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TA26-Zubringer: So geht es beim Ausbau der Rübker Straße weiter

Die A26-Anschlussstelle ist fertig. Wann sie geöffnet werden kann, ist ungewiss.

Die A26-Anschlussstelle ist fertig. Wann sie geöffnet werden kann, ist ungewiss. Foto: Martin Elsen

Wie viele Autos sind täglich auf der Rübker Straße unterwegs? Um das beantworten zu können, laufen neue Verkehrszählungen. Das ist der Stand.

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Von Karsten Wisser
Mittwoch, 07.05.2025, 15:11 Uhr

Buxtehude. Wie lange dauert es, um die vom Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg bemängelten Planungsfehler für den Buxtehuder A26-Autobahnzubringer zu heilen? Seit einigen Wochen gibt es wieder Aktivitäten rund um die Rübker Straße.

Planungsfehler sollen jetzt geheilt werden

Das OVG hatte das Urteil zum Ausbau der Rübker Straße (Kreisstraße K40) in zweiter Instanz mit der Bewertung „rechtswidrig und nicht vollziehbar“ im Dezember 2023 veröffentlicht. Dadurch bekam der Landkreis Stade als Planungs- und Genehmigungsbehörde die Möglichkeit, die Planungsfehler zu heilen.


Das alles passiert vor dem Hintergrund, dass die Autobahnanschlussstelle Buxtehude Mitte fertig ist. Ein großes Tor verhindert die Durchfahrt für die normalen Autofahrer. Nur Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei dürfen die Geister-Autobahnauffahrt nutzen.

Suche nach dem Wachtelkönig und Verkehrszählung

Neu ist jetzt, dass mehrere Gutachten für die neue Planung vergeben werden konnten. Eine Raumanalyse beschäftigt sich aktuell mit der Tierwelt rund um die Rübker Straße. Angesichts der Bedeutung des Wachtelkönigs für das angrenzende Naturschutzgebiet ist das wichtig. Derzeit läuft die Brutvogel-Kartierung.

Zentral für den weiteren Fortschritt dürften aber die gerade laufende neue Verkehrszählung und die daraus resultierende Verkehrsprognose werden. Nach der Fertigstellung der Autobahn bis zur Anschlussstelle Neu Wulmstorf sind derzeit relativ wenige Zählwerte vorhanden. Deshalb müssen viele Zählungen an Knotenpunkten durchgeführt werden.

Nutzen wirklich 21.000 Autos den neuen Zubringer?

Um die Anwohner der Rübker Straße vor dem erwarteten Verkehr von 21.000 Fahrzeugen täglich zu schützen, sollten direkt beiderseits der Straße drei Meter hohe Lärmschutzwände errichtet und eine neue Anliegerstraße gebaut werden. Werden diese 21.000 Fahrzeuge in den neuen Gutachten bestätigt, dürfte der Ausbau der Rübker Straße nur mit einem sehr großen Aufwand realisierbar sein - wenn überhaupt.

Die Autobahnanschlussstelle Buxtehude Mitte ist fertig, wird aber noch für Jahre gesperrt bleiben. Der Autobahnzubringer über die Rübker Straße ist noch nicht fertig und wird noch Jahre brauchen bis zur Fertigstellung.

Die Autobahnanschlussstelle Buxtehude Mitte ist fertig, wird aber noch für Jahre gesperrt bleiben. Der Autobahnzubringer über die Rübker Straße ist noch nicht fertig und wird noch Jahre brauchen bis zur Fertigstellung. Foto: Wisser

Allerdings sind diese Zahlen umstritten. Aktuell sind um die 8000 Autos auf der Rübker Straße unterwegs. Auch der durch die Corona-Pandemie ausgelöste Trend zum Homeoffice oder die propagierte Verkehrswende könnten Gründe für geringere Zahlen sein.

Gesundheitsgefährung: Lärmschutz reicht nicht aus

Weniger Autos in der Vorhersage für die Rübker Straße würden den Aufwand für die Schutzmaßnahmen für die Anwohner reduzieren und die Planungen so leichter umsetzbar machen. Ein aus Sicht des Gerichts nicht ausreichender Lärmschutz in der Bauphase und im Betrieb war ein wesentlicher Grund für das negative Urteil. Auch mit drei Meter hohen Lärmschutzwänden wären bei der jetzigen Planung 16 Häuser „gesundheitsgefährdend“ Lärm ausgesetzt.

Wann kann die Geister-Autobahnanschlussstelle geöffnet werden? Wie lange das Planänderungsverfahren dort wird, traut sich niemand vorherzusagen. Es ist aktuell schon schwierig, Aufträge an Planer zu vergeben. Das merkt auch der Landkreis Stade. Für mehrere Ausschreibungen gab es nur ein Angebot.

Wann kann die Anschlussstelle genutzt werden?

Beim Start des neuen Verfahrens war die Rede von zwei bis drei Jahren. Hinzu kommen vorbereitende Planungen, Ausschreibungen und eine reine Bauzeit von drei bis vier Jahren. Selbst bei einem günstigen Verlauf der Bauarbeiten auf moorigem Untergrund und der juristischen Auseinandersetzung geht es bei der Öffnungsfrage um viele Jahre. Bei einem ungünstigen Verlauf kann noch ein Jahrzehnt bis zur Öffnung der Anschlussstelle für die Buxtehuder vergehen. Das wäre dann 2035.

Alternativtrasse darf noch nicht gebaut werden

Eine alternative Trasse als Umgehungsstraße würde das Naturschutzgebiet Moore bei Buxtehude beeinträchtigen und wäre teurer geworden, weshalb der Landkreis sie bisher verworfen hat. Gängige Rechtsauffassung ist, dass diese Variante 2 mit einem Anschluss am Kreisel Harburger Straße / Ostmoorweg erst gebaut werden darf, wenn der Ausbau der Rübker Straße juristisch ausgeschlossen ist.

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„Erst eine Überarbeitung der Planung auf Grundlage noch zu erstellender Fachgutachten wird zeigen, ob und auf welche Weise die Rübker Straße als Autobahnzubringer genutzt werden kann“, hieß es in einer Erklärung von Stades Landrat Kai Seefried (CDU) und Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt (parteilos).

Die Grafik zeigt drei mögliche Trassen als Zubringer zur A26-Anschlussstelle Buxtehude. Erst wenn die Variante 1 (Rübker Straße) komplett vom Tisch ist, könnten die beiden anderen Varianten in Betracht kommen.

Die Grafik zeigt drei mögliche Trassen als Zubringer zur A26-Anschlussstelle Buxtehude. Erst wenn die Variante 1 (Rübker Straße) komplett vom Tisch ist, könnten die beiden anderen Varianten in Betracht kommen. Foto: Tageblatt

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