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Geschichte

TZwangsehe und Giftmord: Deshalb musste die rote Lena sterben

Marlena Princk - genannt die rote Lena - wurde 1842 in Harsefeld als Giftmörderin hingerichtet.

Marlena Princk - genannt die rote Lena - wurde 1842 in Harsefeld als Giftmörderin hingerichtet. Foto: Buxtehude Musem

Eine mutmaßliche Giftmörderin und ein lasterhafter Herzog: Die neuesten Erkenntnisse werden im Buxtehude Museum vorgestellt.

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Von Karsten Wisser
Sonntag, 10.11.2024, 05:30 Uhr

Buxtehude. Neueste Forschungen zu den historischen Persönlichkeiten der roten Lena und des Moritz aus Buxtehude werden im November im Buxtehude Museum präsentiert. Im Dezember stellen Norbert Fischer und das Stadtarchiv die Publikation Diktatur und kleinstädtische Gesellschaft. Buxtehude in der Zeit des Nationalsozialismus vor.

Mädchen wurde in eine Zwangsehe gepresst

Das Leben und Ende der Marlena Princk, besser bekannt als „die rote Lena“, beschäftigt den Landkreis Stade schon länger. Als Bauernmädchen geboren und in eine Zwangsehe gepresst, fand sie ihr Glück als Geliebte eines wohlhabenden Gutsherrn aus Buxtehude. Doch dessen Ehefrau und Familie ließen nach seinem Tod den Erbstreit in einer erfolgreichen Anklage und Hinrichtung Marlenes in Harsefeld als Giftmischerin und Mörderin gipfeln.

Am Donnerstag, 14. November, 19 Uhr, rekonstruieren der Autor Dietrich Alsdorf und der Kreisarchäologe Daniel Nösler ihren turbulenten Lebensweg.

Die letzten Wochen der roten Lena

In ihrem Vortrag Die rote Lena - Archäologischer Befund und Fiktion zur Hinrichtung von Marlena Princk (1842) zeigen sie, welche Überlieferungen sich durch den Fund ihres Grabes archäologisch belegen lassen.

Außerdem präsentieren sie neue Erkenntnisse sowohl aus dem Grabfund als auch aus dem Buxtehuder Stadtarchiv. Abgerundet wird der Abend mit einer Lesung Alsdorfs aus seinem Buch (Verlag Atelier im Bauernhaus), bei der er dem Publikum die letzten Wochen bis zur Hinrichtung der roten Lena näherbringt.

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Intrigen, Skandale und Dreiecksbeziehungen

Intrigen, Skandale und Dreiecksbeziehungen mitten in Buxtehude: die schillernde Persönlichkeit des Herzogs Moritz von Sachsen-Lauenburg (1551 bis 1612) und die Erforschung seiner extravaganten Garderobe waren bereits im Jahr 2022 Thema eines bemerkenswerten Vortrags im Buxtehude Museum.

Rosa, grüner und roter Samt- und Seidenkleidung - das trug Herzog Moritz von Sachsen-Lauenburg.

Rosa, grüner und roter Samt- und Seidenkleidung - das trug Herzog Moritz von Sachsen-Lauenburg. Foto: Buxtehude Museum

Nun ist der lasterhafte Adlige zurück: „...ein unbedeutender Herzog, der in Buxtehude eine fürstliche Hofhaltung betrieb, ständig im Konflikt mit Allem und Jedem, ließ er es sich nicht nehmen, in rosa, grüner und roter Samt- und Seidenkleidung durch Buxtehude spazieren.“

Die Samt- und Seidenkleider des lasterhaften Herzogs

Am Dienstag, 19. November, 19 Uhr, stellen die Kulturwissenschaftlerin Maya Brockhaus und der Historiker Dr. Jan Willem Huntebrinker ihre jüngst erschienene Publikation vor. In dem Buch (Verlag Schnell & Steiner) präsentieren sie die Ergebnisse ihrer Recherchen zum Kleidernachlass des Moritz aus Buxtehude. Der Eintritt für die Vorträge liegt bei jeweils sieben Euro.

Vortrag zur NS-Zeit in Buxtehude ausverkauft

Am Dienstag, 3. Dezember, 18 Uhr, ist das Buxtehuder Stadtarchiv zu Gast im Buxtehude Museum: Der Historiker Prof. Dr. Norbert Fischer präsentiert seine Publikation Diktatur und kleinstädtische Gesellschaft. Buxtehude in der Zeit des Nationalsozialismus. Das TAGEBLATT berichtete in bisher drei Teilen vorab. Dieser Vortrag ist ausgekauft.

Die NS-Zeit in Buxtehude

Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl bittet das Museum für die anderen Vorträge um Anmeldungen: Telefon 04161 50797-0 oder buchung@buxtehudemuseum.de.

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