Auszug beginnt: Das Bachmann-Museum in Bremervörde wird geräumt
Die Mitarbeiter der Spedition Meyer transportieren die Boxen mit den Museumsobjekten vorsichtig aus dem Museumsgebäude. Foto: Bachmann-Museum
Im Bachmann-Museum Bremervörde wird mit professioneller Unterstützung von Spezialisten an der größten Umlagerung in der Museumsgeschichte gearbeitet.
Bremervörde. Nach außen liegt das Museumsgebäude ruhig im sommerlichen Museumspark, doch drinnen arbeiten die Museumsmitarbeiter und viele Spezialisten intensiv an dem Ziel, alle Sammlungsobjekte aus dem Gebäude zu bringen. „Es ist die größte Umlagerung in der langen Geschichte des Museums“, sagt die Museumsleiterin Ellen Horstrup. „Insgesamt werden wir bis Ende des Jahres über 60.000 Objekte aus dem Museumsgebäude ins Zwischenlager in Bremervörde bringen.“ Die Sammlung sei der Kern des Museums, daher müsse jeder Schritt professionell und vorsichtig erfolgen.
„Ein so großes Projekt kann die Stiftung Bachmann-Museum als Eigentümerin der Objekte nur mit der finanziellen Unterstützung durch den Landkreis Rotenburg umsetzen“, erklärt die Historikerin. Seit mindestens drei Jahren wurde gemeinsam mit der Stadt Bremervörde nach einem geeigneten Zwischenlager gesucht.
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Zwischenlager wurde dem Museum im Mai übergeben
Im Frühjahr 2023 wurde entschieden, dafür eine Gewerbehalle des Landkreises zu nutzen. Der Landkreis baute die Halle in Zusammenarbeit mit der Stiftung Bachmann-Museum um, so dass sie bis zum Neubau annähernd den konservatorischen und versicherungstechnischen Anforderungen entspricht. Die Übergabe des Zwischenlagers an das Bachmann Museum erfolgte im Mai.
Im Museum begannen die Vorbereitungen für den sanierungsbedingten Auszug aus dem Gebäude bereits 2022: Der Dachboden wurde geräumt, die Ausstellung abgebaut. Die leeren Ausstellungsräume im Erdgeschoss dienen seitdem als Lagerflächen für die fertig verpackten Objekte. Der Veranstaltungsraum wird zur Unterbringung von Verpackungsmaterialien und Arbeitsgerät genutzt.
Die ersten grauen Boxen ziehen nun um
In diesem Jahr stehen die Bestände im ersten Obergeschoss im Blickpunkt. Während das Museumsteam und Spezialisten die Exponate auf den Auszug vorbereiten, ziehen die ersten grauen Boxen mit sorgfältig verpackten Museumsobjekten bereits in das Zwischenlager um.
Etwa 800 beschriftete Kunststoffbehälter mit archäologischen und geologischen Objekten, aber auch einige kleine Möbel und Holzobjekte, Textilien und Gemälde sind mit Unterstützung durch die Bremervörder Spedition Meyer schon in das Zwischenlager umgezogen. Ein detailliertes Standortverwaltungssystem in der digitalen Museumsdatenbank ermöglicht es, die Objekte an den neuen Lagerungsorten wiederzufinden. Nur so können in den kommenden Jahren die anstehenden Aufgaben des Museums weitergeführt werden. Dazu gehört die Neukonzeption der Ausstellung im sanierten Museumsgebäude.
Restauratorinnen kümmern sich um die Objekte
Spezialisierte Restauratorinnen kümmern sich um die Bestände, die sich noch im Museum befinden: von Glas und Porzellan über Metallobjekte bis hin zu Tierpräparaten und großen Möbeln. Die Objekte werden gereinigt und auf ihren Zustand überprüft, um zu erkennen, ob und wie sie transportiert werden können. Anschließend werden sie für den Umzug und die Einlagerung verpackt. „Wir schätzen, dass wir noch einmal etwa 400 gepackte Boxen umlagern werden“, erläutert Sammlungsverwalter Lothar Safier. Dazu kommen dann noch die Möbel und alle Objekte, die zu groß für die Boxen sind.
Weitere Infos. (sal)

Im Zwischenlager werden die Boxen nach einem genauen Plan in die Regale einsortiert. Foto: Bachmann-Museum