsam genommen. Hier mussten sie sich erkennungsdienstlichen Maßnahmen und ersten Vernehmungen unterziehen.

Drei mutmaßliche Haupttäter werden Haftrichter vorgeführt

Zwei von ihnen mussten wegen fehlender Haftgründe anschließend wieder auf freien Fuß gesetzt werden, für die drei mutmaßlichen Haupttäter im Alter von 33, 35 und 48 Jahren hat die Staatsanwaltschaft Haftanträge gestellt. Sie werden heute im Laufe des Tages dem zuständigen Haftrichter vorgeführt. (pm/kw)

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