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Kommunalpolitik

TAlle für Willenbockel: So begründen Horneburgs Parteien ihre Entscheidung

Die Horneburger Parteien sind sich einig: Sie wollen Knut Willenbockels erneute Kandidatur als Samtgemeindebürgermeister unterstützen (Symbolbild).

Die Horneburger Parteien sind sich einig: Sie wollen Knut Willenbockels erneute Kandidatur als Samtgemeindebürgermeister unterstützen (Symbolbild). Foto: Buchmann (Archiv)

2021 trat Knut Willenbockel ohne Gegenkandidaten bei der Samtgemeindebürgermeisterwahl in Horneburg an. Das könnte sich 2026 wiederholen. Alle Parteien sind für ihn - aus unterschiedlichen Gründen.

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Von Steffen Buchmann
Mittwoch, 26.11.2025, 05:50 Uhr

Horneburg. Wie das TAGEBLATT im August berichtete, will der bisherige Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel auch der zukünftige werden. Wenn im kommenden Jahr die Bürger bei den Kommunalwahlen ihre Stimme abgeben, steht nach jetzigem Stand nur sein Name auf dem Wahlzettel. Fragt man aktuell die Horneburger Parteien, soll das wohl auch so bleiben.

Die Christdemokraten haben schon einen Plan für die Kommunalwahlen gefasst. „Wir werden keinen eigenen Kandidaten aufstellen“, sagt CDU-Vorsitzender Stefan Heins. Die Partei setze „weiterhin auf Kontinuität und Erfahrung“, was Willenbockel beides mitbringe. „Wir wollen keine neuen Baustellen aufmachen“, sagt Heins. Man wolle die zahlreichen angeschobenen Maßnahmen weiter voranbringen.

CDU und SPD setzen auf Kontinuität und Kompetenz

Die SPD Horneburg habe sich ebenfalls dafür entschieden, Willenbockel bei seiner Kandidatur zu unterstützen. „Er hat bisher den Job als Bürgermeister gut gemacht“, sagt Ortsvereinsvorsitzender Alexander Piehl. Willenbockel bringe die notwendige fachliche und soziale Kompetenz mit und habe ein kompetentes Rathaus-Team hinter sich.

Besonders überzeugt zeigen sich die Sozialdemokraten durch Willenbockels Fokus auf den Bildungsbereich. Aber auch die Pläne, Entscheidungen aus den Räten und dem Rathaus transparenter für die Bürger zu machen, merkt Piehl positiv an. „Wobei hier auch bei uns ein erheblicher Teil der Arbeit liegt“, ergänzt er.

Freie Wähler loben Willenbockels „ansteckendes Engagement“

Die FWG Aue verzichtet ebenfalls darauf, einen eigenen Kandidaten ins Rennen um das Horneburger Rathaus zu schicken. „Wir finden, dass Knut Willenbockel einen richtig guten Job macht“, sagt der 1. Vorsitzende Jörk Philippsen und betont: „Sein Engagement ist ansteckend.“ Man spüre förmlich, dass die Samtgemeinde bei ihm gut aufgehoben sei.

Für die Horneburger Grünen ist entscheidend, jemanden zu unterstützen, „der gut verwalten kann“. Das könne nicht jeder, sagt die Horneburger Co-Fraktionsvorsitzende Verena Wein-Wilke auf Nachfrage. Mit Willenbockel habe man gute Erfahrungen gemacht, einen eigenen Kandidaten planen die Grünen daher nicht aufzustellen.

Grüne und Liberale ebenfalls ohne Gegenkandidaten

„Er hat kein Parteibuch, das macht es leichter für uns“, sagt Wein-Wilke. Knut Willenbockel hatte im August angekündigt, wieder parteilos anzutreten. Man habe viele Themen, bei denen man mit dem amtierenden Samtgemeindebürgermeister „auf einer Wellenlänge“ sei - darunter etwa der Klimaschutz oder die Frage nach einer Einheitsgemeinde.

Die FDP Horneburg stimmt ebenfalls in den Unterstützerreigen mit ein. „Nach Auffassung der Liberalen hat Herr Willenbockel in den vergangenen Jahren bewiesen, dass er die Verwaltung mit Augenmaß, Bürgernähe und einem klaren Blick für moderne Strukturen führt“, sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lennert Köhn. Die Liberalen heben etwa Willenbockels „offene und verlässliche Zusammenarbeit mit Unternehmen, Vereinen und Initiativen“ hervor.

Landesregierung verlängert Amtszeiten wieder auf acht Jahre

Der 47-jährige Willenbockel trat 2021 erstmals als Kandidat für das Amt des Samtgemeindebürgermeisters an - ebenfalls ohne Gegenkandidaten. Er beerbte damit Matthias Herwede, ebenfalls parteilos, unter dem Willenbockel bereits als Verwaltungsvize arbeitete. Wer sich erinnert: Der letzte Horneburger Rathaus-Chef mit Parteibuch war Gerhard Froelian, der 2006 für die Sozialdemokraten in das Rathaus einzog.

Bei den Kommunalwahlen 2026 erwartet die Bürger zudem eine wichtige Änderung. Die niedersächsische Landesregierung hatte Anfang des Jahres beschlossen, dass Bürgermeister und Landräte zukünftig wieder für acht Jahre ins Amt gewählt werden. Somit macht die rot-grüne Koalition eine frühere Entscheidung wieder rückgängig. 2013 wurden die Amtszeiten von acht auf fünf Jahre verkürzt.

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