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Erste Krawalle am Harburger Ring – Polizei verschärft Maßnahmen

Im vergangenen Jahr randalierten in Harburg etwa 300 Jugendliche. (Archivbild)

Im vergangenen Jahr randalierten in Harburg etwa 300 Jugendliche. (Archivbild) Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

Im vergangenen Jahr hatte sich dort ein Mob versammelt und randaliert. Die Polizei hat jetzt bereits Maßnahmen getroffen. Einen ersten Vorgeschmack gab es am Dienstagabend.

Von Redaktion Mittwoch, 30.10.2024, 14:50 Uhr

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Hamburg. Die Hamburger Polizei stellt sich am Feiertag auf Krawalle ein. „Um die Sicherheit aller zu gewährleisten, werden wir an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet präsent sein und die Halloween-Feierlichkeiten begleiten“, kündigte Polizeisprecher Florian Abbenseth an. Neben den Funkstreifen der Polizeikommissariate werde auch die Bereitschaftspolizei unterwegs sein.

Besonders im Fokus steht der Harburger Ring. Dort werde es eine zeitlich begrenzte Videoüberwachung geben, hieß es. Auch in den Stadtteilen Lurup, Osdorf, Billstedt, Rahlstedt und Steilshoop war 2023 randaliert worden.

Brennpunkt Harburger Ring

Im vergangenen Jahr hatten sich in Harburg mehr als 300 überwiegend junge Menschen versammelt. Es wurden Böller auf Einsatzkräfte geworfen. Die Polizisten versuchten, die Menschenmenge mit Wasserwerfern zurückzudrängen. Rund um den Harburger Ring leiteten die Einsatzkräfte insgesamt elf Ermittlungsverfahren ein, unter anderem wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs sowie des Verdachts der gefährlichen oder schweren Körperverletzung.

Eine erste Auseinandersetzung hat am Dienstagabend einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst. Ein 41-Jähriger habe eine Kopfverletzung erlitten, teilte die Polizei mit. Er habe angegeben, beim Vorbeigehen an einem Lokal hätten ihn am Dienstagabend mehrere junge Männer angegriffen. Einer habe mit einem Zuckerstreuer nach ihm geworfen und ihn am Kopf getroffen. Der Mann wurde am Einsatzort von Rettungskräften behandelt.

Unbeteiligte wollten Absperrung der Polizei durchbrechen

Bis auf zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren seien die Angreifer geflüchtet, hieß es. Der 16-Jährige sei betrunken gewesen und habe sich aggressiv verhalten. Die Beamten nahmen ihn vorübergehend in Gewahrsam. Der 17-Jährige sei seinen Eltern übergeben worden, die sich ebenfalls vor Ort aufhielten.

Während des Einsatzes hätten sich bis zu 50 Unbeteiligte versammelt und versucht, eine Absperrung der Polizei zu durchbrechen. Unter diesen Personen seien offenbar auch Angehörige der beiden Jugendlichen gewesen. Die Beamten waren mit fast zehn Funkstreifenwagen im Einsatz.

Verkleidete Kinder zu Halloween - Polizei: Vorsichtig fahren

Autofahrer sollten am Donnerstagabend besonders vorsichtig durch die Hamburger Wohngebiete fahren. Zu Halloween ziehen viele Kinder und Jugendliche in der Dunkelheit von Tür zu Tür. Wegen ihrer Verkleidungen könnten sie nur schwer im Straßenverkehr erkennbar sein, warnte die Hamburger Polizei, die allen großen und kleinen Geistern ein friedliches Halloween-Fest wünscht.

Halloween: Das erwartet die Polizei in Niedersachsen und Bremen

Auch die Bremer Polizei bereitet sich auf ein hohes Einsatzaufkommen in der Halloween-Nacht vor. In den vergangenen Jahren sei es an verschiedenen Orten in der Stadt zu Sachbeschädigungen gekommen, unter anderem an Bussen und Bahnen, teilte die Polizei mit. Unter anderem im Ortsteil Kattenturm hätten meist Jugendliche und Heranwachsende für Ärger gesorgt.

Die Polizei warnte Jugendliche, bei Streichen keine Straftaten zu begehen und sich nicht selbst in Gefahr zu begeben. „Wie in den Jahren zuvor auch hat die Polizei den Abend im Blick und stellt sich entsprechend auf“, kündigten die Beamten an. Auch der Halloween-Lauf in der Hansestadt werde von der Polizei begleitet.

Die meisten Polizeibehörden in Niedersachsen teilten mit, dass sie mit keinem besonderen Einsatzgeschehen rechnen. Zu Feiertagen werde standardmäßig mit zusätzlichen Polizeikräften geplant, hieß es aus Lüneburg. „Bezogen auf Halloween haben wir in den letzten Jahren stets eine friedliche Bilanz ziehen können.“ (dpa/tip)

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