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Harburg

Kriegsgräberfürsorge lädt zu internationalen Begegnungen ein

Teilnehmer der Workcamps des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge pflegen Kriegsgräber und erhalten sie als Mahnmale für den Frieden.

Teilnehmer der Workcamps des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge pflegen Kriegsgräber und erhalten sie als Mahnmale für den Frieden.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge organisiert in diesem Jahr wieder Jugendbegegnungen und Workcamps, auch für Jugendliche aus dem Landkreis Harburg. Die Anmeldephase für die Veranstaltungen hat begonnen.

Mittwoch, 15.02.2023, 18:47 Uhr

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„Am Anfang waren wir Fremde, dann wurden wir Freunde und jetzt sind wir eine Familie!“ So beschreibt die 21-jährige Anna aus Italien ihre Erlebnisse in einem Workcamp des Volksbundes. Die Jugendarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist weltweit einzigartig. Die Kombination aus internationaler Begegnung, historisch-politischer Bildung an den authentischen Orten der Geschichte, verbunden mit gemeinsamer Arbeit und vielen Erlebnissen bringt junge Menschen meist rasch zusammen. Die intensive Auseinandersetzung mit schwierigen Themen, der Austausch über die unterschiedlichen Sichtweisen und Kulturen erweitern den Horizont.

 

Volksbund organisiert

38 Camps in 15 Ländern

Der Volksbund bietet diesen Sommer 38 internationale Jugendbegegnungen in ganz Europa an. Dabei steht die deutsch-französische Freundschaft in diesem Jahr im Fokus: Zahlreiche binationale Begegnungen, darunter auch „Kidcamps“ für Teilnehmende ab elf Jahren, werden angeboten. Die meisten Camps richten sich an Jugendliche ab 16 Jahren. Gedenken und Erinnerung in der Türkei ist Thema eines deutsch-französisch-türkischen Projektes. Und ein deutsch-niederländisches Camp arbeitet in Hamburg und Amsterdam zur kolonialen Vergangenheit in beiden Ländern.

Im Projekt „Stories of firestorm“ werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Coventry, Rotterdam, Dresden und Warschau in Hamburg Zeitzeugen interviewen und Kurzfilme erstellen. Die Teilnehmenden des Zeltcamps im Oderbruch, im deutsch-polnischen Grenzgebiet gehen auf die Spurensuche der Kämpfe um die Seelower Höhen und besuchen die Kriegsgräberstätte Halbe.

 

Vergangenheit ist nicht vergangen

Niemand kann die Vergangenheit ändern, aber alle können aus ihr lernen. Internationalität ist für viele junge Menschen heute fast selbstverständlich, doch in einem Workcamp entdecken sie mit ihren neuen Freundinnen und Freunden auch neue Sichtweisen auf Geschichte und Gegenwart. Mit der Pflege der Kriegsgräber erhalten sie Mahnmale für den Frieden, gleichzeitig überwinden sie sprachliche und kulturelle Grenzen. Wenn sie gemeinsam Kriegsgräber- und Gedenkstätten besuchen und Biografien der dort Bestatteten recherchieren, erkennen sie die Folgen von Gewalt und Krieg; sie erleben Geschichte hautnah.

Frieden braucht Mut und Menschen, die Haltung zeigen. Der Volksbund ermutigt - seit siebzig Jahren - junge Menschen, sich zu engagieren und gemeinsam für Demokratie und Frieden einzustehen. Nun erfordert die Gegenwart wieder Mut zum Engagement für Menschenrechte, Toleranz und für den Frieden. Die Workcamps zeigen, dass Geschichte mehr als Jahreszahlen sind und Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. (st)

www.volksbund.de/workcamps

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