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Energieversorgung

TStadtwerke Buxtehude senken die Preise für Strom und Erdgas

Die Bundesregierung beabsichtigt, Stromkunden mit der Senkung der Netzentgelte zu entlasten.

Die Bundesregierung beabsichtigt, Stromkunden mit der Senkung der Netzentgelte zu entlasten. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn

Vor allem beim Strom können sich die Kunden der Stadtwerke Buxtehude auf eine kräftige Entlastung freuen. Andere Energieversorger im Landkreis Stade warten noch ab.

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Von Thomas Sulzyc,
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Von Karsten Wisser
Montag, 17.11.2025, 05:50 Uhr

Buxtehude. 23.000 Strom- und 18.000 Gaskunden in Buxtehude und Umgebung werden von den Stadtwerken Buxtehude mit Energie versorgt. Für sie sinken die Preise. Die Preissenkung tritt zum 1. Januar 2026 in Kraft. Preisgünstiger werden Strom und Erdgas in der Grundversorgung und in den Sonderprodukten.

Vor allem die Strompreise fallen deutlich. Der Arbeitspreis für Strom in der Grundversorgung sinkt um 2,74 Cent pro Kilowattstunde. Das entspricht einem Minus von mehr als sieben Prozent. Für Strom im Online-Tarif bezahlen Kunden der Stadtwerke ab dem 1. Januar einen Arbeitspreis von 29,95 Cent pro Kilowattstunde. Hinzu kommt ein Grundpreis von 70 Euro jährlich.

Typischer Haushalt spart knapp 100 Euro beim Strom

Ein typischer Haushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 3500 Kilowattstunden bezahlt nach Angaben der Stadtwerke Buxtehude 95,55 Euro weniger im Jahr.

Die Preise sinken also, obwohl die Bundesregierung im Sommer die von den Koalitionspartnern beabsichtigte Senkung der Stromsteuer für private Haushalte gestrichen hat. Die Preissenkung erklären die Stadtwerke Buxtehude mit einer sich entspannenden Marktlage und einer vorausschauenden Beschaffungsstrategie.

„Beim Strom ist es uns gelungen, gut einzukaufen“, sagte Geschäftsführer Stefan Babis im Gespräch mit dem TAGEBLATT. 50 Millionen Euro bewegten die Stadtwerke Buxtehude im Einkauf von Energie. Mehrere Analysten unterstützten dabei die Entscheidungen. Dazu habe das Energieunternehmen zusätzliches Personal eingestellt.

Seit zehn Jahren gibt es in Buxtehude nur Ökostrom

Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft ist der durchschnittliche Strompreis für Haushalte im derzeitigen Mittel für 2025 im Vergleich zu 2024 um 0,6 Cent pro Kilowattstunde gesunken und beträgt nun durchschnittlich 39,6 Cent pro Kilowattstunde.

Seit zehn Jahren beliefern die Stadtwerke Buxtehude Privat- und Gewerbekunden ausschließlich mit Ökostrom. Geschäftsführer Stefan Babis (von links), Vertriebsleiterin Maren Klug und Prokurist Daniel Berheide feiern das.

Seit zehn Jahren beliefern die Stadtwerke Buxtehude Privat- und Gewerbekunden ausschließlich mit Ökostrom. Geschäftsführer Stefan Babis (von links), Vertriebsleiterin Maren Klug und Prokurist Daniel Berheide feiern das. Foto: Sulzyc

Seit zehn Jahren versorgen die Stadtwerke Buxtehude Privat- und Gewerbekunden ausschließlich mit Strom, der in Wind-, Wasser und Solarkraftwerken erzeugt wird. Einen Teilbetrag jeder verkauften Kilowattstunde Ökostrom investiere das Unternehmen in Projekte in Buxtehude und Umgebung, sagt Vertriebsleiterin Maren Klug. Beispiele seien Fotovoltaikanlagen oder eine E-Bike-Förderung.

So stark sinkt der Gaspreis bei den Stadtwerken Buxtehude

Beim Erdgas senken die Stadtwerke Buxtehude die Preise - aber weniger stark als beim Strom. Der Arbeitspreis in der Grundversorgung sinkt um 0,48 Cent pro Kilowattstunde. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 18.000 Kilowattstunden zahlt damit 86,40 Euro weniger im Jahr. Der Erdgaspreis ist gesunken, weil die Gasspeicherumlage gestrichen wurde.

Allerdings machen steigende CO2-Preise das Erdgas teurer. Der sogenannte Kohlenstoffpreis ist ein Instrument der Umweltpolitik zur Senkung der Kohlendioxidemissionen.

Das planen die EWE und die Stadtwerke Stade

Das Energieunternehmen EWE hat noch keine Entscheidung getroffen, ob es die Preise senken wird. Die Bewertung der Gesamtkosten sei noch nicht vollständig abgeschlossen, antwortet ein Unternehmenssprecher dem TAGEBLATT.

EWE nehme sich die erforderliche Zeit, um eine umfassende und sorgfältige Bewertung vorzunehmen. „Sollte EWE seine Energiepreise anpassen, dann würde das zum 1. Februar 2026 der Fall sein“, teilte der Unternehmenssprecher mit.

Auch die Stadtwerke Stade sind noch nicht so weit wie ihre Kollegen aus Buxtehude. „Wir haben noch keine Entscheidung getroffen“, sagt Geschäftsführer Christoph Born gegenüber dem TAGEBLATT. Es gebe auch keine öffentliche kommunizierbare Tendenz zur Entwicklung der Preise. Die beiden Stadtwerke und die EWE sind die Grundversorger im Landkreis Stade.

Bundesregierung will Stromkunden entlasten

Zum Hintergrund: Weil die Bundesregierung die beabsichtigte Senkung der Netzentgelte für Stromkunden noch nicht in Form eines Gesetzes beschlossen hat, zögern einige Energieversorger mit Preissenkungen. Ab Januar 2026 will die Bundesregierung Stromkunden bei den Netzentgelten entlasten. Es geht um einen Zuschuss in Höhe von 6,5 Milliarden Euro.

Obwohl das Gesetz noch nicht in Kraft ist, haben die Stadtwerke Buxtehude den erwarteten Zuschuss zu den Übertragungsnetzentgelten in die aktuelle Preiskalkulation des Strompreises einfließen lassen. Das Risiko hätten die Stadtwerke Buxtehude abgewogen. Stefan Babis: „Alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Regierung die Entlastung bei den Netzentgelten beschließen wird.“

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