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Handball-Bundesliga

TTreuer Fan: Er hat fast alle 407 BSV-Spiele in der Halle Nord gesehen

Horst Meyer trägt die Rückennummer 7, mit der Lone Fischer bis 2021 für den BSV auflief.

Horst Meyer trägt die Rückennummer 7, mit der Lone Fischer bis 2021 für den BSV auflief. Foto: Scholz

Handballfan Horst Meyer hat in den vergangenen 37 Jahren kaum ein Spiel des Buxtehuder SV in der Halle Nord verpasst, freut sich aber schon auf den Umzug in den Neubau.

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Von Tim Scholz
Samstag, 14.09.2024, 05:00 Uhr

Buxtehude. Selbst ein Abriss der Quadrizepssehne hielt Horst Meyer nicht davon ab, in die Halle Nord zu kommen. „Ich konnte mein Knie nicht bewegen und habe sofort einen Stuhl und eine Kiste bekommen, um das Bein hochzulegen“, erzählt er.

Der 68-Jährige hat bisher kaum ein BSV-Spiel verpasst. Von den 407 Bundesliga-Heimspielen, schätzt er, habe er vielleicht fünf Mal gefehlt, wegen Urlaub oder Krankheit.

Am Sonntag (15 Uhr), wenn der BSV zu Hause auf Metzingen trifft, wird Meyer wieder dabei sein. Da der Vorverkauf schleppend lief, gibt es noch reichlich Karten.

Ein treuer Fan lässt seinen Emotionen freien Lauf

Horst Meyer ist ein Fan, der „wir“ sagt, wenn er vom BSV spricht, der seinen Emotionen während des Spiels freien Lauf lässt, aber auch gelungene Aktionen des Gegners beklatscht, der sich über Niederlagen nicht ärgert, wenn die Mannschaft alles gegeben hat.

Cara Reiche und der BSV spielten in der vergangenen Saison vor durchschnittlich 959 Zuschauern.

Cara Reiche und der BSV spielten in der vergangenen Saison vor durchschnittlich 959 Zuschauern. Foto: Jan Iso Jürgens

Seit Jahrzehnten verfolgt Meyer das Geschehen von seinem Platz in der vorletzten Reihe auf der Haupttribüne aus. Reihe B, Platz 38. „Perfekte Sicht“, sagt er. Als vor 35 Jahren die Dauerkarten eingeführt wurden, hat er sich seinen Platz gesichert. Dank Vorkaufsrecht hat er ihn noch heute.

Der Funke ist in Lüneburg übergesprungen

Meyer unterstützte den BSV schon, bevor dieser in der Bundesliga spielte. Zum ersten Mal war er 1987 in der Regionalliga dabei. Wegen einer Freundin, der BSV-Handballerin Sigrid Pape, fuhr er mit seiner Frau und seinem Bruder zu einem Spiel nach Lüneburg. „Wir Buxtehuder hatten die Lüneburger stimmungsmäßig im Griff“, sagt Meyer.

Horst Meyer erlebte in kurzer Zeit die Aufstiege in die zweite und erste Liga. Damals hieß die Spielstätte noch Halle an der Bleicherstraße; den Anbau mit der Tribüne hinter dem Tor gab es noch nicht. „Das war trotzdem eine Bombenstimmung“, sagt Meyer.

Fan erinnert sich an denkwürdige Spiele

Bis zu 1000 Fans drängten sich in der Halle, die eigentlich nur 498 Sitzplätze hatte. „Die Brandschutzauflagen waren damals noch nicht so umfangreich“, sagt Meyer, der bis 2023 Stadtbrandmeister in Buxtehude war. In den letzten Jahren nahm er sogar sein Funkgerät mit in die Halle - das gehörte zum Brandschutzkonzept.

Horst Meyer geht nicht nur wegen des Sports in die Halle Nord.

Horst Meyer geht nicht nur wegen des Sports in die Halle Nord. Foto: Scholz

Meyer erinnert sich an viele Spiele, darunter ein Pokalspiel gegen Leverkusen mit zwei Verlängerungen und das Europapokalfinale 1994, als der BSV das Hinspiel in eigener Halle mit einem Tor gewann und in Oslo den Titel holte.

„Keiner will mehr klatschen“

Doch es ist nicht nur der Sport, der ihn in die Halle zieht. „Genauso wichtig sind für mich die vielen Leute, die man dort trifft, und die Stimmung“, sagt er, auch wenn diese in letzter Zeit immer schlechter geworden sei. „Keiner will mehr klatschen“, sagt Meyer.

Auch die Zuschauerzahlen sind zurückgegangen. Zuletzt spielte der BSV vor durchschnittlich nicht mal 1000 Zuschauern.

Zur Saison 2025/26 zieht der BSV in die neue Halle ein.

Zur Saison 2025/26 zieht der BSV in die neue Halle ein. Foto: Scholz

Nach dieser Saison zieht der BSV in den 23,5 Millionen Euro teuren Neubau nebenan um. „Ich freue mich auf die neue Halle“, sagt Meyer, vor allem darauf, dass er dann von der Haupttribüne nicht mehr auf eine mit Werbebannern tapezierte Wand schauen muss.

Neue Halle bringt Vorteile für die Fans

Die neue Halle entspricht den Anforderungen der Liga und verfügt deshalb über Tribünen an beiden Längsseiten. „Das ist gut, wenn man den anderen Zuschauern ins Gesicht gucken und sich gegenseitig anstacheln kann“, sagt Meyer. Vielleicht befeuert das wieder die Stimmung.

Fest steht für ihn, dass er sich in der neuen Halle einen ähnlichen Platz sichern will. Wieder auf Höhe der Mittellinie, wieder in der vorletzten Reihe.

Hier gibt es Karten

Tickets für das Spiel gibt es im BSV-Shop (Viverstraße 2) und unter tickets.bsv-live.de. Die Tageskasse ist ab 13.30 Uhr geöffnet.

Pokal-Achtelfinale terminiert

Am Mittwoch, 2. Oktober, um 19.30 Uhr empfängt der BSV die HB Ludwigsburg im Achtelfinale des DHB-Pokals.

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