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Politik

TAfD-Forderung sorgt in Buxtehude für einen Aufschrei

Wie hier beim Buxtehuder Altstadtfest soll der Ewer Margareta auch beim Fleth-Festival als schwimmende Bühne für Musik und Kultur in den Mittelpunkt des Geschehens rücken.

Wie hier beim Buxtehuder Altstadtfest soll der Ewer Margareta auch beim Fleth-Festival als schwimmende Bühne für Musik und Kultur in den Mittelpunkt des Geschehens rücken. Foto: Weselmann

Die Wiederbelebung des Fleth-Festivals ist gesichert, das Kulturforum hat langfristig Planungssicherheit und auch ein drittes Projekt wird von der Stadt Buxtehude unterstützt. Unruhe gab es nur bei einem Förderbeschluss.

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Von Fenna Weselmann
Donnerstag, 08.02.2024, 11:15 Uhr

Buxtehude. Der Vorstand vom Buxtehuder Kulturforum kann deutlich entspannter in die Zukunft schauen. Bisher bekam die Kultureinrichtung am Hafen eine dauerhafte finanzielle Unterstützung in Höhe der Miete von 12.800 Euro pro Jahr. Der städtische Kulturausschuss hat jetzt den Antrag auf eine Erhöhung der jährlichen institutionellen Förderung bewilligt. Für dieses und die Jahre bis einschließlich 2027 sollen dem Kulturforum damit längerfristig bis zu 20.000 Euro jährlich gezahlt werden.

Diskussion um die Förderdauer

Der Förderantrag wurde einstimmig angenommen. Lediglich über den Passus einer zeitlichen Begrenzung gab es im Vorfeld noch Diskussionsbedarf. Ursprünglich war eine Befristung auf fünf Jahre vorgesehen. Mit seinem Antrag, keine zeitliche Begrenzung vorzusehen, stand Ratsmitglied Benjamin Koch-Böhnke (Die Linke) allein. Von Franziska Knoefel (SPD) kam dagegen der Vorschlag, die Förderung nur bis zum Ende der politischen Amtsperiode zu gewähren. Am Ende stand ein Kompromiss, der bewusst über die Legislatur hinausreicht, so dass die Politik am Anfang der nächsten Legislatur nicht sofort zu einer neuen Entscheidung gezwungen ist.

Zwar steigen die Besucherzahlen wieder an, dennoch liegen die Kulturbetriebe deutschlandweit unter dem Niveau von 2019, heißt es in der Verwaltungsbegründung. Zum Ausgleich des jährlichen Defizites, das der Jahresabschluss 2022 belegt, kann das Kulturforum jetzt mit Fördermitteln in Höhe des Jahresverlustes bis zu der neu festgelegten Summe rechnen. „Das bedeutet mehr Planungssicherheit für das Kulturforum und reduziert für Verein und Stadt gleichzeitig den Verwaltungsaufwand bei der Antragstellung“, betont Fachgruppenleiter Torsten Lange.

Maximale Förderung für Fleth-Festival

Für den Antrag der Fleth-Festival-Crew um Nick Reinartz, Jan Sauerwein und Hasko Witte gab es von der Politik ebenfalls grünes Licht. Das diesjährige Fleth-Festival erhält eine projektbezogene Förderung über den Höchstbetrag von 5000 Euro. Mit diesem finanziellen Grundstock können die Macher nun in die Detailplanung für die Wiederbelebung der Kulturveranstaltung gehen. Von der schwimmenden Bühne über sportlichen Spaß bis zur längsten Tafel der Stadt soll es am 14. und 15. September ein buntes Programm geben.

Zur Entscheidung stand zudem ein Antrag der Initiative „Omas gegen Rechts“ auf Unterstützung einer kulturellen Veranstaltungsreihe mit Lesung, Film und Vortrag im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ vom 11. bis 24. März. AfD-Politikerin Anke Lindzus forderte, die beantragten Gelder nicht zu gewähren, weil damit kommunale Mittel zweckentfremdet würden, um politische Gegner zu diskreditieren. Das gab einen Aufschrei in den anderen Fraktionen, die die Fördersumme von etwas mehr als 1000 Euro einstimmig genehmigten und das Engagement der Initiative lobten. Benjamin Koch-Böhnke (die Linke) sagte zu den erschienenen Vertretern der Initiative: „Ihr verteidigt unsere Demokratie und sorgt dafür, dass solche Faschisten nicht wieder an die Macht kommen.“

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