TViele Wolfsangriffe im Süden von Hamburg – Zwei Fälle in Buxtehude

Ein Wolf soll dieses Schaf in Hamburg-Marmstorf gerissen haben. Foto: Lenthe-Medien
Bislang stand vor allem der nördliche Kreis Stade im Fokus von Wolfsangriffen. Doch auch im Süden mehren sich Schafsrisse. Ein Überblick.
Buxtehude. In Hamburg gab es seit der Rückkehr der Wölfe vor 25 Jahren erst zwei bestätigte Angriffe auf Nutztiere. Den ersten gab es laut Medienberichten 2018 im Hamburger Nordwesten, im Stadtteil Schnelsen. Der zweite Angriff auf Nutztiere in Hamburg fand wohl vor einer Woche im Stadtteil Marmstorf im Hamburger Süden statt. Ein DNA-Test soll das noch definitiv klären.
Schaf durch einen typischen Kehlbiss getötet
Auf einer Weide in der Nähe der Bundesstraße B75 (Bremer Straße) waren über Nacht zwei Schafe gerissen worden. Das eine Tier sei bereits tot gewesen, als es am Morgen vom Landwirt auf einem Hof in Marmstorf nahe der Landesgrenze zu Niedersachsen gefunden wurde.
Das zweite Schaf war so schwer verletzt, dass es eingeschläfert werden musste. Das tote Schaf war mit einem für Wölfe typischen Kehlbiss getötet, das zweite Schaf in der Art und Weise verletzt worden.
Der Vorfall in Hamburg könnte die Fortsetzung einer ganzen Serie von Wolfsrissen sein. Seit zwei Jahren gibt es im Raum Buxtehude, Moisburg, Hollenstedt und Buchholz immer wieder Angriffe – in der Regel auf Schafe. Durch den DNA-Test soll auch geklärt werden, ob der Wolf möglicherweise bereits für andere Risse in der Region verantwortlich war. Dafür gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit.
Buxtehude: 2025 zwei Wolfsangriffe auf Schafe
2023 gab es fünf Risse südlich von Buchholz. Ein Jahr später gab es im Bereich zwischen Buchholz und Buxtehude schon 25 Angriffe auf Schafe. In der Regel waren die Tiere laut der Kriterien nicht ausreichend gegen Wolfsangriffe geschützt. Die Mindestanforderung für den Herdenschutz war in den überwiegenden Fällen nicht gegeben.
Landkreis Stade
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In diesem Jahr sind es bislang 15 Angriffe, darunter auch zwei im Buxtehuder Stadtgebiet. Im April wurden zwischen Eilendorf und Immenbeck zweimal Schafe getötet. Die Opferzahl bei der Angriffsserie in der Region lag meistens bei einem bis drei Tieren.
In einem Fall in Elstorf im Februar wurden sechs Schafe getötet. Im Bereich der Gemeinde Neu Wulmstorf gab es drei bestätigte Angriffe auf Schafe. Die Daten stammen aus der offiziellen Nutztierriss-Übersicht des Landes Niedersachsen.
Ein Wolfsrüde 13-mal als Verursacher überführt
Bei den beiden Angriffen in Buxtehude konnte dabei durch einen DNA-Test der Rüde GW3190m als Verursacher festgestellt werden. Beim zweiten Angriff konnte kein Verursacher per DNA-Test ermittelt werden.
Der Rüde GW3190m ist einer der aktivsten Wölfe in Niedersachsen. Ihm wurden bisher 13 Nutztierrisse in der Region zwischen Buxtehude und Buchholz nachgewiesen. Das Tier könnte zum Rudel Buchholz gehören.
Zwei Wolfsterritorien im Landkreis Stade bestätigt
Im Landkreis Stade gibt es laut niedersächsischem Wolfsmonitoring aktuell zwei Wolfsterritorien, bei denen ein Wolfspaar nachgewiesen wurde. Es sind das Oldendorfer und das Drochterser Rudel.
Bei beiden gab es zwischenzeitlich Zweifel, ob es sie noch gibt. Sie konnten über einen längeren Zeitraum nicht mehr nachgewiesen werden. Das hat sich laut niedersächsischem Wolfsmonitoring wieder geändert.
Im Spätsommer häufen sich die Wolfsangriffe
Im Spätsommer steigt stets die Zahl der Wolfsangriffe auf Nutztiere an. Die im März oder April geborenen Wolfswelpen haben einen größeren Nahrungsbedarf. Der Wildtier-Nachwuchs – vorrangig Beute der Wölfe – ist inzwischen aber groß und schnell, sodass er keine leichte Beute für den Wolf mehr ist. Daher sind eingezäunte Schafe häufig Opfer von Wolfsangriffen.
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