TGetötetes Pferd von Kutenholz: Täter ist ein Wolf aus dem Oldendorfer Rudel
Bis auf die Knochen haben die Wölfe das Pferd abgenagt. Foto: Meyer
In der Nacht zum 24. Oktober töteten Wölfe auf einer Weide in der Gemeinde Kutenholz ein Pferd. Es war das erste Mal, dass so etwas im Landkreis Stade passiert ist. Jetzt liegt das DNA-Ergebnis vor.
Landkreis. Mit Hilfe der DNA-Probe konnte eines der in Kutenholz beteiligten Raubtiere eindeutig identifiziert werden. Laut Raoul Reding vom Wolfsmonitoring der niedersächsischen Jägerschaft handelt sich um eine Wölfin aus dem Oldendorfer Rudel. Die Probe wurde von den Rissgutachtern der niedersächsischen Landwirtschaftskammer genommen.
Das Oldendorfer Rudel wurde 2023 erstmals bestätigt
Die Wölfin hat die Bezeichnung GW5129f bekommen. Viel mehr Informationen über das Tier gibt es nicht. Es wurde das erste Mal über eine DNA-Analyse erfasst: Deshalb gibt es auch keine Möglichkeit, etwas zum Alter der Fähe zu sagen. Nachgewiesen wurde das Oldendorfer Rudel erstmals 2023. Es gibt aber Vermutungen, dass die Wölfe in diesem Bereich schon heimisch waren.
Die Spurenlage vor Ort in Kutenholz ließ die Experten der Landwirtschaftskammer vermuten, dass mehrere Wölfe die Pferde angegriffen haben. „Dass nur ein Wolf identifiziert wurde, heißt nicht, dass nicht mehrere Tiere dabei waren“, sagt Raoul Reding.
Es gibt auch immer wieder Fälle, bei denen die Spurenlage oder das Rissbild ganz klar einen Wolf als Verursacher zugeordnet, aber keine brauchbaren DNA-Proben genommen werden können.
Dreijähriger Hannoveraner Wallach in den Graben getrieben
Die Wölfe hatten nachts Jagd auf elf Zuchtpferde gemacht. Ein dreijähriger Wallach wurde dabei getötet. Der Hannoveraner war in einen Entwässerungsgraben getrieben worden. Ein Stück des Hinterteils des Tieres fraßen die Angreifer. Die anderen zehn Pferde brachen in Panik aus der Weide aus und konnten später wieder eingefangen werden.
Mittels der DNA-Proben der Landwirtschaftskammer konnte auch geklärt werden, welcher Wolf für den letzten Angriff Ende September in Buxtehude verantwortlich war. Es war wieder der Rüde GW3190m.
Wanderung: Dieser Rüde kommt aus Dänemark
Das Tier wurde erstmals im Oktober 2023 als Angreifer auf Schafe identifiziert. Inzwischen gehen ein Dutzend bestätigte Angriffe auf Schafe auf sein Konto. Bisher gibt es noch keinen Antrag, diesen Wolf zu schießen. Das kann auch daran liegen, dass die Schafe nicht ausreichend geschützt waren. Der Rüde gehört zum Buchholzer Rudel, er stammt aber ursprünglich aus Dänemark. Er konnte dortigen Wölfen eindeutig zugeordnet werden.

Auch Heidschnucken gehören immer wieder zu Opfern des Wolfes. Foto: Wisser
In Buxtehude war es in diesem Jahr der dritte Wolfsangriff und der zweite, für den der Buchholzer Rüde laut DNA-Spuren verantwortlich war.
Wolf läuft von Niedersachsen nach Nordspanien
„Für Wölfe ist der Weg von Dänemark nach Niedersachsen nicht sonderlich weit“, sagt Raoul Reding. Solche Entfernungen würden auf der Suche nach einem eigenen Revier von jungen Tieren oft zurückgelegt.
Ein Wolf aus Nordhorn hält mit 1200 Kilometern Luftlinie wohl den Rekord. 2021 wurde der Wanderer noch in Niedersachsen nachgewiesen, 2023 dann in den französischen Vogesen. 2024 wurde er schließlich in Nordspanien entdeckt.
Großes Streitthema
T Neueste Zahlen: Niedersachsen ist jetzt Wolfsland Nummer eins
Im Raum Buxtehude, Neu Wulmstorf, Hollenstedt, Moisburg bis hin nach Buchholz gab es in den vergangenen drei Jahren Dutzende Wolfsangriffe. In der Regel waren schlecht geschützte Schafsweiden das Ziel. Der Herdenschutz reichte in den meisten Fällen nicht aus.
Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.