TDie Herrschaft des Schwarzen Rotts: Alexander Quade ist der neue Gilde-König

Alexander Quade und Katrin Junge sind in dieser Schützensaison das Buxtehuder Königspaar der Gilde. Foto: Wisser
Das ist der Höhepunkt des Schützenfests: Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt rief Montagabend vor dem historischen Rathaus Alexander Quade zum neuen Schützenkönig der Buxtehuder Schützengilde aus.
Buxtehude. Der neue Gilde-Schützenkönig Alexander Quade (59) ist Nachfolger von Sven Röhrs. Wie seine vier Vorgänger Horst Lehmann, Sascha Tiedemann, Steve Schmauch und Röhrs gehört der neue höchste Würdenträger der Gilde dem Schwarzen Rott an. „Gleich der erste Schuss war der richtige“, sagte Quade kurz nach der Proklamation.
Damit stellt das älteste Rott der Schützengilde seit 2018 die Gilde-Könige. Die Schützenfeste von 2020 und 2021 sind aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen. Der Name des Rotts - das steht für Abteilung - ist durch die Sonntags-Ausgehbekleidung im 19. Jahrhundert entstanden: Zylinder und schwarzer Frack.
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Titelverteidigungen sind bei den Schützen eine Seltenheit. Der amtierende Schützenkönig muss mit der inzwischen 35 Kilogramm schweren Königskette schießen. Das ist im stehenden Anschlag auf 50 Meter Entfernung ein deutlicher Nachteil gegenüber den anderen Schützen.
Die Königskette der Schützengilde ist ein Juwel heimischer Silberschmiedekunst. Das Geschmeide des obersten Gilde-Würdenträgers wird in Schützenkreisen sogar als größte Königskette Deutschlands gehandelt. Mit jedem neuen König kommt eine neue Silberplakette dazu. Der älteste dieser ,,Silberlinge“ stammen aus der Zeit vor und während des 30-jährigen Krieges.
Neuer König ist auch Altklosteraner
Alexander Quade ist seit 1997 Mitglied der Schützengilde. Er ist aber auch Mitglied im zweiten großen Buxtehuder Schützenverein - den Altklosteraner Schützen. Dort war er schon einmal Bester Mann.
Für Alexander Quade war es auch deshalb ein besonderer Tag, weil sein Sohn Benedikt an diesem Tag ins Schwarze Rott aufgenommen worden ist. Auch seine Frau Katrin Junge und seine Tochter gehören zur Gilde. Quade ist auch stellvertretender Vorsitzender des niedersächsischen Reservistenverbands der Bundeswehr.
57 Männer schießen auf die Königsscheibe
Auf die Königsscheibe geschossen haben diesmal 57 Männer. Zweiter wurde Sönke Dittmer, ebenfalls vom Schwarzen Rott. Er war 1997 Buxtehuder Schützenkönig. Dritter wurde Andreas Brünkmann.
Die anderen Preisträger: Ralf Schmeding, Jürgen Hort, Hans-Jürgen Lindner, Michael Thien, Gerd Meyer, Daniel Meyer, Wolfgang Beuße, Jürgen Meyer, Holger Zabel, Martin Sönkson, Harald Suhr und Christian Bruns.
Buxtehuder Schützen seit 1539 in Gilde organisiert
Die Schützengilde in Buxtehude besteht seit 1539 und ist damit eine der ältesten Vereinigungen von Schützen in Norddeutschland. Sie wurde zur Stadtverteidigung gegründet. Die Schützenordnung von 1594, das älteste noch erhaltene Dokument der Gilde, regelt detailliert die Schießübungen und das Königsschießen, das damals zum Ende der Saison im September ausgetragen wurde. Neben diesen Vorschriften gibt es aber auch Maßregeln für den geselligen Umgang miteinander bis hin „zu Ermahnungen zu gottesfürchtiger Lebensweise“.
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Der erste Schützenkönig von Buxtehude war 1609 Hinrich Klindwort. Es gab in der Historie auch immer wieder Unterbrechungen. Die letzte größere Unterbrechung gab es von 1939 bis 1948 im Zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit.
Am Dienstag geht das Schützenfest zu Ende
Bereits am Sonnabend und Sonntag hat die Gilde die ersten Würdenträger für 2024 ernannt. Die Würdenträger von Sonnabend und Sonntag: Die Jungschützenkönigin Franziska Velten, der bester Mann Holger Zabel vom Joppenrott, die beste Dame Anke Brünkmann und der Jungschützenkönig Lutz Reinecke.

Die Würdenträger von Sonnabend und Sonntag: Die Jungschützenkönigin Franziska Velten, der beste Mann Holger Zabel vom Joppenrott und die beste Dame Anke Brünkmann. Foto: Wisser
Am Dienstag endet das Gilde-Schützenfest in Buxtehude. Um 9 Uhr treten die Schützinnen und Schützen vor dem Rathaus an und marschieren im Anschluss zu den beiden letzten Schießwettbewerben. Papageien- und Vogelschießen bilden den Abschluss.