TDiese neue Leitung bringt das Gas von Stade in den Süden

So sieht die Visualisierung des LNG-Terminals an Land aus. Foto: HEH
Wie kommt das Erdgas, das über Stade importiert wird, in den Rest der Republik? Über die Energietransportleitung „ETL 182 Elbe Süd – Achim“. Das sind die Details.
Stade. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat für die Energietransportleitung „ETL 182 Elbe Süd – Achim“ den vorzeitigen Beginn einiger Teilbaumaßnahmen zugelassen. Die Gasunie Deutschland Transport Services GmbH (Gasunie) hatte beim Landesamt einen Antrag auf Planfeststellung gestellt.
Das Unternehmen ist gesetzlich verpflichtet, für das in Stade und Brunsbüttel angelandete Flüssigerdgas die Einspeisung des Gases in südliche Richtung sicherzustellen. Das teilte jetzt das Landesamt mit.
Eine Leitung von der Elbinsel Lühesand bis nach Achim
Die Leitungstrasse verbindet die Netzpunkte „Elbe Süd“ südlich der Elbe auf Höhe der Elbinsel Lühesand und „Achim“ am Standort der bestehenden Verdichterstation in Achim bei Bremen auf einer Länge von 87 Kilometern. Das Erdgas, das über das im Bau befindliche Stader LNG-Terminal angelandet wird, fließt in diese Leitung.

Die Baustelle am LNG-Terminal in Stade-Bützfleth. Foto: Martin Elsen
Sie verläuft innerhalb der Landkreise Stade, Rotenburg (Wümme) und Verden. Dabei streift sie Stade, die Samtgemeinden Lühe, Horneburg, Fredenbeck, Harsefeld, Selsingen, Tarmstedt, den Flecken Ottersberg, die Gemeinde Oyten und die Stadt Achim.
Der Zeitplan ist eng
Aufgrund der zeitlichen Vorgaben im Netzentwicklungsplan Gas 2022–2032 hatte das Unternehmen für einige Teilbaumaßnahmen den vorzeitigen Beginn beantragt. Im Verfahren wurden die Träger öffentlicher Belange, die anerkannten Naturschutzbehörden sowie die Öffentlichkeit beteiligt. Als Ersatz für einen Erörterungstermin wurde eine Onlinekonsultation angeboten.
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Das LBEG habe anschließend festgestellt, dass der Planfeststellung für das Gesamtvorhaben keine unüberwindbaren Hinderungsgründe entgegenstehen und den vorzeitigen Beginn für die beantragten Teilbaumaßnahmen zugelassen.

Die Karte zeigt, wo die Gasleitung durch den Landkreis Stade führt. Foto: Landesamt für Bergbau
Dazu zählen die Schaffung neuer Zuwegungen zum Arbeitsstreifen und zu den Rohrlagerplätzen, die Freimachung des Baufeldes von Gehölzen, der Abtrag von Oberboden, die Einrichtung von Baustelleneinrichtungsflächen und Rohrlagerplätze, die Errichtung von Baustraßen, Maßnahmen zur Erkundung und Sicherung der Funktionsfähigkeit von Drainagen, Spundungsarbeiten und damit verbundene Gewässernutzungen sowie Schutz- und Vermeidungsmaßnahmen, um unzulässige Beeinträchtigungen auszuschließen - also letztlich um vorbereitende Arbeiten für den eigentlichen Bau der Gaspipeline.
Für Gasversorgung in Deutschland wichtig
Die Zulassung des vorzeitigen Beginns sei mit mehreren Auflagen verbunden. Dazu zählen die Abstimmung mit Betreibern von Infrastrukturanlagen und den Verkehrsbehörden, Maßnahmen zum Pflanzen- und Tierschutz, eine enge Abstimmung mit Grundstückseigentümern und -pächtern sowie Maßnahmen zum Grund- und Oberflächengewässerschutz.
Zum Hintergrund der Baumaßnahme: Die Energietransportleitung (ETL) 182 ist für die sichere Gasversorgung Deutschlands besonders wichtig, so das Landesamt. Für dieses Vorhaben wurde im LNG-Beschleunigungsgesetz die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und der Bedarf zur Gewährleistung der Versorgung der Allgemeinheit mit Gas festgestellt.
Die schnellstmögliche Durchführung solcher Vorhaben diene dem zentralen Interesse an einer sicheren und diversifizierten Gasversorgung in Deutschland und sei aus Gründen eines überragenden öffentlichen Interesses und im Interesse der öffentlichen Sicherheit erforderlich.
Das LBEG ist in Niedersachsen die Genehmigungsbehörde für Gashochdruckleitungen und Wasserstoffleitungen nach dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG). Mehr Informationen zu Planfeststellungsverfahren im Allgemeinen hat das LBEG im Internet unter der Adresse https://lbeg.info/?pgId=172&WilmaLogonActionBehavior=Default zusammengestellt.

So sieht die Visualisierung des LNG-Terminals an Land aus. Foto: HEH
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