TStader LNG-Desaster: Minister Lies macht die perfekte Welle

Die Energos Force wird von Schleppern begleitet von Stade in die Außenelbe gebracht. Foto: Hauschildt
Erst setzt es zum Höhenflug an, jetzt geht dem schwimmenden LNG-Terminal die Luft aus. Der Streit um Stades Energiehafen schlägt bundesweit Wellen.
Stade. Das Foto zeigt das schwimmende LNG-Terminal, die FSRU Energos Force, im Stader Energiehafen. Dazu hat „Zeit online“, das Online-Portal der führenden deutschen Wochenzeitung, die Überschrift gestellt: „Hat der Staat hier Millionen versenkt?“. Jetzt hat also nach intensiver Berichterstattung durch das TAGEBLATT auch die bundesweite Journaille das Thema mit dem schwimmenden LNG-Terminal erkannt, das zwar seit gut einem Jahr in Stade liegt, aber noch keinen Kubikmeter Erdgas ins bundesdeutsche Netz eingespeist hat.
Wird das schwimmende Terminal nicht gebraucht?
„Zeit online“ spricht von einem Verdacht: Der Anleger, vom Land Niedersachsen mit Hilfe des Bundes für 300 Millionen Euro in Windeseile gebaut, wird gar nicht gebraucht. Zumindest nicht für die FSRU. Dem neuen Terminal drohe das Aus, bevor es überhaupt in Betrieb genommen wurde. Die beteiligten Akteure verkehrten nur noch über ihre Anwälte und der Bund habe es offenbar nicht eilig, das Terminal in Betrieb zu nehmen.
Energieversorgung
T Kein LNG in Stade: Heftiger Streit hinter den Kulissen
Der Streit zwischen HEH und DET gleiche einem Schwarzer-Peter-Spiel. HEH baut das große LNG-Terminal an Land und hat für die bundeseigene DET die Suprastruktur des Energiehafens hergestellt. Die DET soll das Terminal betreiben, verweist darauf, dass die Arbeiten noch nicht vollständig sind. Das Gewerbeaufsichtsamt wiederum sieht es anders. Offenbar sind da noch Rechnungen von 50 Millionen Euro offen.
Landrat Kai Seefried wird zitiert. Das Terminal diene als Versicherung aller derzeitigen Unwägbarkeiten in der Weltpolitik. Das Bundeswirtschaftsministerium spreche von Reservekapazitäten, so „Zeit online“. Also für den Fall des Falles, dass wieder ein Gasnotstand ausbricht. Die Reservekapazitäten sind allerdings groß, denn auch die anderen LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Mukran auf Rügen sind nicht ausgelastet.
Streit: Jetzt soll es ein Dritter im Bunde richten
Die Energos Force verweilt derzeit im Hafen von Skagen in Dänemark. Auch „Zeit online“ verweist - wie schon das TAGEBLATT - auf den Tagessatz von gut 200.000 Euro als Charterkosten. Da summieren sich schnell Millionenbeträge.
Entspannung signalisierte diese Woche die SPD-Landtagsabgeordnete
Corinna Lange aus Deinste.
Landkreis Stade
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TAGEBLATT-Zugabe
T Sabrina Klappers irritierender Kampf gegen den Ankerplatz
TAGEBLATT-Zugabe
T Sie demonstrieren Einigkeit in unserem Recht auf Wahlfreiheit
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hatte die Beteiligten an einen Tisch zusammengebracht. Alle seien sich einig, dass die FSRU notwendig ist – zur Sicherung der Energieversorgung und für stabile Preise. Jetzt soll es Uniper richten - mit erfahrenen Kräften aus dem Wilhelmshavener Projekt. Die Überprüfung der Stader Anlage soll in Kürze starten. Dann wüssten alle mehr.
Lars Strüning