TImmobilienpreise sinken leicht – Das kosten Häuser und Wohnungen im Kreis Stade
Symbolbild. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Die Preise für Häuser und Wohnungen in Hamburg und der Region gehen laut LBS-Immobilienmarktatlas im Schnitt leicht zurück. Es gibt aber eine Ausnahme. Was Immobilien im Landkreis Stade kosten.
Hamburg/Landkreis. Der sprunghafte Anstieg der Immobilienpreise im Raum Hamburg ist gestoppt, teuer bleibt Wohnraum aber trotzdem. Das ist das Ergebnis einer neuen Immobilienstudie der LBS Landesbausparkasse Nordost, die sich mit der Preisentwicklung in der Hansestadt sowie in den umliegenden Gemeinden in Niedersachsen und Schleswig-Holstein befasst.
„In der aktuellen Untersuchung beobachten wir marktgerechte Preiskorrekturen nach einer überhitzten Phase“, sagte Jens Grelle, Vorstandsmitglied der LBS Nordost, am Mittwoch bei der Präsentation des Immobilienmarktatlas 2023.
Seit Anfang 2023 sanken die Durchschnittspreise für Wohnimmobilien der Studie zufolge je nach Objektart um 3,7 bis 10,7 Prozent. Sowohl Neubauten als auch Bestandsimmobilien wurden damit in der Hansestadt und im Großraum Hamburg etwas günstiger. Nur für Neubauwohnungen in Hamburg wurde ein leichtes Plus von 2,4 Prozent verzeichnet.
Vor allem in den beiden Corona-Jahren 2021 und 2022 hatte die LBS-Studie noch einen sprunghaften Preisanstieg aufgezeigt. Ein begrenztes Angebot bei gleichzeitig gestiegener Nachfrage hatte die Preise zu der Zeit in neue Höhen getrieben. 2023 schien sich der Markt dann etwas zu wandeln.
Gestiegene Zinsen, Inflation und geopolitische Konflikte hätten dazu beigetragen, den starken Preisanstieg der vergangenen beiden Jahre aufzuhalten. Käufer seien verunsichert und würden große Ausgaben zurückstellen, erläuterte Grelle.
In Buxtehude sind gebrauchte Häuser am teuersten
Was kosten Immobilien im Kreis Stade? Am teuersten sind gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser in Buxtehude: Der Quadratmeter kostet hier 3000 bis 4000 Euro. Stade, Guderhandviertel, Grünendeich, Jork, Steinkirchen, Mittelnkirchen, Neuenkirchen, Nottensdorf, Bliederstorf, Apensen, Horneburg und Beckdorf sind mit 2500 bis 3000 Euro pro Quadratmeter billiger. Am günstigsten kommen Immobilienkäufer im Nordkreis und auf der Geest weg: In Drochtersen und Ahlerstedt beispielsweise liegt der Quadratmeterpreis bei 2000 bis 2500 Euro.

Die Karte zeigt die Immobilienpreise im Kreis Stade und der Region für gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser in Euro pro Quadratmeter. Foto: LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG FUB IGES GmbH 2023
Bei den neu gebauten Häusern zeigt die Karte ein einheitliches Bild: Ein Neubau kostet im Kreis Stade 3000 bis 4000 Euro. Teurer ist es im Kreis Harburg: Wer beispielsweise in Neuenfelde, Neu Wulmstorf oder Hollenstedt ein neues Haus kauft, zahlt für den Quadratmeter 4000 bis 6000 Euro.

Die Karte zeigt die Preise für neugebaute Ein- und Zweifamilenhäuser im Kreis Stade und der Region in Euro pro Quadratmeter. Foto: LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG FUB IGES GmbH 2023
Höchste Preise für neue Eigentumswohnungen in Buxtehude und Stade
Wer eine gebrauchte Eigentumswohnung kauft, zahlt im Landkreis 3000 bis 4000 Euro pro Quadratmeter. In Stade, Guderhandviertel, Grünendeich, Jork, Steinkirchen, Mittelnkirchen, Neuenkirchen, Nottensdorf, Bliederstorf, Apensen, Horneburg und Beckdorf ist der Quadratmeterpreis mit 2500 bis 3000 Euro günstiger.

Die Karte zeigt die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen im Kreis Stade und der Region in Euro pro Quadratmeter. Foto: LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG FUB IGES GmbH 2023
Die Hansestädte sind für Immobilienkäufer, die eine neu gebaute Eigentumswohnung erwerben wollen, ein teures Pflaster - 4000 bis 6000 Euro kostet hier der Quadratmeter Wohnraum. Im übrigen Kreis Stade sind Neubauten ab 3000 Euro/Quadratmeter zu bekommen.

Die Karte zeigt die Preise für neugebaute Eigentumswohnungen im Kreis Stade und der Region in Euro pro Quadratmeter. Foto: LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG FUB IGES GmbH 2023
Wo Grundstücke im Landkreis am teuersten sind
Spitzenreiter bei den Grundstückpreisen sind ebenfalls die Hansestädte. So kostet ein Quadratmeter in Buxtehude (voll erschlossen) 300 bis 400 Euro, in Stade 200 bis 250 Euro.
Für 150 bis 200 Euro ist ein Quadratmeter in Guderhandviertel, Grünendeich, Jork, Steinkirchen, Mittelnkirchen, Neuenkirchen, Nottensdorf, Bliederstorf, Apensen, Horneburg und Beckdorf zu haben. Noch günstiger ist es auf der Geest und im Nordkreis: Hier liegt der Quadratmeterpreis bei 100 bis 150 Euro.

Die Karte zeigt die Grundstückspreise im Kreis Stade und der Region in Euro pro Quadratmeter. Foto: LBS Bausparkasse Schleswig-Holstein-Hamburg AG FUB IGES GmbH 2023
Verunsicherung bei potenziellen Käufern
Besonders deutlich sanken demnach die Preise für Bestandshäuser. In Hamburg reduzierte sich der Durchschnittspreis um zehn Prozent auf 5117 Euro pro Quadratmeter, im Umland um 10,7 Prozent auf 3161 Euro pro Quadratmeter. Auch der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Bestandswohnungen reduzierte sich - in Hamburg um 3,7 Prozent und in umliegenden Gemeinden um 9,6 Prozent.
Bei Neubauten fiel die Preissenkung etwas geringer aus. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für neue Häuser sank in Hamburg um sechs Prozent auf 5669 Euro, im Umland um 5,8 Prozent auf 3862 Euro. Neubaupreise für Wohnungen im Großraum Hamburg reduzierten sich um 6,6 Prozent auf 4737 Euro. Den durchschnittlichen Preis für eine Neubauwohnung in Hamburg selbst gab die LBS für 2023 mit 7962 Euro pro Quadratmeter an (plus 2,4 Prozent).
Hamburg bleibt ein gefragter Wohnort
Grelle verwies in dem Kontext auch auf große Unterschiede zwischen den Hamburger Stadtteilen. Eine Neubauwohnung in Billstedt koste im Schnitt 4879 Euro pro Quadratmeter, in Rotherbaum seien 22.939 Euro pro Quadratmeter zu zahlen gewesen.
Gerade im Topsegment seien auch künftig keine Preissenkungen zu erwarten. „Es gibt genug Menschen in Hamburg, die sich dieses Preisniveau leisten können“, sagte Grelle. Die Tendenz zur Kaufzurückhaltung außerhalb der höchsten Preisklasse komme allerdings auch bei der LBS als Bausparkasse an.
Auf der anderen Seite bleibt Hamburg nach Einschätzung der LBS ein gefragter Wohnort. 2023 seien merklich weniger Baugenehmigungen erteilt worden als in den Vorjahren, gleichzeitig wachse die Bevölkerung weiter. „Hamburg nähert sich der Zwei-Millionen-Marke“, betonte Grelle. Das beeinflusse das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wiederum zugunsten der Verkäufer.
Sanierungszustand beeinflusst Kaufpreis von Häusern und Wohnungen
Für die kommenden Monate erwarte die LBS für den Großraum eine „heterogene Preisentwicklung“, erläuterte Grelle. Das allgemeine Absinken des Preisniveaus werde dazu führen, dass sich die Nachfrage wieder stärker vom Umland auf die Hamburger Stadtränder verlagere.
Bei Neubauten seien wegen des geringen Angebots und gestiegener Baukosten stabile Preise zu erwarten. Für Bestandsimmobilien sieht die LBS den energetischen Zustand als wichtigen Preisfaktor.
Wer wenig Eigenkapital hat, muss beim Immobilienkauf sorgfältig kalkulieren
Grelle wies darauf hin, dass das Preisniveau in der Region grundsätzlich weiterhin hoch sei. „Gerade, wenn wenig Eigenkapital vorhanden ist, müssen viele Menschen beim Immobilienerwerb eine sehr sorgfältige Kalkulation vornehmen“, sagte er.
Die LBS analysierte nach eigenen Angaben zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember 2023 insgesamt 18.946 Immobilienangebote in Hamburg und Umgebung. Um einen realistischen tatsächlichen Kaufpreis zu ermitteln, seien vom Angebot jeweils zehn Prozent abgezogen worden. (pm/dpa)