TStraße fertig saniert: Wird Dammhausen jetzt zur Rennstrecke?
Die sanierte Dammhauser Straße hat einen neuen Belag. Die Lärm verursachende Splittschicht ist Geschichte. Foto: Wisser
Über die neue Straße und die deutliche Lärmreduzierung freuen sich die Menschen in Dammhausen. Die Sanierung hat aber auch ihre Schattenseiten.
Buxtehude. Viel Lob und nach wie vor große Sorgen: Zur offiziellen Einweihung der frisch sanierten Dammhauser Straße (Kreisstraße 51) hatten Landrat Kai Seefried und Ortsvorsteher Heinrich Bröhan die Menschen der 800-Einwohner-Ortschaft zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Das Lob für die Organisation der Bauarbeiten und für die neue Straße war im Dorfgemeinschaftshaus der Buxtehuder Ortschaft einhellig. Viele Dammhauser registrieren aber auch, dass auf der Straße mit ihrem neuen Belag wieder deutlich schneller gefahren wird. Sie fordern deshalb Tempo 30 und einen festen Blitzer.
Einige Autofahrer halten sich nicht an die Regeln
Die Menschen in Dammhausen sind die Leidtragenden im Streit um die Eröffnung der Autobahnanschlussstelle Buxtehude Mitte. In Dammhausen hat sich der Verkehr seit der Freigabe der A26-Anschlussstelle Jork in beide Richtungen verdoppelt. Wochentags sind rund 10.000 Autos unterwegs.
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Die geltenden Verkehrsregeln, Tempo 50 außer vor dem Kindergarten, und eine Gewichtsbeschränkung auf 3,5 Tonnen sind aber offenbar für einige Verkehrsteilnehmer optional. „Wir können hier wieder vermehrt Überholvorgänge beobachten“, sagt Ortsvorsteher Heinrich Bröhan (CDU).
Gute Noten für Kreisverwaltung und Baufirma
Nichts zu meckern gab es hingegen an den Bauarbeiten. Die Firma Winkler und die Kreisverwaltung hatten die Bürger in einer großen Informationsveranstaltung einbezogen und die Zeitpläne kurzfristig zugunsten der Anwohner noch einmal umgestoßen. Statt wochenlanger Beeinträchtigungen waren die Grundstücke nur einige Tage in Abstimmung mit den Anwohnern nicht oder nur schwer erreichbar.
Danach konnten die Dammhauser ihre Grundstücke wieder ohne große Probleme ansteuern. Das neu aufgestellte Amt für Kreisstraßen bekam von den Anwohnern gute Noten. Auch die Baufirma sei immer ansprechbar und hilfsbereit gewesen. Die Sanierung hat 1,2 Millionen Euro gekostet.
Buxtehude braucht eine Autobahn-Auffahrt
Für Landrat Kai Seefried war die Sanierung der Kreisstraße ein persönliches Anliegen. „Ich hatte jedes Mal ein schlechtes Gewissen, wenn ich durch Dammhausen gefahren bin“, sagte er zu den Anwohnern. Das galt besonders für die Zeit, nachdem seine eigene Behörde dort mit einer Splittschicht für mehr Dreck und Lärm gesorgt hatte.

Das offizielle Foto der Freigabe: Martin Bormann, Jens Stehmeier (beide Firma Winkler), Landrat Kai Seefried, Ortsvorsteher Heinrich Bröhan, Erster Stadtrat Ralf Dessel und Kreisbaurätin Madeleine Pönitz. Foto: Wisser
Seefried bedankte sich dafür, dass die Menschen aus Dammhausen die dauerhafte Belastung durch die faktische Funktion der Straße als Autobahnzubringer ertrügen. „Buxtehude braucht die Anschlussstelle Mitte, damit sich der Verkehr besser verteilt“, so der Landrat.
Zukunft von Rübker Straße und Dammhauser Straße
Jahrelange Planungsverfahren und die Klagen von Anwohnern blockieren den Ausbau der Rübker Straße, die eigentlich als Autobahnzubringer vorgesehen war. Zwei Verwaltungsgerichtsinstanzen haben den klagenden Bürgern in vielen Punkten recht gegeben.
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Aktuell versucht die Kreisverwaltung, die Fehler im Planfeststellungsverfahren zu heilen. Im Januar soll es laut Kreisbaurätin Madeleine Pönitz ein Treffen mit der Bürgerinitiative Rübker Straße geben, um diese über den Sachstand der Planungen zu informieren.
Tempo-30-Zone vor der Kita wird verlängert
Seefried versprach, gemeinsam mit Buxtehudes Erstem Stadtrat Ralf Dessel, weitere Hilfe für Dammhausen. Dessel sagte als schnelle Hilfe zu, dass man die neue 30er-Zone vor dem Kindergarten zeitlich verlängern werde. Bisher endet die Tempobegrenzung nach der Schließung des Kindergartens.
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Der Kita-Spielplatz wird auch nach der Schließung von Kindern genutzt. Tempo 30 für die ganze Ortschaft und die Blitzerfrage werden geprüft. Aber: Feste Blitzer gibt es dort, wo Landkreis Stade und Polizei Unfallschwerpunkte ausmachen. Dazu gehöre Dammhausen nicht, so der Leiter des Kreis-Straßenverkehrsamts, Arne Kramer. Es soll aber schnell eine neue Verkehrszählung geben.
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