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Nach Gefängnisstrafe

Boris Becker in Hamburg: Lebe jetzt in diesem Land

Boris Becker auf der Digitalmesse OMR neben Gründer Philipp Westermeyer. Foto: Brandt/dpa

Boris Becker auf der Digitalmesse OMR neben Gründer Philipp Westermeyer. Foto: Brandt/dpa

In Hamburg trifft sich beim OMR-Festival das Who is Who. Da durfte Boris Becker nicht fehlen - und das Sorgenkind der Nation räumte mit Spekulationen um seinen Wohnort auf.

Donnerstag, 11.05.2023, 01:00 Uhr

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Boris Becker (55) lebt mittlerweile in Italien. Das hat der Ex-Tennisstar am Mittwochabend auf der Digitalmesse OMR in Hamburg klargestellt. „Es wird ja allerhand in der Öffentlichkeit spekuliert. Wo ist er denn hin? Schläft er bei Freunden? Nein, ich bin nach Italien gezogen“, sagte er.

Seine Partnerin sei Italienerin, sie habe wieder in der Heimat wohnen wollen. „Meine Mutter hat früher den schlauen Satz gesagt "Happy Wife, Happy Life" (dt: glückliche Ehefrau, glückliches Leben) und das habe ich wohl falsch verstanden all die Jahre“, sagte Becker mit einem Lachen. Das wolle er nun besser machen. Seine Partnerin Lilian de Carvalho Monteiro begleitete ihn auch auf der Hamburger Digitalmesse.

Der frühere Tennis-Weltranglistenerste ist zuversichtlich, dass er seine private Insolvenz bald hinter sich lassen kann. Diese wolle er so schnell wie möglich beenden, sagte Becker. „Da sind wir auf einem guten Weg. Und da liegt es nicht nur an mir, sondern auch am Insolvenzverwalter, wo wir uns denn treffen, was denn noch ausständig ist.“ Aber es sei überschaubar und er hoffe, diesbezüglich bald frohe Nachrichten veröffentlichen zu dürfen.

Becker will private Insolvenz bald beenden

Er habe Wege und Möglichkeiten, sein Leben finanziell zu gestalten, sagte Becker und betonte: „Ich bin aus dem Gröbsten raus.“ Seine Partner hätten auch während seines monatelangen Gefängnisaufenthalts zu ihm gehalten. „Und die warten jetzt auf mich, dass ich wieder in die Bütt gehen kann. Ob es die Fernsehsender sind oder die Sponsoren.“ Vom 22. Mai an will Becker wieder als TV-Experte für Eurosport über die French Open berichten.

Auch über eine mögliche Rückkehr zum Deutschen Tennis Bund (DTB) sprach der frühere Davis-Cup-Teamchef Becker mit OMR-Geschäftsführer Philipp Westermeyer zum Abschluss des Digitalfestivals: „Der Verband möchte, dass ich wieder eine Rolle aufnehme. Die Frage ist: Will ich das? Kann ich das?“, sagte Becker. Er brachte dabei auch die früheren Wimbledon-Champions Steffi Graf und Michael Stich ins Spiel. „Wenn wir drei eine Rolle spielen könnten, dann ist einfach die Gewinnchance höher als wenn ich das nur allein tun würde“, so Becker.

Der Ex-Tennisprofi kam Mitte Dezember in Großbritannien nach 231 Tagen Gefängnis frei. Er war Ende April 2022 in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen hatte. Einen Teil seiner Einnahmen muss Becker weiter an Insolvenzverwalter abtreten. (dpa)

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