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Fußball-Rückblick

TNeue Trainerin, neuer Kampfgeist: Hammah II kratzt am Punktgewinn

Sarah Meyer ist neue Trainerin beim MTV Hammah II.

Sarah Meyer ist neue Trainerin beim MTV Hammah II. Foto: Brunsch

Hammah II hätte sich unter seiner neuen Trainerin fast mit einem Punkt belohnt, Immenbeck gelingt der Neustart - und Deinste verzweifelt an der zweiten Halbzeit.

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Von Tim Scholz,
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Von Daniel Berlin,
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Von Michael Brunsch
Dienstag, 07.10.2025, 16:00 Uhr

Landkreis. Der Einstand des Spieltags: Der MTV Hammah II hat in der Kreisliga eine neue Trainerin: Sarah Meyer (34) stand am Wochenende erstmals an der Seitenlinie des Tabellenschlusslichts - und beim 3:4 gegen die SV Ahlerstedt/Ottendorf III zeigte sich die Mannschaft unter ihrer Leitung kämpferisch.

Meyer, die ursprünglich die inzwischen abgemeldete U19 übernehmen sollte, kam über Fußballobmann Heiko Reinboth zur Zweiten. „Er hat mich gefragt, ob ich im Verein etwas machen möchte“, sagt sie. „Es ist eine tolle Mannschaft, der Zusammenhalt ist groß, und ich mag die positive Einstellung der Jungs.“ Bei ihrem Vorgänger Khalid Anuali seien die Akkus leer gewesen, erklärte Reinboth.

Hammah kämpft leidenschaftlich

Für Meyer ist es nicht die erste Trainerstation im Männerfußball: Bereits 2023 trainierte sie kurzzeitig den MTV Himmelpforten II, damals als zweite Frau im NFV-Kreis Stade in dieser Rolle. Zu einem Einsatz an der Seitenlinie kam es dort allerdings nie.

Kevin Hellwege, der Mann des Spiels, hat alles weggegrätscht und Hammah II lange im Spiel gehalten.

Kevin Hellwege, der Mann des Spiels, hat alles weggegrätscht und Hammah II lange im Spiel gehalten. Foto: Brunsch

Ihr Debüt in Hammah machte dennoch Hoffnung. Die Mannschaft, die zuvor dreimal zweistellig verloren hatte, kämpfte, grätschte und machte A/O das Leben schwer. Vor allem Kevin Hellwege warf sich in jeden Ball. Erst in der 93. Minute war der Widerstand gebrochen, als Ahlerstedt das nicht unverdiente 4:3 erzielte. „Die Mannschaft ist absolut intakt, sie lebt, sonst kann man nicht so eine Leistung abliefern“, sagt Reinboth.

Die Durchstarter der Kreisliga: Nach dem Neustart in der Sommerpause klettert der TSV Eintracht Immenbeck in der Kreisliga-Tabelle langsam nach oben. Die Querelen in der Vorsaison um die erste Mannschaft in der Bezirksliga, deren Abstieg und viele Abgänge wirken heute wie ein reinigendes Gewitter. „Wir haben umgedacht, sind einen Schritt zurückgegangen“, sagt Dirk Ahlfeld, Trainer der ersten Mannschaft.

Erst Pokal - dann bei Schmuddelwetter in Bargstedt

Die Fußball-Abteilung des TSV legt demnach mehr Wert auf die Gemeinschaft. „Jeder kann mit jedem“, sagt Ahlfeld. Jeder packe mit an - ob beim Kicken, im Trainerstab, beim Verkauf oder beim Aufräumen weit nach dem Abpfiff. Das hebt offenbar die Stimmung. Das Zusammenspiel zwischen erster und zweiter Mannschaft sei jetzt ein fließender Übergang.

TSV-Trainer Dirk Ahlfeld legt Wert auf die Gemeinschaft.

TSV-Trainer Dirk Ahlfeld legt Wert auf die Gemeinschaft. Foto: Meier (FuPa nomo)

Ahlfeld hat vor seiner Mannschaft zuletzt am vergangenen Spieltag den Hut gezogen. Denn dem Pokal-Highlight mit dem 4:2-Sieg gegen Bliedersdorf/Nottensdorf unter Flutlicht und bei bestem Fußballwetter folgte der buchstäbliche graue Ligaalltag beim TuS „Eiche“ Bargstedt. Immenbeck löste die Pflichtaufgabe bei Schmuddelwetter und gewann 4:1. Das imponierte dem Coach: „Wir kommen langsam ins Rollen.“

Ahlfeld gibt Einblicke in seinen Matchplan: „Wir wollen intensiv und laut sein.“ Er will eine Gemeinschaft auf dem Platz, die den Gegnern zeige: Es ist unangenehm, gegen Immenbeck zu spielen. Als Beweis dient eine Statistik, die bereits elf Torschützen und ebenso viele Vorlagengeber ausweist.

Immenbeck legt eine starke Serie hin

Im Verlauf der Saison löst die Eintracht die sportlichen Probleme immer mehr spielerisch. „Früher haben wir viel mit Umschaltspiel gearbeitet. Jetzt sind wir auch schon mit Ball ganz gut“, sagt Ahlfeld. Das Team entwickelt sich.

Die ersten vier Ligaspiele gegen Stade, Mu/Ku, Wischhafen/Dornbusch und Wiepenkathen liefen durchwachsen. In der Nachbetrachtung fällt Ahlfeld auf, dass der TSV gegen Stade durch einen späten Sonntagsschuss verloren hat und gegen die Flaggschiffe der Liga, Mu/Ku und Wiepenkathen, zwar 13 Gegentore kassierte, aber durchaus phasenweise auf Augenhöhe spielte.

Gegen Wischhafen fuhr der TSV zwischendurch den ersten Saisonsieg ein. Seit Anfang September verlor Immenbeck kein einziges Spiel und holte in fünf Begegnungen 13 Punkte. Der Lohn ist Platz vier.

Bezirksliga: Deinste bricht schon wieder ein

Die verflixte zweite Halbzeit: Der Deinster SV hat in der Bezirksliga erneut eine Führung verspielt. Beim 2:2 gegen den TSV Stotel reichte ein 2:0-Vorsprung zur Pause nicht zum ersehnten ersten Saisonsieg. Nach Treffern von Jannis Nutbohm und Leo Gerken brach Deinste ein und bleibt weiterhin Letzter.

Es ist ein Muster, das sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht: In fünf von neun Partien lag Deinste zur Halbzeit in Führung - und gab sie jedes Mal noch aus der Hand. Trainer Filippo Callerame ringt um Erklärungen: „Es ist irre, einfach nur Wahnsinn! Vielleicht ist es Kopfsache, vielleicht brauchen wir einen Mentaltrainer.“

Trainer Filippo Callerame.

Trainer Filippo Callerame. Foto: Berlin

Erschwerend kommt die personelle Lage hinzu: Kurz vor dem Stotel-Spiel gab es mehrere Absagen, einige Akteure gingen angeschlagen oder erkältet auf den Platz. Dennoch sah Callerame in der ersten Halbzeit eine „Top-Leistung“ seiner Mannschaft.

„Wir fangen uns jedes Mal solche Gurkentore“

Doch wie so oft genügte ein Fehler, und das Spiel kippte: Ein Missverständnis zwischen Torwart und Verteidiger führte zum 1:2. „Wir spielen nicht schlecht, aber wir fangen uns jedes Mal solche Gurkentore. Das glaubt kein Mensch“, klagt Callerame.

Und es wird nicht einfacher: In den kommenden Wochen trifft Deinste ausschließlich auf Teams aus der oberen Tabellenhälfte.

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