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T„Kleine Kreuzfahrt“: Das ändert sich bei der Lühe-Schulau-Fähre

Blick auf die Slipanlage der Behrenswerft: Die „Dat Ole Land II“ wird im Februar in Finkenwerder überholt.

Blick auf die Slipanlage der Behrenswerft: Die „Dat Ole Land II“ wird im Februar in Finkenwerder überholt. Foto: Vasel

Ab dem Frühjahr sollen Nutzer der Lühe-Schulau-Fähre ihr Ticket online bezahlen können. Doch die Gesellschafter haben noch viel mehr vor, um Fahrgäste an Bord zu locken. Das ist ihr Plan für die Zukunft.

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Von Björn Vasel
Sonntag, 21.01.2024, 08:00 Uhr

Grünendeich. Seit der Neuausrichtung im vergangenen Jahr schwimmt die Lühe-Schulau-Fähre auf einer Erfolgswelle. Die Fahrgastzahlen steigen, 2023 gingen etwa 74.000 Fahrgäste an Bord der „Dat Ole Land II“ (250 Sitzplätze plus Stellplätze für 70 Räder) und schipperten in 25 Minuten über die Elbe. Die Kooperation mit Wedel-Marketing, Stade-Marketing, Tourist-Info Altes Land und Tourismusverband Landkreis Stade/Elbe trage Früchte, bestätigt die Geschäftsführerin der Lühe-Schulau-Fähre (LSF), Ute Bülau. Unter anderem gab es Extra-Fahrten anlässlich des Hafenfestes in Wedel. Umgekehrt nutzen mehr Schleswig-Holsteiner die Fähre. Der Beach-Club in Wedel sei im Sommer bei vielen Altländern ein beliebtes Ziel am Wochenende.

Integration in den HVV ist vom Tisch

„Diese Kooperation wollen wir ausbauen“, sagt der Bürgermeister der Gemeinde Jork, Matthias Riel. Beispielsweise soll am Nordufer für einen Törn zum Altländer Blütenfest am 4./5. Mai 2024 in Jork geworben werden. Kulturtermine werden flussübergreifend in die Veranstaltungskalender eingepflegt.

Auch eine Integration der Lühe-Schulau-Fähre in den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) sei diskutiert worden, sagte der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Landrat Kai Seefried, nach der Klausurtagung. Doch das hätte das Defizit der LSF deutlich erhöht, so Seefried mit Blick auf das Deutschlandticket (49-Euro-Ticket). Hinzu käme: Bei längeren Ausfällen müsste es im HVV ein zweites Schiff als Ersatz geben. Doch das sei nicht zu finanzieren. Im Schnitt nutzen 35 Pendler die Fähre.

Fahrpläne von Bus und Fähre abstimmen

Statt auf den HVV setzen die Gesellschafter der LSF - der Landkreis Stade, die Städte Wedel und Stade sowie die Samtgemeinde Lühe und die Gemeinde Jork - auf Touristen und Ausflügler. Ab 2025 soll es eine engere Verzahnung der Fähre mit regulären KVG-Bussen und dem Elbe-Radwanderbus geben. Das begrüßt auch der Bürgermeister der Samtgemeinde Lühe, Timo Gerke. Schließlich habe die Kommune jüngst 50.000 Euro in die Sanierung der Landungsbrücke am Lühe-Anleger gesteckt.

Aktuell könne es vorkommen, dass Fahrgäste eineinhalb Stunden auf den Bus warten müssen. Gemeinsam mit der Verkehrsgesellschaft Nord-Ost-Niedersachsen (VNO) und der KVG sollen Fahrpläne abgestimmt werden. Schließlich sollen Ausflügler und Touristen nicht nur das Alte Land, sondern auch Stade, Buxtehude oder die Stader Geest kennenlernen - verbunden mit der Kleinen Kreuzfahrt über die Elbe in 25 Minuten.

Teufelsgeiger Helmut Stuarnig von der Skiffle-Band Appletown Washboard Worms spielte im Sommer 2023 auf der Fähre.

Teufelsgeiger Helmut Stuarnig von der Skiffle-Band Appletown Washboard Worms spielte im Sommer 2023 auf der Fähre. Foto: Richter

Des Weiteren soll das Charter-Geschäft ausgebaut werden. Diese seien nach Feierabend und im Winterfahrplan am Wochenende möglich. Die „Nippen & Shippen“-Fahrten mit der Nordik Edelbrennerei werden fortgeführt. Die Fähre könne für Firmenevents, Geburtstage oder Kulturveranstaltungen gebucht werden. Die Homepage wird überarbeitet. Außerdem soll, voraussichtlich zum April, ein Online-Ticket-System eingeführt werden.

Damit in der Saison alles klappt, steht ein Werftaufenthalt auf dem Plan. Ab dem 19. Februar werde die Fähre für zwei Wochen auf der Behrenswerft in Finkenwerder überholt.

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