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Handball-Bundesliga

TDramatisches erstes BSV-Spiel in der neuen Halle Nord

Der BSV, hier Jolina Huhnstock, zeigte einen kämpferischen Auftritt.

Der BSV, hier Jolina Huhnstock, zeigte einen kämpferischen Auftritt. Foto: Jan Iso Jürgens

Premiere in der „Hölle Nord“: Der BSV feierte den Einzug in die neue Arena - und verpasste vor 1500 Zuschauern nur knapp eine Überraschung gegen den Titelfavoriten.

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Von Tim Scholz
Samstag, 06.09.2025, 20:06 Uhr

Buxtehude. Auf den Videowänden erscheint ein Bild des langjährigen Betreuers Michael Jungblut, der am vergangenen Sonntag im Alter von 75 Jahren verstorben ist. Die Zuschauer erheben sich, die Spielerinnen liegen sich in den Armen. Manager Peter Prior erinnert mit bewegenden Worten an Jungblut. Eine Schwere liegt über der Bundesliga-Premiere in der neuen Halle Nord.

Dann geht’s los. Die BSV-Fans in Block F trommeln, der Hallensprecher heizt ein - das Spiel beginnt. Levke Kretschmann erzielt nach wenigen Sekunden das erste Tor in der 28 Millionen Euro teuren Arena. Rund um das blaue Spielfeld läuft Werbung über eine 80 Meter lange LED-Bande. „Es ist ein historischer Tag“, sagt Prior nach 36 Jahren Bundesliga-Handball in der alten Halle direkt nebenan.

Unter Hochdruck hat der BSV den Umzug in den vergangenen sieben Tagen gestemmt, die Technik zum Laufen gebracht und den Betrieb der neuen Arena bereits am Mittwoch mit einem Testspiel vor Publikum getestet.

Kretschmann ist die beste BSV-Torschützin

Der BSV hatte gehofft, dass die neue Spielstätte Kräfte freisetzt und die Mannschaft gegen den Thüringer HC, den aktuellen European-Cup- und Supercup-Sieger, über sich hinauswachsen würde - und so kam es.

1500 Zuschauer sorgten für eine mitreißende Atmosphäre.

1500 Zuschauer sorgten für eine mitreißende Atmosphäre. Foto: Jan Iso Jürgens

Der BSV zeigte einen überzeugenden Auftritt, lag lange Zeit in Führung. Der Ausgleich zum 29:29 (17:11) fiel erst in den Schlusssekunden. Der BSV holte damit seinen ersten Punkt im zweiten Saisonspiel. Beste Buxtehuder Werferin war Levke Kretschmann mit sechs Treffern.

Das Duell BSV gegen THC ist ein Klassiker im deutschen Frauenhandball. 2011 und 2012 lieferten sich beide Clubs dramatische Finalspiele um die deutsche Meisterschaft - mit erfolgreichem Ausgang für Thüringen. Die beiden Trainer damals wie heute: Dirk Leun und Herbert Müller.

Ein Wiedersehen gab es am Samstag mit Torhüterin Laura Kuske, die den BSV im Sommer verlassen hatte. Die ehemalige Buxtehuderin Lotta Heider fehlte nach einer Meniskus-OP.

BSV legt einen Glanzstart hin

Die Stimmung war packend - die Buxtehuder Mannschaft tat auch viel dafür: Der BSV kombinierte flüssig, überstand zwei frühe Zeitstrafen und hatte mit Sophie Fasold einen starken Rückhalt, der in der Anfangsphase drei Hochkaräter vereitelte. In der zwölften Minute führten die Gastgeberinnen mit 9:4 (12.), Auszeit THC „Einer geht noch, einer geht noch rein“, schallte es aus den Boxen.

Anika Hampel und Johanna Andresen.

Anika Hampel und Johanna Andresen. Foto: Jan Iso Jürgens

Der THC spielte jetzt mit sieben Spielerinnen im Angriff, doch das schien den BSV nicht zu stören. Der BSV verteidigte aufmerksam, tauchte andererseits immer wieder frei in den Lücken der Thüringer Abwehr auf und glänzte mit Einzelaktionen. 14:9 stand es nach 21 Minuten. Die Halle tobte, als die Pausensirene ertönte.

Die Buxtehuder Trefferquote lag in der ersten Halbzeit bei 83 Prozent - ein überragender Wert. Ganz anders als bei der Auftaktniederlage vor einer Woche in Blomberg, als der BSV zwar viele Chancen kreierte, aber nur wenige nutzte.

In der zweiten Halbzeit wurde es hitzig: Erst sah die Thüringerin Giulia Guareiro die Rote Karte, nachdem sie Kretschmann von hinten in den Arm gegriffen hatte. Dann kam der THC immer näher heran - bis auf ein Tor (22:23). Eine Viertelstunde vor Schluss war das Spiel wieder offen.

Noch mehr Rote Karten für die Gäste

Der BSV behielt die Nerven, setzte sich umgehend mit einem 3:0-Lauf wieder ab und feierte Torhüterin Fasold für ihre 14. Parade. Müller drückte den Auszeit-Buzzer neben der Trainerbank. Wenig später war für zwei weitere Thüringerinnen Feierabend: Anika Niederwieser (51.) und Luca Farago (55.) sahen Rot für ihre jeweils dritte Zeitstrafe.

Bundesliga-Premiere in der neuen Halle Nord des BSV

Foto: Jan Iso Juergens IsoluxX Fotogr

BSV - Thüringer HC
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BSV - Thüringer HC
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BSV - Thüringer HC
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Es blieb eng, die Buxtehuder Führung schmolz. Drei Minuten vor dem Ende erzielte der THC den Ausgleich (27:27). Mit einer weiteren Parade bewahrte Sophie Fasold die 29:28-Führung. Dann traf der THC zum Ausgleich. Verzichten musste der BSV auf Carina Senel, Isa Ternede und Lilli Frey.

Hüpfburg, Luftblasen und ein neuer BSV-Song

Schon drei Stunden vor Spielbeginn feierte der BSV die Arena-Eröffnung mit Hüpfburg, Foodtrucks und Luftblasen. Kurz vor Spielbeginn präsentierte der Verein zudem den neuen Song „Hölle Nord“ der Buxtehuder Band Fairytale Avenue. Die Fans reckten ihre Schals in die Höhe, während Silja Millhoffs Stimme aus den Lautsprechern erklang:

Schon seit über 30 Jahr’n

sind wir mit Handball gut gefahr’n.

Die Macht im Norden sind wir,

Has‘ und Igel laufen hier!
Ohohoho... Buxtehude, das sind wir!

Bereits am 28. September (16 Uhr) stehen sich Buxtehude und Thüringen im Achtelfinale des DHB-Pokals erneut gegenüber, diesmal in Bad Langensalza.

Die Statistik zum Spiel

Spielverlauf: 9:4 (12.), 13:8 (19.), 15:10 (24.), 17:11 (Halbzeit), 20:15 (36.), 23:21 (45.), 27:24 (50.), 29:29 (Endstand)

BSV: Kaminska (0 Paraden), Fasold (15 Paraden); Kroepel, Nielsen 4/3, Mittag 2, Hampel 2, Dölle 5, Andresen, Kretschmann 6, Kaufmann 3, von Prittwitz 3, Huhnstock 4, Lück

THC: Lovgren Hallberg (0 Paraden), Kuske (8 Paraden); Nooitmeer 3, Hendrikse 7, Holm, Guariero 2, Niederwieser, Scheib 3, Hoffbeck Petersen, Aizawa 2, Ott 1, Szabó 1, Reichert 9/4, Alarslan, Kuczora 1, Farago

Siebenmeter: BSV 3/5 (Nielsen 3/4, Hampel 0/1) - THC 4/4 (Reichert 4/4)

Rote Karten: Guariero (THC, 40.), Niederwieser (THC, 51.), Farago (THC, 55.)

Zeitstrafen: BSV 6 (von Prittwitz 1, Dölle 2, Andresen 1, Lück 1, Mittag 1) - THC 10 (Nooitmeer 1, Aizawa 1, Farago 3, Kuske 1, Niederwieser 3, Scheib 1)

Schiedsrichter: Moritz Hartmann und Nils Hennekes

Zuschauer: 1500 (ausverkauft)

Nächstes Spiel: Neckarsulm - BSV (Sa., 13. September, 18 Uhr)

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