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Weidetiere

TWolfsangriffe auf der Stader Geest: Vier tote Heidschnucken in Aspe

Diese Heidschnucke ist eines von vier Tieren, die am Freitag tot auf einer Weide im Kutzenholzer Ortsteil Aspe gefunden worden sind. Das Tier wurde durch einen Kelhbiss getötet.

Diese Heidschnucke ist eines von vier Tieren, die am Freitag tot auf einer Weide im Kutzenholzer Ortsteil Aspe gefunden worden sind. Das Tier wurde durch einen Kelhbiss getötet. Foto: privat

Es ist innerhalb von vier Wochen wohl der dritte Wolfsangriff auf Weidetiere auf der Stader Geest. Diesmal ist der Tatort der Kutenholzer Ortsteil Aspe.

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Von Karsten Wisser
Sonntag, 23.06.2024, 06:00 Uhr

Kutenholz. Züchter Uwe Lütjen fand seine toten Tiere am Freitag auf einer Weide im Kutenholzer Ortsteil Aspe.

„Ich habe seit 20 Jahren Heidschnucken, so etwas ist hier noch nie passiert“, sagt Uwe Lütjen gegenüber dem TAGEBLATT.

Wolfsriss: Offizielle Bestätigung steht noch aus

Seine Herde besteht aus 20 Tieren. Vier sind tot, mehrere andere verletzt. Die Kehlbisse deuten auf einen Wolf als Verursacher hin. Die Rissgutachter der Landwirtschaftskammer haben sich aber erst für den Freitagabend angesagt. Solange bleibt es ein Verdachtsfall. „Das ist ein schreckliches Bild“, sagt Uwe Lütjen.

Dieser Angriff auf die Heidschnucken passt allerdings zu der Entwicklung im Raum Ahlerstedt - Brest - Kutenholz. Hier gab es innerhalb der vergangenen vier Wochen drei Angriffe. Die Täterschaft eines Wolfs ist in den Fällen in Brest und in Ahlerstedt bereits bestätigt.

Ob DNA-Proben genommen worden sind und wann die Ergebnisse veröffentlicht werden, ist aber unklar. Bis die Ergebnisse der DNA-Proben veröffentlicht werden, vergehen Wochen.

Sieben Jahre Ruhe nach dem ersten Angriff

In der Statistik der Nutztierrisse des Landes Niedersachsen gab es bis zu den drei neuen Angriffen in kurzer Folge nur einen Riss auf der Stader Geest, und der ist schon lange her. Im Dezember 2017 gab es bei Frankenmoor in der Gemeinde Bargstedt einen Angriff auf Heidschnucken, zwei Tiere starben.

Seitdem war auf der Stader Geest trotz zahlreicher Sichtungen sowie Bild- und Filmmaterial vom Wolf Ruhe. Entlang der Oste und in Kehdingen gehören tote Weidetiere dagegen zum Alltag. Offenbar tritt diese Entwicklung jetzt auch auf der Stader Geest ein. Wölfe, die gelernt haben, dass Nutztiere eine leichte Beute sind, wiederholen diese Angriffe in der Regel.

Wolf schlägt an der Buxtehuder Stadtgrenze zu

Aktuell gibt es auch eine Angriffsserie südlich von Buxtehude und Neu Wulmstorf im Landkreis Harburg. Hier gab es am 5. Juni bereits den siebten von der Landwirtschaftskammer bestätigten Angriff auf Nutztiere.

Sicher zweimal als Täterin identifiziert wurde eine Wölfin im Alten Land. Wie vom TAGEBLATT mehrfach berichtet, entscheidet derzeit das Verwaltungsgericht Stade in einem Eilverfahren darüber, ob die Abschussgenehmigung der Landkreis-Verwaltung umgesetzt werden darf. Laut Gericht soll das Verfahren bis Ende des Monats entschieden sein.

Gibt es ein Wolfsrudel in der Region Harsefeld?

In der Region rund um Harsefeld und Apensen wird ein Wolfsrudel vermutet, nachgewiesen worden ist bisher nur ein Wolfspaar. Bestätigte Rudel gibt es im Landkreis Stade in Drochtersen und in Oldendorf.

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