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Klimaforum

TGrüne: Autofahren darf in Buxtehude keine Priorität mehr haben

Kann die Bahnhofstraße Fahrradstraße werden? Das wird in Buxtehude aktuell diskutiert.

Kann die Bahnhofstraße Fahrradstraße werden? Das wird in Buxtehude aktuell diskutiert. Foto: Fenna Weselmann

Die Teilnehmer des Klimaforums in Buxtehude waren sich einig: Der Ausbau von Fahrradwegen soll Priorität bekommen. Damit die Hansestadt zur Fahrradstadt wird, muss noch viel passieren.

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Von Karsten Wisser
Freitag, 20.10.2023, 06:00 Uhr

Buxtehude. Das große Interesse am Thema Klimaschutz zeigte sich am guten Besuch: Mindestens 75 interessierte Bürger waren im Deck 1 der Malerschule in Buxtehude erschienen. Das Klimaforum wird von SPD, Bündnis90/Die Grünen und der Gruppe Linkspartei/Die Partei organisiert.

Radschnellweg von Stade nach Hamburg macht kaum Fortschritte

Simon Grothoff, beim Landkreis Stade zuständig für Planung und Umsetzung des Klimaschutzes, machte Mut, dass die „Radroute Plus“ von Stade nach Hamburg entlang der Bahnstrecke bald befahren werden kann. Ein wesentliches Hindernis seien bisher die Bedenken des Landkreises Harburg wegen des EU-Vogelschutzgebietes „Moore bei Buxtehude“ gewesen, die aber inzwischen ausgeräumt werden konnten, so Simon Grothoff. Dort soll der Schnellweg direkt an der Bahnstrecke Hamburg-Cuxhaven verlaufen. Über das Projekt wird seit Jahren geredet.

Radschnellwege sollen Pendlerinnen und Pendler in und um Hamburg zum Umstieg vom Auto aufs Fahrrad bewegen. Die nächsten Schritte, die vor allem die Finanzierung betreffen, könnten nun angegangen werden. Die Voraussetzungen seien gut, da es eine breite politische Mehrheit für das Projekt gebe. Geplant sind sieben Routen, die sternförmig in die Stadt führen. Allerdings geht Hamburg aktuell davon aus, dass die Umsetzung des Radschnellwegnetzes mindestens bis 2030 dauern wird. Eine erste Machbarkeitsstudie wurde 2018 in Auftrag gegeben.

Kritik an fehlenden und schlechten Radwegen in Buxtehude

Für die Radweg-Situation in Buxtehude gab es Kritikpunkte und Vorschläge von Burkhard Kalwar von der Initiative „Buxtehude fährt Rad“, Uwe Lampe (SPD) und Joachim Buttler (Bündnis 90/Die Grünen), die Radschnellwege zu den Ortschaften, den Altstadtring, die Bahnhofstraße, die Bahnunterführung und fehlende und mangelhafte Radwege betreffen.

In der lebhaften Diskussion mit dem Publikum wurden weitere Probleme aufgezeigt und Ideen dargestellt, wie die Verbreiterung von Radwegen und die Abschaffung der „Bettelampeln“. Auch wurde auf die besonderen Belange von Kindern und älteren Menschen hingewiesen.Von 8 bis 80 müssten sich alle auf der Straße sicher fühlen, war man sich einig.

Offener Brief an Buxtehudes Bürgermeisterin

Bisher werden in Buxtehude nur 16 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. „Daran wird deutlich, dass noch viel getan werden muss, um die Mobilitätswende zu schaffen, die eine wichtige Voraussetzung für die Klimaneutralität bis 2035 ist“, so Joachim Buttler. Das Auto dürfe nicht mehr die Priorität haben.

Die Diskussion mündete in einen Offenen Brief an die Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt (parteilos) und den Rat der Stadt. Daraus könnten konkrete Anträge der Ratsfraktionen entstehen, so die Hoffnung der Teilnehmer.

Grüne wollen jetzt einen neuen Fahrradbeirat für Buxtehude

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es ein kurzes Gespräch mit der neuen Buxtehuder Baurätin Michaela Springhorn, die betonte, dass die Einschätzungen der Situation der Radwege in der Stadt gar nicht so weit auseinanderlägen.

Man brauche einen Schulterschluss zwischen Verwaltung und Politik. Joachim Buttler wünschte sich dafür eine bessere Kommunikation mit der Verwaltung durch die Einrichtung eines Fahrradbeirates.

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