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Handball-Bundesliga

T„Die Hölle Nord bricht los!“: So hört sich die neue BSV-Hymne an

Der Tontechniker Uwe Wendt aus Stade dirigiert den Fanchor.

Der Tontechniker Uwe Wendt aus Stade dirigiert den Fanchor. Foto: Scholz

Mehr als 30 BSV-Fans, ein Tontechniker, vier Mikrofone - und ein Song, der die neue Halle Nord zum Beben bringen soll. Das TAGEBLATT zeigt einen Ausschnitt.

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Von Tim Scholz
Freitag, 05.09.2025, 05:50 Uhr
Dieser Abend in der alten Halle Nord hat etwas von einem Spieltag: Mehr als 30 BSV-Fans klatschen, singen, grölen. Der Tontechniker dirigiert von seinem Pult aus. Vor den Mikrofonen hallt es immer wieder: „Ohohoh... Buxtehude, das sind wir!“

Ende Juli hat der Fanclub Has’ und Igel gemeinsam mit der Buxtehuder Band Fairytale Avenue die erste offizielle Vereinshymne des BSV aufgenommen. Am Samstag feiert „Hölle Nord - der BSV-Song“ beim Bundesliga-Heimspiel in der neuen Halle Nord gegen den Thüringer HC Premiere. Bislang kennen nur Verein, Band und Fanclub den Song.

Band geht auf den BSV zu

Die Idee kam von der Band. „Wir haben gemerkt, dass der BSV noch keine Hymne hat“, sagt Burkhard Scheffner von Fairytale Avenue, selbst Zuschauer beim BSV und Handball-Papa. Sein Sohn Gabriel spielt in der B-Jugend und schlüpft bei den Bundesligaspielen ins Maskottchen-Kostüm des Igels.

Die Band schrieb eine erste Version und ging auf den Verein zu. Der Fanclub wurde mit ins Boot geholt. Man stimmte sich ab, feilte am Text, bis der Stil passte. Ein halbes Jahr dauerte das.

Die Stimmung steigt, es wird gewippt, einige tänzeln mit.

Die Stimmung steigt, es wird gewippt, einige tänzeln mit. Foto: Scholz

Ein Donnerstagabend im Juli. In der alten Halle Nord stehen vier Mikrofone auf Stativen, dazu Kabel, Lautsprecher und ein Laptop mit professioneller Audio-Software. Der Tontechniker Uwe Wendt aus Stade erklärt den Ablauf.

„Ich will jetzt nicht mit Musiktheorie anfangen, ihr fangt einfach an zu klatschen, wenn ich euch das Zeichen gebe“, sagt er, alle lachen. Einer aus der Runde ruft: „Und wann sollen wir aufhören?“ - „Wenn der Sieg eingefahren ist“, antwortet ein anderer.

Die Fans werden immer lauter, mutiger

Die Fans hören erstmals den von Silja Millhoff gesungenen Song und applaudieren. Dann geht’s los. Erster Durchgang: vorsichtiges „Ohohoh“ zum Aufwärmen. Zweiter Durchgang: lauter, mutiger. „Wir sind Buxte --- hude!“ Die Stimmung steigt, es wird gewippt, einige tänzeln mit. „Ganz locker hinstellen“, sagt Wendt, der den Fanchor mit Handbewegungen dirigiert.

Ende Juli haben die Fans den Song eingesungen. Video: Scholz

Dritter Durchgang: „Die Hölle Nord bricht los!“ Im vierten Durchgang fragt Wendt: „Habt ihr noch Lust?“ - ein lautes „Ja!“ schallt durch die Halle. Nach sechs Runden ist alles im Kasten. Zum Schluss nimmt Wendt noch das Trommeln und einen Torschrei auf.

„Ich habe so etwas noch nie gemacht, das war cool“, sagt BSV-Fan Mario Träger, der seit anderthalb Jahren an der Trommel sitzt. „Man kann sich schon bildlich vorstellen, wie das in der Halle gegrölt wird.“

Eingängige Hymne zum Mitsingen

Auch für die Band um Silja Millhoff (Gesang), Henrik Althaus (Piano und Keyboard), Burkhard Scheffner (Cajon), Heiko Hofer (Klarinette und Alt-Saxophon) und Thomas Styhn (Gitarre) war das Projekt eine neue Erfahrung. „Unser Stil ist sonst etwas komplexer“, sagt Scheffner. Laut Band-Homepage zeichnen sich die eigenen Titel durch lebensnahe, fröhliche oder nachdenkliche Texte aus.

Henrik Althaus (Mitte) von der Band Fairytale Avenue.

Henrik Althaus (Mitte) von der Band Fairytale Avenue. Foto: Scholz

Jetzt ging es darum, eine eingängige Hymne zu schaffen, die jeder mitsingen kann. „Wir haben es hier ja gesehen: Die Fans haben nicht lange Anlauf gebraucht“, sagt Scheffner. Der Song hat das Zeug, die neue Halle Nord in eine Festung zu verwandeln.

Präsentiert wird die Hymne beim Einlaufen der Trommler kurz vor Spielbeginn. „Wir haben uns auch von anderen Hymnen inspirieren lassen“, sagt Scheffner, unter anderem vom Thüringer HC. „Aber das ist jetzt unser eigener Song.“

„So funktioniert moderner Sport“

Für BSV-Geschäftsführer Timm Hubert ist es ein wichtiger Baustein, um Handball zum Event zu machen. „So funktioniert moderner Sport. Ich bin selbst HSV-Fan und mit Lotto King Karl aufgewachsen. Solche Hymnen bleiben hängen.“ Erst im Frühjahr haben die FC-Bayern-Fans eine neue Stadionhymne präsentiert. Jetzt ist der BSV an der Reihe.

Mehr als 30 Fans waren dabei.

Mehr als 30 Fans waren dabei. Foto: Scholz

Ob die Band irgendwann live in der Halle auftreten wird, ist offen. Am Samstag sind die Musiker im Publikum - und können erleben, wie ihr Werk in der neuen Arena klingt.

Download

Den Song gibt es am Samstag nach dem Spiel kostenlos auf der Website fairytale-avenue.de zum Download.

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